Beschreibung
76 S. ; 8 Kanten gering bestossen, papierbedingte Seitenbräunung.- Auf dem Vortitelblatt von Hermann Claudius mit schwarzer Tinte signiert mit eigenhändigem Datum 15.X.48 und eigenhändigem Gedichtzitat: "Und sag mit Kinderaugen mich groß und fragend an."- Das Zitat entstammt dem signierten Band (Seite 50: Septembermorgen) /// Autogramm Autograph signiert signed signee /// Hermann Claudius (* 19. Oktober 1878 in Langenfelde bei Hamburg; ? 8. September 1980 in Grönwohld bei Trittau, Kreis Stormarn)[1] war ein deutscher Lyriker und Erzähler. Hermann Claudius, ein Urenkel von Matthias Claudius, arbeitete von 1900 bis 1934 als Volksschullehrer, unterbrochen von 1916 bis 1918 von der Rekrutenausbildung und seinem Einsatz als Kanonier an der Westfront im Ersten Weltkrieg, wobei er Hans Grimm kennenlernte.[2] Nach seiner Frühpensionierung infolge eines Motorradunfalls, der allmählich zur Taubheit führte, war er freier Schriftsteller. 1904 heiratete er Franziska Blaschka (1880-1941), mit der er bis zu ihrem Tod verheiratet blieb und mit der er vier Töchter hatte: Ilse (* 1905), Hedda (* 1908), Trude Maren (1911-1980)[3] und Ursula (* 1919).[4][5] Seine volkstümlichen Werke, oft in Plattdeutsch, kreisen vor allem um den Gegensatz von Großstadt und Natur, Arbeit und Freizeit. Seine frühen Werke sind zudem der Arbeiterdichtung zuzurechnen. Während des Ersten Weltkriegs schrieb er kriegsbegeisterte, nationalistische Gedichte. In der Weimarer Republik engagierte er sich zunächst in der Jugendarbeit der SPD und in den sozialdemokratisch geführten Gewerkschaften, schrieb sozialdemokratische Lieder und Stücke. Seine politische Haltung wandelte sich im weiteren Verlauf jedoch grundlegend. Claudius begeisterte sich nun für den Nationalsozialismus und veröffentlichte im völkischen Verlag Albert Langen-Georg Müller.[6] Er wurde (mit Werner Beumelburg, Hans Grimm, Erwin Guido Kolbenheyer, Agnes Miegel, Hermann Stehr, Will Vesper u. a.) Mitglied in der nationalsozialistisch ausgerichteten Deutschen Dichterakademie, die seit Beginn der 1930er Jahre von Börries Freiherr von Münchhausen gegen die Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste betrieben wurde und deren Präsident nach 1933 Hanns Johst wurde.[7] Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten und ihre deutschnationalen Bündnispartner wurden die liberalen, linken und als Juden geltenden Mitglieder der Sektion Dichtkunst in der Preußischen Akademie der Künste wie Heinrich und Thomas Mann, Käthe Kollwitz, Leonhard Frank oder Ricarda Huch zum Austritt gezwungen. Zu den Neumitgliedern, die an ihre Stelle traten, gehörte Hermann Claudius. Im Oktober 1933 war er einer der 88 deutschen Schriftsteller, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichneten.[8] Er war Vorstandsmitglied des 1936 gegründeten Eutiner Dichterkreises, einer der bekanntesten Autorengruppen im nationalsozialistischen Deutschland.[9] Ebenso nahm er an den 1934 von dem völkischen Verfasser Hans Grimm (?Volk ohne Raum?) begründeten ?Lippoldsberger Dichtertagen? konservativer, völkischer und nationalsozialistischer Autoren teil.[10] Seine Veröffentlichungen im Nationalsozialismus bewegten sich zwischen pathetischer Frömmigkeit und klarer literarischer Unterstützung des NS-Regimes, so zum Beispiel in einem Gebet für Adolf Hitler. Es erschien 1940 unter dem Titel Deutschland: ?Herrgott steh dem Führer bei, / Daß sein Werk das deine sei?.[11] Seine Texte wurden aufgrund ihres propagandistischen Werts gerne in die massenmediale Literatur, so in die Tageszeitungen aufgenommen. Dafür steht z. B. das von Konrad Ameln vertonte Das Lied vom neuen Reich:[12] ?dafür marschieren wir, ich und du / Und Hunderttausende dazu / Und wollen dafür sterben?.[13] In der Krakauer Zeitung, dem führenden NS-Organ im Generalgouvernement, war Claudius mit mehr als 50 Texten vertreten.[10] 1944 heiratete er seine zweite Ehefrau Gisa von Voigt (1915-2010).[6][14] Nach dem Ende des Nationalsozialismus beteiligte sich Claudi.
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