Críticas:
'Hier formuliert Han auf brilliante Weise eine Kritik der Ruhelosigkeit des Menschen als 'animal laborans'.' (Ronald Düker, Literaturen, 7/8 (2011))
»Wie große Hamster rennen wir im Rad. Stattdessen [muss] man die Kunst des Verweilens wieder erlernen.« (Neue Zürcher Zeitung, 09.06.2009)
»Der Essay ist auch für Nichtphilosophen gut verständlich, die Sprache eingängig, und hat man sich erstmal auf sie eingelassen, fällt es schwer, das Buch wieder wegzulegen.« (Ulrike Hoffmann-Richter, Psychiatrische Praxis, 36/1-2 (2009))
Reseña del editor:
Vielfach sind die Pathologien des modernen Lebens als Pathologien der Zeiterfahrung beschrieben worden, zuletzt als Beschleunigung. Der Philosoph Byung-Chul Han zeigt in seinem Essay, dass diese Analysen das eigentliche Problem verfehlen. Das Gefühl, alles beschleunige sich, ist nur eines der Symptome einer tiefer liegenden Störung der Zeitwahrnehmung, die er 'Dyschronie' nennt. Die viel diskutierte Beschleunigungstheorie sieht - so seine provokante These - die eigentliche Zeitkrise nicht. Sie verdeckt sie sogar. Han beschreibt die pathologischen Erscheinungen der Dyschronie und schlägt eine Zeitpraxis vor, die zu einer möglichen Heilung führt. In einer spannenden historischen Zeitreise zeigt der Essay, dass die Verabsolutierung der vita activa zu einem Verlust von Zeit und Welt, von Sinn und Dauer führt, begonnen in der Neuzeit bis hin zur heutigen Aktivgesellschaft, dass sie den Menschen zu einem Arbeiter, zum animal laborans degradiert. Nicht Strategien der Entschleunigung, sondern nur eine zeitgemäße Revitalisierung einer vita contemplativa, einer Kunst des Verweilens, vermag die vita activa auszubalancieren und nach dem Ende der großen Erzählungen Welt und Zeit wiederzugewinnen. Eine Zeit, die im Sinne Prousts einen Duft der erfüllten Zeit verströmt.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.