Beschreibung
Drei eigenhändige, signierte Briefe des evangelischen Theologen, Generalsuperintendenten und Bischofs Johann Heinrich Bernhard Dräseke (1774-1849), der seinen Ruhestand (Emeritierung 1843) in Potsdam verlebte. --- Datiert Potsdam 1844-1848. Gerichtet an den "Herrn Doctor Philos. Althaus, Privatdozent an der Universität zu Berlin, Kronenstr. 58", d.i. Karl Heinrich Althaus (1805-1886), Privatdozent und späterer Professor der Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. --- Johann Heinrich Bernhard Dräseke war mit Karl Heinrich Althaus verwandt, denn seine Tochter Julie Dräseke heiratete den Generalsuperintendenten Georg Friedrich Althaus (1790-1863) in Detmold, einen Sohn des Theologen Philipp Heinrich Althaus (1739-1819), Prediger in Blomberg bei Detmold. --- Behandelt v.a. Karl Heinrich Althaus' Ehefrau Angelika Althaus, geb. Schüler (1808-1880), Witwe des Professors der Philosophie in Halle Johann Georg Mußmann in Berlin (1798-1833), die er 1843 geheiratet hatte, sowie deren Söhne Karl Hermann Althaus (* 1844) und Heinrich Georg Althaus (* 1845). - 1.) 1-seitiger Brief datiert Potsdam, 12. Februar 1844. Auszüge: "Gelobt sei Gott! ich freue mich mit Dir und Deiner Angelica, geliebter Freund! Die Töchter freuen sich wie ich. Ein Gestirn, das in reiche Zukünfte weiset, ist über Deinem Hause aufgegangen. Einen Sohn hat Dir Deine Gattin geboren. Die Mutter hat die ersten Kämpfe überstanden. Das Kind ist gesund und stark. Gelobt sei Gott! [.] Es gibt keine höhere Verhaltungswürde in Himmel und auf Erden als die Vaterwürde." Signiert "Dräseke." 2.) 2 ½-seitiger Brief, datiert Potsdam (Friedleben), den 16. März 1844. Auszüge: "Längst, mein geliebter Freund, hätte ich Dir danken sollen für die uns hocherfreuende Nachricht von dem erwünschten Befinden Deiner Angelica, der theuren Wöchnerin, und ihres Kindleins [.]. Es wurde von einem Tage zum andern verschoben, weil wir den Zmzug vorbereiteten, den wir nun ausgeführt haben. [.] Der Umzug war sehr beschwerlich, namentlich für mich, obwohl der Weg ja nur kurz. ich freue mich, daß auch diese Last, vor der ich mich fürchtete, abgeworfen ist. [.] Wie gehts dem lieben alten Vater? Seit ich selbst alt bin, weiß ich, wie hinfällig das Alter macht. Sage dem lieben Greise, daß ich mich seiner Genesung, die nun gewiß längst eingetreten ist, mit ihm freue. Herze auch Dein Kindlein und Dein Weiblein von mir aufs beste." Mit Kürzel signiert "Dr." Am Ende noch ein Nachsatz, in dem Draseke den Arzt und Phrenologen Eduard Hirschfeld (1806-1845) aus Bremen erwähnt, den er "vor etwa zwanzig Jahren konfirmierte" und der nun Vorlesungen in Berlin halten möchte. "Vielleicht könnest Du, wenn er sich deshalb bei Dir schriftlich einfände, viel durch eine Zeitungsannonce beitragen, das Publikum aufmerksam zu machen. 3.) 1-seitiger Brief, datiert P[otsdam], den 25. August 1848. Auszüge: "Wie traurig, mein Lieber, Armer, hat Dein gestriger Brief mich gemacht und mit mir alle Genossen des Hauses! O die theure Leidende! Die gute Angelika! Wie schmerzvoll mag Ihr Zustand seyn! Wie quälend die Unmöglichkeit Ihrer Kleinen zu warten! [.] Und möge der Arzt mit der geliebten Kranken das Rechte treffen, damit sie bald, bald! hergestellt werde. Sag es der theuren Angelika, liebster Carl, wie tief wir Eure Anfechtung mit Euch empfinden und wie innig wir Euch beklagen. [.] Es versteht sich von selbst, daß Du für unsre Reisenden jetzt nicht sorgen kannst. Wir nehmen die an Dich gerichtete Bitte zurück. Wenn es seyn kann, gieb uns bald einigen Trost durch bessere Nachricht. Alle trauern und grüßen. ich mögte den Frieden Gottes herabbeten können in Dein Herz. D." Format 21,5 x 13,5 cm; der letzte Brief 23,5 x 14,3 cm. -- Jeweils einliegend in einem gefalteten Umschlag (7,7 x 13,8 cm; der letzte im Format 7 x 14,5 cm); jeweils postalisch gelaufen. Der erste und der letzte Umschlag mit Wachssiegel (durch Öffnung zweigeteilt). Zustand: Papier leicht gebräunt und etwas fleckig; sehr guter Zustand. Bestandsnummer des Verkäufers Althaus Vorphila 5
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