Schon seit Jahrtausenden blicken die Menschen zum Himmel hinauf und beobachten die Sterne, messen ihre Bewegungen, ziehen daraus Rückschlüsse über das Universum und versuchen, ihr Schicksal aus den Gestirnen zu lesen. Die 3600 Jahre alte Himmelsscheibe von Nebra gilt als eine ältesten Himmelsdarstellungen der Welt. Bereits im 2. Jahrhundert veröffentlichte Claudius Ptolemäus mit dem Almagest eine mathematische und astronomische Abhandlung, in der er das geozentrische Weltbild vertrat. Die Daten und Berechnungen von Ptolemäus und seinem Vorgänger Hipparchos dienten bis ins 16. Jahrhundert als Grundlage für Sternenkarten, bei denen es sich oft um figürliche Darstellungen der Sternbilder am gesamten Himmel handelte. Der 1603 von Johann Bayer veröffentlichten Himmelsatlas Uranometria berief sich auf die genaueren Forschungsergebnisse des dänischen Astronomen Tycho Brahe. Er gilt als die erste genaue Sternenkarte und bildet erstmals beide Hemisphären ab: Auf 51 Sternkarten werden die 48 klassischen Sternbilder, der Himmel der südlichen Hemisphäre mit 12 neu entdeckten Sternbildern sowie zwei Planisphären des Nord- und Südhimmels dargestellt.
Nach der Erfindung des Teleskops und der damit verbundenen Entdeckung von tausenden Sternen, die mit dem bloßen Auge nicht auszumachen gewesen waren, sah sich der englische Hofastronom John Flamsteed verpflichtet, einen neuen Sternenkatalog zu erstellen. Sein 1729 posthum erschienener Atlas Coelestis trug zudem zur Verbreitung des heliozentrischen Weltbildes bei.
Neben diesen beiden Sternatlanten gibt es viele weitere künstlerische Meisterwerke zu entdecken, die das astronomische Wissen ihrer Zeit anschaulich illustrieren. Hier sind beispielsweise die Harmonia Macrocosmica von Andreas Cellarius oder die Uranographia von J.E. Bode zu nennen.