Beschreibung
Monogrammist BR (J.Th. de Bry), Kupferstich aus J.J. Boissard, Icones virorum illustrium, Frankfurt 1642, Kupferstich, 142 x 115 auf 190 x 142 mm; mit kleinem Fleck am Rand, feines Blatt. Unter dem Oval in Latein: Hier ist der, dem das Geheimnis der großen Welt bekannt war, und der sich mit der Kunst des Verstandes den Verstand geben konnte. Die Granatäpfel in den Händen der Faune symbolisieren die verbindung des Bösen mit dem Guten. Philippus Aureolus Theophrastus Rombastus Paracelsus ab Hohenbeim, "auch "Helvetius Eremita" genannt, war 1491 in einem Hause nahe an der über die Sihl führenden Teufelsbrücke, eine Stunde weit von dem berühmten Wallfahrtsorte Maria Einsiedeln (Canton Schwyz), geboren. Sein Vater, der Arzt Wilhelm ab Hohenheim, stammte aus der alten und berühmten schwäbischen Adelsfamilie der Bombaste, die sich von dem adeligen Schloss Hohenheim, dem nachmaligen Esslinger Hof, bei dem Dorfe Pfänningen bei Stuttgart "Bombaste von Hohenheim" nannten. 1502 siedelte er mit seinem Vater nach Villach in Kärnten über, wo letzterer 1534 starb. Er bezog 1506 die Universität zu Basel, gab sich hier besonders chemischen Studien hin, lebte längere Zeit bei dem als Alchemist bekannten TRITHEMIUS, machte dann grössere Reisen durch Europa, hielt sich an verschiedenen Universitäten Studien halber auf und genoss bereits um 1527 wegen seiner Kenntnisse einen solchen Ruf, dass er auf des bekannten Kirchenvaters, seines Landsmannes Oekolampadius Empfehlung als Nachfolger von COPUS 1527 zum Stadtarzt von Basel ernannt wurde. In dieser Eigenschaft trat er in ebenso abenteuerlicher, wie verletzender Weise auf, indem er als Zeichen seiner Verachtung der arabischen Medicin alle Werke des AVICENNA auf öffentlichem Markt verbrannte. Noch mehr brachte er seine Collegen gegen sich auf, als er es wagte, sich der deutschen Sprache zu bedienen. Es kam schliesslich zu völligem Zerwürfniss, als er auf das schmutzige geschäftliehe Treiben der im Bunde mit den Apothekern stehenden Aerzte aufmerksam und demselben ein Ende machte. Zuletzt zerfiel er auch noch mit den Behörden; er liess aus Aerger darüber dieselben in Pamphleten angreifen, musste aber in Folge dessen heimlich aus Basel entweichen und führte nun ein abenteuerliches Wanderleben , das ihn durch den Elsass, die Schweiz, Deutschland und bis an die entferntesten Punkte Europas, selbst bis nach Asien hinein verschlug, wobei er von einer grossen Zahl von Schülern begleitet war, meistens Vagabunden, die nur Stein der Weisen kennen lernen wollten und PARACELSUS für den Besitzer desselben hielten. Allmälig verbreitete sich sein Name und sein Ruhm über ganz Europa. Er wurde 1640 nach Salzburg berufen, lebte aber hier nur noch 1 Jahr und starb daselbst 24 Sept. 1541. - PARACELSUS ist jedenfalls für die mystische Richtung der Medicin im 16. Jahrhundert die einflussreichste Persönlichkeit gewesen. Es ist über ihn sehr viel gedacht und geschrieben worden. Von der einen Seite ist er als Reformator, Vater der Heilkunde, Begründer der neuen Richtung in der Medicin gepriesen und in den Himmel erhoben, von der anderen als ein Mystiker, Schwärmer, Betrüger, Trunkenbold Gaukler bezeichnet worden. Dieser Widerspruch löst sich, wenn man auf die Quellen zurückgeht, aus denen er sich ergeben hat. Nachgewiesenermassen ist der bei Weitem grösste Theil aller Schriften, die unter seinem Namen erschienen sind untergeschoben und von den übrigen ist es höchst fraglich, wieviel davon ihm angehört und wieviel von seinen Freunden und Feinden hineingearbeitet worden ist. Seine Freunde glaubten, seine Lehre gar nicht dunkel genug darstellen zu können und seine Feinde, die ihn zu verunglimpfen bestrebt waren, scheuten sich nicht, in seine Schriften einen Wust von Unsinn hineinzutragen. Selbst die von seinen Gegnern gegen ihn erhobenen Angriffe sind darin als sein eigenes Werk aufgeführt. - Als Quelle des Wissens bezeichnete PARACELSUS die Erfahrung, aber nicht die auf dem Wege einer rationellen . Bestandsnummer des Verkäufers 66481
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