Der Nobelpreis für Literatur ist die weltweit wichtigste internationale Auszeichnung für Literatur. Alfred Nobel – der schwedische Wissenschaftler, Ingenieur und Erfinder – vermachte sein Vermögen einer Stiftung für die Vergabe von Preisen für Physik, Chemie, Physiologie/Medizin, Frieden und Literatur.
Die Nobelpreise werden seit 1901 verliehen und der erste Preisträger für Literatur war der französische Dichter und Essayist Sully Prudhomme. Über den Preisträger entscheidet ein Komitee, das sich aus Mitgliedern der 1786 gegründeten Schwedischen Akademie zusammensetzt. Die Schwedische Akademie besteht aus 18 bedeutenden Persönlichkeiten wie Schriftstellern, Wissenschaftlern und Historikern, die diese Funktion auf Lebenszeit innehaben. Der Preis wird für das Gesamtwerk eines Schriftstellers verliehen, obwohl gelegentlich auch einzelne wichtige Werke gewürdigt wurden.
Zu den früheren Preisträgern gehören Ernest Hemingway, Albert Camus, Herman Hesse, José Saramago, Pablo Neruda und Alexander Solschenizyn. 1909 gewann Selma Lagerlöf als erste Frau den Nobelpreis für Literatur.

Der Literaturnobelpreis wird nicht nur für belletristische Werke verliehen. Sachbuchautoren (Winston Churchill und Bertrand Russell), Dichter (wie Pablo Neruda und T.S. Eliot), Dramatiker (wie Harold Pinter und Nelly Sachs), eine Kurzgeschichtenautorin (Alice Munro) und sogar ein Singer-Songwriter (Bob Dylan) wurden bereits ausgezeichnet.
Preisträgerin im Jahr 2022 ist die französische Schriftstellerin Annie Ernaux, die für Ihre Romane Der Platz und Eine Frau bekannt ist. Ihr Debut, Les armoires vides (deutsch: Die leeren Schränke), erschien 1974. Im Jahr 2008 gewann Ernaux den Prix Renaudot in Frankreich für Ihre Autobiographie Die Jahre.
* Die unten gezeigte vollständige Liste der Gewinner enthält Zitate von nobelprize.org. In den Jahren 1914 und 1918 wurden keine Preise verliehen.