Tiger, fauchend, nach links.

Beschreibung

Farblinolschnitt, auf Japan-Bütten, mit Bleistift betitelt Tiger" und signiert Hans Hal", links unten bezeichnet J.L. 3.III Andruck". Darstellungsgröße 15,8:18 cm, Blattgröße 25,2:37,4 cm. Sehr selten, möglicherweise ein Unikat! Hans Leistikow war der Neffe des Malers Walter Leistikow, Grete Leistikow war seine jüngere Schwester. Er studierte an der Staatl. Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Parallel dazu arbeitete er oft mit Architekten zusammen an der Gestaltung von Innenräumen und Farbgebung von Gebäuden. 1922 hatte er erstmals Kontakt mit Ernst May (1886-1970), der als Direktor der Wohnungsbau-Gesellschaft Schlesische Heimstätte" Leistikow mit der Farbgestaltung von Siedlungen beauftragte. Es folgten weitere Projekte mit Architekten wie Max Berg und Adolf Rading. Leistikows Werke zeigten plastische Vielfalt und Inspirationen der abstrakten Malerei. Ernst May, inzwischen Stadtbaurat in Frankfurt am Main geworden, machte Leistikow 1925 zum Leiter des grafischen Büros der Stadtverwaltung und beauftragte ihn mit der Gestaltung sämtlicher städtischer Drucksachen im Stil der Neuen Sachlichkeit. Zusammen mit seiner Schwester Grete arbeitete er ab 1926 an Layout und Titelgestaltung der Zeitschrift "das neue Frankfurt". Außerdem arbeiteten sie mit dem Grafiker Albert Windisch (1878-1967) zusammen. Ab 1927 intensivierte sich die Zusammenarbeit mit Ernst May. Leistikow entwarf Tapeten, die von der Marburger Tapetenfabrik produziert wurden. Das Bauhaus" folgte diesem Beispiel und brachte seine Bauhaus-Tapeten auf den Markt. Auch an der Farbgestaltung der Siedlung in Frankfurt-Praunheim war Leistikow maßgeblich beteiligt. 1930 folgten Leistikow und seine Schwester Ernst May in die Sowjetunion, wurden 1937 aber als unerwünschte Ausländer ausgewiesen und kehrten nach Deutschland zurück. In Berlin war Leistikow als Maler und Graphiker tätig. In den Jahren 1947/48 arbeitete er nochmals als Stadtgraphiker in Frankfurt am Main. Nach dem 2. Weltkrieg entwarf Leistikow mehrere Farbverglasungen z. B. für die Maria-Hilf-Kirche im Gallusviertel in Frankfurt, sowie für die Allerheiligen Kirche im Frankfurter Ostend. Für den Bartholomäus-Dom in Frankfurt schuf er 1953 mehrere Fenster und für die Westend-Synagoge ebenfalls schon 1950. Leistikow war Mitbegründer der Kasseler Schule" und von 1948-1959 Leiter der Grafik-Klasse der Kunstakademie Kassel, der heutigen Kunsthochschule Kassel. Während dieser Zeit saß er im Bundesvorstand des Deutschen Werkbunds. Bestandsnummer des Verkäufers FH-484

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