Beschreibung
Kleine Blanko-Postkarte mit aufmontiertem Zeitungsfoto von Manès Sperber umseitig mit schwarzem Stift signiert mit eigenhändigem Zusatz "Paris, le 10.IV.1980" /// Autogramm Autograph signiert signed signee /// Manès Sperber (* 12. Dezember 1905 in Zablotów, Galizien, Österreich-Ungarn; ? 5. Februar 1984 in Paris) war ein österreichisch-französischer Schriftsteller, Sozialpsychologe und Philosoph. Er schrieb in deutscher und französischer Sprache[1] und benutzte auch die Pseudonyme Taras Achim, N. A. Menlos, C. L. Chauverau, C. L. Chauvraux, C. L. Chauvreau, Jean Clémant, Paul Halland, A. J. Haller, Paul Haller und Jan Heger. Manès Sperber stammte aus einer für ostgalizische Schtetl relativ wohlhabenden jüdischen Familie und wuchs in der Tradition des Chassidismus auf. Sein Vater war ein Patriot, der den österreichischen Kaiser verehrte und es zu schätzen wusste, dass die Juden im österreichischen Galizien geschützt waren - anders als im Russischen Kaiserreich, wo es immer wieder zu staatlich geduldeten Pogromen kam.[2] Im Sommer 1916 flüchtete die Familie vor den Kriegswirren nach Wien, wo die Sperbers einen wirtschaftlichen Niedergang erlebten und Manès sich der zionistischen Jugendbewegung HaSchomer HaTzair anschloss. Später begegnete er Alfred Adler, dem Begründer der Individualpsychologie, und wurde dessen Schüler und Mitarbeiter. Er brach mit ihm 1932 wegen Meinungsverschiedenheiten über die Verbindung von Individualpsychologie und Marxismus. 1927 zog Sperber auf Anregung Adlers nach Berlin und trat der KPD bei. In der Berliner Gesellschaft für Individualpsychologie, der nach der Wiener größten Ortsgruppe von Adlers Internationalen Vereinigung für Individualpsychologie, hielt er Vorträge und Ausbildungslehrgänge. Daneben war er, wie er sich in seiner Autobiographie Die vergebliche Warnung (München 1983) erinnerte, tätig als ?psychologischer Experte für die Berliner Zentrale für Wohlfahrtspflege (?), ich lehrte an mehreren Fachschulen, die Fürsorger und Sozialpädagogen ausbildeten, und überdies am Sozialpolitischen Seminar der Preußischen Hochschule für Politik (?) Im Auftrag der Stadt Berlin gab ich in einigen Fürsorge-Erziehungsheimen (?) Kurse und Beratungsstunden für die Heimerzieher.? Seine Intentionen zielten dabei in zweierlei Richtung, nämlich: ?die Kenntnis der Individualpsychologie innerhalb der Arbeiterbewegung zu verbreiten, auf sozialistische Jugendführer und Sozialfürsorger und Leiter pädagogischer, staatlicher und städtischer Institutionen Einfluss zu gewinnen; (?) innerhalb der individualpsychologischen Bewegung die Kenntnis sozialer Sachverhalte zu fördern und damit die richtige Einschätzung ihrer Bedeutung für das bessere Verständnis individueller und sozialer Phänomene.? - Vergebliche Warnung, S. 124. Die Berliner Gesellschaft für Individualpsychologie spaltete sich 1929 in einen marxistischen (Sperber) und einen klerikal-konservativen (Fritz Künkel) Flügel. Die Auseinandersetzungen über eine angemessene Positionierung gegenüber dem aufsteigenden Nationalsozialismus führte zu einer Spaltung auch der ?Internationalen Vereinigung für Individualpsychologie?, die 1930 nur für kurze Zeit von dem angesehenen Charité-Dozenten Arthur Kronfeld überbrückt werden konnte, der in diesem Jahr auch den wohl größten - und letzten - internationalen Kongress in Berlin organisierte. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Deutschen Reich tauchte Sperber zunächst in Berlin unter. In den frühen Morgenstunden des 15. März 1933 wurde er mit anderen in der Berliner Künstlerkolonie von Polizei und SA verhaftet und in so genannte ?Schutzhaft? genommen. Nachdem er einen Monat in verschiedenen Gefängnissen verbracht hatte, wurde er als österreichischer Staatsbürger am 20. April 1933, dem Geburtstag Hitlers, freigelassen mit der Aufforderung, das Deutsche Reich umgehend zu verlassen. Am 24. April fuhr Sperber von Berlin nach Wien. Bis Mai 1934 weilte er in Jugoslawien und zog sich dort vorübergehend, so seine Erinnerunge. Bestandsnummer des Verkäufers 286319
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