Beschreibung
4to. 2 pp. Mit 3 eigenh. und 1 ms. Kuvert. An den Germanisten und Kunsthistoriker Franz Glück (1899 1981) in Wien, damals Mitarbeiter im Kunstverlag Anton Schroll & Co., den er nach dem Krieg leitete. Der Brief handelt vom literarischen Austausch zwischen beiden Glück gab u.a. die Werke von Adolf Loos heraus sowie in Benjamins Exiljahren auch und vor allem von seinem vergeblichen Bemühen, in Österreich oder der Schweiz einen Verlag für seine autobiographischen Skizzen Berliner Kindheit" zu finden. Paris 28.I.1936. […] Mir leuchtet Ihre Ansicht der Sache vollkommen ein und ich werde was den Humanitas Verlag angeht, nach Ihrem Vorschlag verfahren […]Desto besser, wenn unterdessen ein Zufall in Wien eine Chance eröffnete; daß solche Zufälle, wie Sie sagen, meist ein Werk längerer Fristen sind, weiß ich freilich besser als mancher andere […]"Paris 18.V.1936. […] ich will es nicht länger hinausschieben, Sie über den Ausgang meines Versuchs zu unterrichten, den Humanitas-Verlag für meine Berliner Kindheit zu interessieren.Dieser Versuch ist leider fehlgeschlagen. Ich habe, trotz mehrfacher Anfragen, im Laufe von drei Monaten von dem Verlag keinerlei Bescheid zu erlangen vermocht […]"Paris 25.VI.1936. […] Es tat mir leid zu hören, daß das vergangene Halbjahr Ihnen und den Ihren nicht günstig war. Umso mehr bin ich Ihnen verp ichtet, daß Sie meine Sache nicht aus den Augen verloren haben. Behalten Sie meine Arbeit so lange, als Ihnen Aussicht, etwas für sie zu vermögen, zu bestehen scheint […]Ich freue mich, Ihnen mit gleicher Post eine Arbeit von mir senden zu können; mehr freilich als Bestandstück Ihrer Sammlung denn in der Hoffnung, damit so unmittelbar wie mit der Berliner Kindheit zu Ihnen zu sprechen.Man hat mir gesagt, daß Benkard zum Tode von Karl Kraus in der Frankfurter Zeitung einen schmachvollen Artikel publiziert habe. Mir ist er nicht zu Gesicht gekommen […]"Bei der übersandten Arbeit handelt es sich um das unter Katalognummer 16 angezeigte Widmungsexemplar des Kunstwerkaufsatzes.Paris 4.XI.1936. […] Die Verhältnisse meines Sohnes, der in Wien ist, machen mein Kommen dorthin notwendig. So bedenklich der Anlass der Reise ist, so freue ich mich doch, Sie bei dieser Gelegenheit zu sehen.Ich habe noch keine Vorstellung, wo ich in Wien wohnen werde und mir daher gestattet, Post, die ich dorthin erwarte, an Ihre Adresse gehen zu lassen […]Zum Schluss möchte ich Sie bitten, niemandem gegenüber meiner bevorstehenden Ankunft in Wien Erwähnung zu tun, da auch mein Sohn vorläufig nicht davon wissen soll […]" Sein Sohn Stefan war damals 18 Jahre alt.Gesammelte Briefe 1015, 1038, 1051 und 1097 (nach Abschriften gedruckt).
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