Beschreibung
Dtsch. Z. Chir., 59. - Leipzig, F.C.W. Vogel, 1901, 8°, 4 pp., 2 Abbildungen, orig. Broschur; mit Stempel "Ueberreicht vom Verfasser" auf Umschlag. Seltener Sonderabdruck! "In jenen Fällen von Resectio recti, in denen die carcinöse Erkrankung des Sphincters die Erhaltung des Schließmuskels unmöglich macht, ist man genöthigt, das proximale Darmstück an irgend einer Stelle der sacralen Wunde an die Haut anzunähen, und wird meist des besseren Verschlusses halber das obere Ende der sacralen Wunde unmittelbar unterhalb der Resectionsflüche des Kreuzbeins gewählt. Durch die Annäherung an das Kreuzbein der Anus praeternaturalis sacralis eine knöcherne Stütze und kann schon aus diesem Grunde durch Pelottendruck besser geschlossen werden, als ein widernatürlicher After an anderer Stelle. Hochenegg liess, als er an die Weiterentwicklung des Kraske'schen Verfahrens bei dieser Operation ging, von Leiter eine sehr zweckmässige Pelotte verfertigen, die an einem federnden bruchbandähnlichen Leibgurte befestigt ist." E. Payr Erwin Payr (1871-1946) "zählte zu den bedeutendsten Chirurgen seiner Zeit. Er stand in der Nachfolge der Chirurgenschule von Johann v. Dumreicher (1815-80), Albert und Nicoladoni und beeinflußte zahlreiche Chirurgen der nachfolgenden Generationen (darunter Martin Kirschner [1879-1942], Ludwig Zukschwerdt [1902-74], Rudolf Zenker [1903-84]). In Allgemeiner Chirurgie befaßte sich Payr u. a. mit Techniken zur Blutgefäß- und Nervennaht, der Therapie von Wunden, Schußverletzungen und Amputationen. Die orthopädisch orientierte Pathologie und Chirurgie ("Arthroplastik") von Gelenkerkrankungen waren bleibender Schwerpunkt seiner Arbeit. Darüber hinaus arbeitete er auf den Gebieten der Magenchirurgie (Magen- und Duodenalgeschwüre), der Schädel-Hirn-Chirurgie, der Organtransplantation, der Trigeminus-Neuralgie, der Schilddrüsenchirurgie, Bauchchirurgie (Bauchfellverwachsungen, Obstipation, Appendizitis, Leber, Gallenwege, Bauchspeicheldrüse) und Therapie bösartiger Geschwülste sowie der Chirurgie des Harn- und Geschlechtsapparats. Payr entwickelte zahlreiche chirurgische Instrumente (Darmklemme, Bauchdeckenhaken, Rillensonde, Quetschzange, Nadeln), verschiedene plastisch-chirurgische Operationsverfahren (Arthroplastik, Sichelschnitt) und beschrieb diagnostische Zeichen wie den Payr-Druck-schmerzpunkt als Frühzeichen der postoperativen Beinvenenthrombose. Als Payrs Hauptwerk gilt seine Monographie über Gelenksteifen und Gelenkplastiken. Mehr als 320 Zeitschriften- und 30 Kongreßbeiträge sowie Beiträge zu den damals wichtigsten chirurgischen und therapeutischen Standardlehrwerken belegen Payrs außerordentliche medizinische Leistungen." Eberhard Wormer, NDB 20 (2001), pp.148-149.
Bestandsnummer des Verkäufers 64335
Verkäufer kontaktieren
Diesen Artikel melden