Reseña del editor:
»Was der Landvermesser zunächst erblickt, ist nicht Landschaft , sondern Vielheit des Einzelnen, in die Schwebe gebracht als eine sich bis in die Ferne erstreckende Folge von Mustern, die die Felder und Seen, Flüsse und Täler in chromatischer Folge dem Grund einschreiben... Im Zugriff des Katasteramts wird die Natur zum Objekt, zum Konstrukt des menschlichen Geistes.« Am Ende der Nachahmungsästhetik formiert sich die Gattung des Landschaftsbildes neu. Gerade mit den Versuchen, bildnerische Äquivalente für erfahrene Erscheinungsmomente der Natur zu entwickeln, vollzieht die Kunst nach 1800 eine Reorganisation ihrer pikturalen Mittel. Das Kunstwerk muss die Natur auf Strukturen prüfen, die ihr im Bild Dauer und Gegenwart verleihen. Wird so die Abbildfunktion abgelöst zugunsten von Ordnungsprinzipien, die die zweidimensionale Fläche erfordern, treibt allein das Bild die Landschaft hervor mit Hilfe seiner ureigenen, da visuellen Mittel. Mit Beiträgen von Oskar Bätschmann, Claudia Blümle, Werner Busch, Oliver Jehle, Carolin Meister, Richard Hoppe-Sailer, Regine Prange, Gregor Stemmrich, Kerstin Thomas und Christoph Wagner.
Biografía del autor:
Werner Busch, Studium der Kunstgeschichte in Tübingen, Freiburg, Wien und London. Promotion 1973 über William Hogarth. Nach einer kurzen Beschäftigung am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München von 1974 1981 wissenschaftlicher Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn. Dort 1980 Habilitation mit einer Arbeit zum deutschen 19. Jahrhundert. Von 1981 1988 Professur für Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. 1983 1985 Leitung des Funkkolleg »Kunst«. Ab 1988 Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Arbeiten zum holländischen 16. und 17., vor allem aber zum europäischen 18. und deutschen 19. Jahrhundert. Kollegiat am Historischen Kolleg in München 2003/2004. Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Oliver Jehle war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« an der Freien Universität Berlin und ist derzeit Assistent am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Regensburg.
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