Beschreibung
Radierung, 1922, auf Kupferdruckpapier, mit Bleistift nummeriert, bezeichnet, betitelt, signiert und datiert. Darstellungsgröße 34,7:28 cm, Blattgröße 49,7:43,5 cm. - Gering fleckig und fingerspurig, kleine Knickfalte in der äußeren linken Ecke, zwei kleine bis winzige Abrisse am Oberrand. Provenienz: Galerie Nierendorf, Berlin; Privatsammlung, Schweiz, von diesem in den 1960er Jahren bei vorigem erworben; Sotheby s, London, 9.-19.03.2021, Los 14. Literatur: Karsch 22/II, Abb. S. 45. Nr. 22 von 50 Exx. aus: Radierwerk III (Karsch 17-22), 6 Radierungen, im Februar 1922 im Dresdner Verlag Heinar Schilling als 11. Mappe der Graphischen Reihe" in 50 Exemplaren erschienen. - Vorzüglicher, vollrandiger Abdruck! - Otto Dix wird mit der Technik der Kaltnadelradierung populär, als er beginnt, den späten Expressionismus - ein experimentelles Zwischenspiel - aufzugeben und sich einem grotesk-realistischen Stil zuzuwenden. Die Radierung Vohse" entsteht 1922, zwei Jahre nachdem er die Technik der Kaltnadelradierung für sich entdeckt hat. Mit einer flinken Linie und einem ironischen Blick skizziert Dix die alternde Schönheit und liefert den Beweis für sein feines Auge für echte" Menschen. (Freya Mühlhaupt, Otto Dix. Das graphische Werk. Berlin 2001, S. 17). Otto Dix wurde mit der Technik der Kaltnadelradierung populär, als er begann, den späten Expressionismus - ein experimentelles Zwischenspiel - aufzugeben und sich einem grotesk-realistischen Stil zuzuwenden. Die Radierung Vohse" entstand 1922, zwei Jahre nachdem er die Technik der Kaltnadelradierung für sich entdeckt hatte. Mit einer flinken Linie und einem ironischen Blick skizziert Dix die alternde Schönheit und liefert den Beweis für sein feines Auge für echte" Menschen. (Freya Mühlhaupt, Otto Dix. Das graphische Werk. Berlin 2001, S. 17). Der Maler und Grafiker Otto Dix 1905-1909 absolvierte in Gera eine Lehre als Dekorationsmaler, 1910-1914 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Dresden. Hier besuchte er häufig die Dresdner Kunstsammlungen und studierte die Meisterwerke der deutschen und italienischen Renaissance. 1912 sah er in Dresden eine Ausstellung Vincent van Goghs, die ihn tief beeindruckte, ebenso wie die Werke der deutschen Expressionisten und der Futuristen. 1914 meldete sich Dix freiwillig zum Kriegsdienst, 1919-1922 setzte er sein Studium an der Dresdner Akademie fort. Er war befreundet mit Conrad Felixmüller (1897-1977). 1919 gehörte Dix zu den Gründungsmitgliedern der "Dresdner Sezession - Gruppe 1919", 1920 lernte er George Grosz (1893-1959) kennen und nahm an der "Ersten Internationalen Dada-Messe" in Berlin teil. 1922 war Dix Meisterschüler an der Düsseldorfer Akademie und schloss sich dem Kreis um die Förderin und Galeristin Johanna Ey ("Mutter Ey") an, ebenso gehörte er zur Künstlergruppe "Das Junge Rheinland". 1924 trat Dix der "Berliner Secession" bei und wohnte seit 1925 in Berlin und beteiligte sich im selben Jahr an der Ausstellung "Neue Sachlichkeit" in Mannheim. Ab 1926 vertrat ihn die renommierte Galerie Nierendorf, 1927 wurde Dix Professor an der Kunstakademie Dresden. In seinen Werken folgte Otto Dix anfangs dem Expressionismus, entwickelt jedoch um 1920 eine zunehmend realistische Malweise, bis hin zur Überzeichnung und schonungslosen Darstellung bzw. Demaskierung der hässlichen Seiten der Menschen und des tagtäglichen Lebens. In seinen Porträts stellte er bekannte Personen des öffentlichen Lebens gnadenlos und auf ihre nackte Menschlichkeit zurückgeführt dar. Diese Malweise erschien ihm ehrlicher zu sein als die "Schönfärberei" etwa der Expressionisten. 1933 musste der Künstler auf Veranlassung der Nationalsozialisten seine Professur niederlegen und war heftigsten Anfeindungen ausgesetzt. 1937 wurden seine Gemälde in der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Für Otto Dix bedeuteten die Diffamierungen eine dramatische Lebenswende und er lebte ab 1936 zurückgezogen in Hemmenhofen am Bodensee. Sein späteres Werk erreichte nie mehr die Kraft der 1920e. Bestandsnummer des Verkäufers EN-090
Verkäufer kontaktieren
Diesen Artikel melden