Beschreibung
Ersttagsbrief (Internationales Jahr des Buches 1972, 40Pf) mit zweifachem Ersttagsstempel von Siegfried Lenz mit blauem Kuli signiert, mit weiterer nicht indentifizierter Unterschrift mit Datum, mit Fotoecken auf Albumblatt montiert und rückstandslos entfernbar. /// Siegfried Lenz (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen; ? 7. Oktober 2014 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und einer der bekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Als Lenz? wichtigstes Werk gilt der in viele Sprachen übersetzte und verfilmte Roman Deutschstunde (1968), der die Zeit des Nationalsozialismus und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff behandelt. Auch seine erste Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Jahr 1955, So zärtlich war Suleyken, wurde aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung der ostpreußisch-masurischen Umgangssprache sehr erfolgreich. Siegfried Lenz war der Sohn eines Zollbeamten und wuchs in Masuren auf. Nach dem frühen Tod des Vaters zog seine Mutter mit ihrer Tochter von Lyck weg und ließ den gerade schulpflichtig gewordenen Siegfried bei der Großmutter, die am Ufer des Lyck-Sees wohnte, zurück.[1] 1939 konnte er zunächst im Dorf Saugen (Ostpreußen) an einem ?Landjahr? teilnehmen und sich schließlich zu einem neunmonatigen Kurs für Hochbegabte qualifizieren, der an der Klaus-Harms-Schule in Kappeln in Schleswig-Holstein abgehalten wurde. Während fünf seiner Mitschüler zu einer Napola-Schule überwiesen wurden, besuchte Lenz ein Internat in Samter. Lenz beschreibt später das Internatsleben in Samter, lässt aber die Vorbereitungsphase in Kappeln aus.[2] Nach dem Notabitur 1943 in Samter wurde er zur Kriegsmarine eingezogen. Soldat Siegfried Lenz beantragte am 12. Juli 1943 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20. April 1944 aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.803.727).[3][4] Er wusste nach eigenem Bekunden nichts davon und meinte, dass er ohne sein Wissen in einem Sammelverfahren in die NSDAP aufgenommen wurde,[5] was allerdings nicht möglich ist. Am 20. April 1945 wurde er in einem Massenbeförderungsverfahren zum Fähnrich zur See ernannt.[6] Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs desertierte er in Dänemark vom Kadettenschulschiff Hansa und geriet auf seiner Flucht in Schleswig-Holstein in britische Kriegsgefangenschaft.[7] Dort wurde Lenz zum Dolmetscher einer britischen Entlassungskommission. In dem 1966 erschienenen Aufsatz Ich zum Beispiel berichtete er sowohl von der Euphorie des 17-jährigen Lenz bei der Einberufung als auch über die spätere Ernüchterung sowie das erlösende Ende der Lügen beim Kriegsende.[8] Student, Volontär, Redakteur Nach seiner Entlassung besuchte er von 1945 bis 1948 die Universität Hamburg, um dort Philosophie, Anglistik und Literaturwissenschaft zu studieren. Von 1946 bis 1949 wohnte er in Bargteheide, das er 1969 in der Erzählung Waldgänge und 2009 in der Novelle Landesbühne erwähnte. Sein Studium brach er vorzeitig ab und wurde 1948 Volontär bei der Tageszeitung Die Welt.[9] Von 1950 bis 1951 war er Feuilleton-Redakteur bei dieser Zeitung. Dort lernte er auch seine Ehefrau Liselotte (?Lilo?, * 4. August 1918; ? 5. Februar 2006) kennen, die später einige seiner Bücher illustrierte. Die Ehe wurde 1949 geschlossen. Der Vorabdruck seines eigenen ersten Romans im Literaturteil der Tageszeitung, die Willy Haas entschied, ermutigte ihn, ein Leben als freiberuflicher Schriftsteller anzustreben.[10] Schriftsteller 1951 veröffentlichte Siegfried Lenz seinen ersten Roman bei Hoffmann und Campe: Es waren Habichte in der Luft. Mit dem Honorar finanzierte er eine Reise nach Kenia; aus der Erfahrung dieses Landes entstand seine Erzählung Lukas, sanftmütiger Knecht, in der unter anderem der Mau-Mau-Aufstand verarbeitet ist. Seitdem lebte Lenz als freier Schriftsteller in Hamburg, später auf der dänischen Insel Alsen und besaß dann für die Sommermonate einen Bungalow in Tetenhusen.[11] Lenz war regelmäßiger Gast des Literatentreffens Gruppe 47. Er gehörte zum Hamburger.
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