Críticas:
»Der Reiz seiner trugbilderreichen Poesie liegt gerade in der Transparenz der Assoziationen. In fließenden Sprachbewegungen erzählt er vom »Tanz des Alls« und vom kosmischen Einssein der belebten und unbelebten Natur, wobei sich Leben und Tod relativieren.« ((Steffen Gnam, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.12.2005))
»Manche Gedichte scheinen uns europäischen Lesern in Rätseln zu sprechen - aber sprechen so nicht auch viele Gedichte von Paul Celan oder Friederike Mayröcker? Meist beginnt man zu ahnen, aus welchen historischen und bildlichen Haushalten und Schatzhäusern durch die Zeiten hindurch, über die Zeiten hinweg diese Gedichte sich nähren. ... Neben den Texten des wiederentdeckten Yisang ... sind Kim Chi-has Gedichte wohl das Aufregendste, was uns die koreanische Literatur in diesem Herbst in deutscher Sprache - und das heißt hier: in der wunderbaren Übersetzung von Yang Han-ju und Matthias Göritz - beschert hat.« ((Jörg Drews, Süddeutsche Zeitung, 22.11.2005))
Reseña del editor:
In den siebziger Jahren galt Kim Chi-ha in Korea als einer der radikalsten Regimegegner, er wurde zum Tode verurteilt, zu »lebenslänglich« begnadigt, freigelassen, tauchte unter, wurde erneut verhaftet (insgesamt fünfmal), ertrug schließlich sechs Jahre in Einzelhaft, die seine Gesundheit ruinierten. Kim Chi-ha wurde zur Leitfigur der Demokratiebewegung seines Landes, zum Inbegriff der politischen Lyrik Koreas und zum Vorbild für die gesamte engagierte Literatur dieser Zeit. Die Gedichte dieses Bandes stammen aus den neunziger Jahren; sie sind Ausdruck der Wende des Autors hin zu einer »Philosophie des Lebens«. Das Erlebnis der Haft, die Erfahrung des Zurückgeworfenseins auf das Existentielle spielen dabei eine ebenso entscheidende Rolle wie die Auseinandersetzung mit der Welle von Selbstverbrennungen demonstrierender Studenten in Korea. Nichts schien dem Dichter die Opferung jungen, unschuldigen Lebens zu rechtfertigen. »Hört mit dem Totentanz auf!« rief Kim Chi-ha besorgt denen zu, die sich in seiner Tradition glaubten, die er selbst jetzt aber in Zusammenhang mit der Kamikaze-Ideologie des japanischen Faschismus brachte. Kim Chi-ha sieht seine Aufgabe nunmehr in der Feier der kleinen Dinge der Natur und des Alltags in sparsamen, tastenden Sprachbewegungen.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.