Beschreibung
Zeitungsausschnitt mit Familienfoto von Hubertus Mynarek bildseitig mit blauem Kuli signiert /// Autogramm Autograph signiert signed signee /// Hubertus Mynarek (* 6. April 1929 in Groß Strehlitz, Provinz Oberschlesien; ? 7. September 2024) war ein deutscher Philosoph, Theologe, ehemaliger katholischer Priester, Autor, Hochschullehrer und Kirchenkritiker. Mynarek wuchs in einem katholischen Elternhaus auf. Die NSDAP schlug ihn für den Besuch einer NS-Eliteschule vor, was ihm aber von seinem Vater untersagt wurde. Stattdessen besuchte er das Gymnasium in Groß Strehlitz. 1945 geriet Mynarek in polnische Gefangenschaft. Während seiner Haft fasste er den Entschluss, katholischer Priester zu werden. Er studierte Theologie, Philosophie und Psychologie an der Universität Krakau und schloss das Studium 1952 mit einer Arbeit über theologische Aspekte bei dem Lebensphilosophen Max Scheler ab.[1] 1953 wurde Mynarek zum katholischen Priester geweiht. 1954 wurde er mit seiner Dissertation über Johannes Hessens Philosophie des religiösen Erlebnisses zum Dr. theol. promoviert. 1956 wurde er Lizentiat der Philosophie. 1958 siedelte Mynarek in die Bundesrepublik Deutschland über, wirkte von 1965 bis 1968 als Dozent und ab 1966 als außerordentlicher Professor für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft an der philosophisch-theologischen Hochschule der Universität Bamberg. Mynarek habilitierte sich 1966 bei Josef Hasenfuß in Würzburg mit der Schrift Die naturtheologische Anthropologie Herman Schells, die 1967 ohne wesentliche Veränderungen in zwei Buchausgaben erschien.[2] 1968 wurde er als ordentlicher Professor für Religionswissenschaft an die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien berufen, wo er bis Juni 1972 Lehrstuhlinhaber war und dem Religionswissenschaftlichen Institut vorstand. Von 1971 bis 1972 war er zunächst Prodekan (stellvertretender Dekan), dann Dekan. Mynarek war verheiratet und hatte drei Kinder. Er lebte in Odernheim in der Nähe von Bad Kreuznach. Kirchenaustritt 1972 verfasste Mynarek einen 23 Seiten umfassenden offenen Brief[3] an Papst Paul VI., in dem er die Aufhebung des Zölibats und eine Demokratisierung der katholischen Kirche forderte. Im selben Jahr gab er sein Priesteramt auf, trat aus der Kirche aus und heiratete. Eigenen Angaben zufolge war er damit der erste deutschsprachige Universitätsprofessor der katholischen Theologie im 20. Jahrhundert, der aus der Kirche austrat. Noch 1972 wurde ihm durch Kardinal Franz König die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Vom österreichischen Staat wurde er im November 1972 seines Amtes enthoben und in den Ruhestand versetzt.[4] Mynarek sah darin einen Beweis für die weitgehende Verflechtung zwischen Kirche und Staat, die in Österreich und in Deutschland häufig zur Unterdrückung kirchenkritischer Meinungen führe. In den meisten seiner Bücher - etwa in Herren und Knechte der Kirche, Eros und Klerus und Die Papst-Entzauberung - kritisiert er detailliert die Lehre der katholischen Kirche und deren sichtbare Auswirkungen. Er wirft der Kirche unter anderem ihre hierarchisch-undemokratische Struktur sowie die fehlende Gleichberechtigung der Frau vor. Außerdem kritisiert Mynarek die Sexualmoral der katholischen Kirche - das Hauptthema des Buches Eros und Klerus. In dem autobiographischen Buch Herren und Knechte der Kirche bemängelte er das von ihm erlebte Verhalten von Kirchenvertretern. Engagement in Organisationen Mynarek arbeitete seit seiner Zwangspensionierung als freier Schriftsteller. Er war Mitbegründer der Bundesarbeitsgemeinschaft Christen in Bündnis 90/Die Grünen, gehörte der Partei aber nur kurze Zeit an. In den 1970er Jahren näherte er sich der Deutschen Unitarier Religionsgemeinschaft an, in deren Auftrag er 1979 sein Buch Orientierung im Dasein verfasste. Mynarek schrieb zahlreiche Beiträge für die Zeitschrift diesseits, die Hauptpublikation und Mitgliederzeitschrift des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD), und für die Zeitschrift Aufklärung und.
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