Beschreibung
Feder in Grau, grau und braun laviert, mit schwarzer Tuschlinie umrandet, auf Bütten mit Wasserzeichen: C & I Honig, links unten signiert und datiert J:P: Hackert. f. 1764.", alte Bezeichnung im Unterrand getilgt. 33,3:51,4 cm. - Einriss im unteren Drittel des rechten Randes nahezu unsichtbar restauriert. Provenienz: Auktion Hotel Drouot, Paris, 4.03.1994; Berliner Privatsammlung; Galerie von Negelein, Kiel, 1995; Carola van Ham, Köln, Auktion 270, 21.11.2008, Nr. 374; Dorotheum, Wien, Auktion 18.04.2012, Nr. 811. Gutachten: Dr. Claudia Nordhoff, Rom, vom 15.12.2012. Wie man bei Goethe nachlesen kann, unternahm Hackert im Jahr 1764 eine Reise nach Schweden: Im Mai 1764 reiste Baron Olthoff nach Stockholm, wohin er Hackert mit sich nahm und bei Hofe bekannt machte. Der fleißige Künstler sammelte sich wieder ein Menge Studien, () verfertigte mehrere Zeichnungen für die Königin, und ging mit Aufträgen von Baron Olthoff im September wieder nach Stralsund zurück." (J.W. von Goethe, Werke. Sophien-Ausgabe. Weimar 1891, Band 46 (Winckelmann, Philipp Hackert), S. 118-119). In den Werkstätten seines Vaters Philipp Hackert hat Hackert bereits die Grundlagen für seine künstlerische Ausbildung erworben. 1758 setzte er sein Studium an der Zeichenklasse der Königl. Akademie in Berlin fort, die von Blaise Nicolas Le Sueur (1714-1783) geleitet wurde. Hier trat er mit seinen ersten Landschaften mit Motiven aus dem Berliner Tiergarten hervor. 1762 reiste er als Begleiter des schwedischen Regierungsrats Friedrich von Olthoff nach Stralsund, auf die Insel Rügen und nach Stockholm., wo er verschiedene Aufträge ausführte. 1765 brach er zu einem mehrjährigen Aufenthalt nach Paris auf. Dort war er in der engeren Umgebung von Johann Georg Wille (1715-1808) tätig und es bestand auch ein näherer Kontakt zu dem Landschafts- und Marinemaler Joseph Vernet (1714-1789). Auf Studienreisen in die Normandie entstanden zahlreiche Skizzen. 1768 ließ sich Hackert zusammen mit seinem Bruder Johann Gottlieb (1744-1773), mit dem er eng zusammenarbeitete, in Rom nieder. Hier gehörte er zu dem Kreis um Angelika Kauffmann (1741-1807) und den Hofrat Johann Friedrich von Reiffenstein (1719-1793) an. Zu dieser Zeit war Hackert bereits zu einem international gefragten Künstler avanciert. 1770 besuchte er zum ersten Mal Neapel. 1777 bereiste er mit Richard Payne Knight (1750-1824) und Charles Gore (1729-1807) Sizilien. Nach seiner Ernennung zum Hofmaler des Königs von Neapel, Ferdinand IV., 1786 verlegte er seinen Wohnsitz nach Neapel. Auch von hier aus widmete er sich auf regelmäßigen Studienreisen bzw. Wanderungen dem Landschaftsstudium. Auf seiner italienischen Reise lernte Goethe 1787 Hackert in Neapel kennen und ließ sich von dem von ihm geschätzten Künstler im Zeichnen unterrichten. Als auch in Neapel revolutionäre Unruhen ausbrachen und die Franzosen in das Königreich einmarschierten, floh Hackert nach Oberitalien und verbrachte weiterhin tätig seine letzten Lebensjahre in der Toskana.
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