Beschreibung
8°. 237 SS. HLdr. d.Zt. (min. fleckig u. berieben) mit vergold. Rückentitel. Erste (einzige) Ausgabe. Seiten unterschiedlich etwas stockfleckig. Etwas Alters-, kaum Gebrauchsspuren, Bibliotheksvermerk u. Besitzerstempel a. fl.Bl., Amtsstempel a. Titel. Gesamthaft recht gutes Exemplar. Nicht bei Barth. Der nicht eindeutig bestimmbare Bearbeiter nach SNB u. SB Berlin. - Bemerkenswert seltener, separat erschienener und in Bibliotheken auch so gehaltener Registerband zur ersten Ausgabe des ?Code civil? für den Kanton Neuchâtel (Neuenburg) von 1853?1855 (dieser auch nicht bei Barth; vgl. u.a. SNB und die Online-Version der ?Table raisonnée? im Westschweizer VK réro. ? ?Neuenburg beschloss schon 1848 die Abfassung eines Code, und es wurde diese Arbeit einem in Frankreich ausgebildeten Juristen Piaget übertragen, der sich als Führer der radikalen Partei hervorgethan hatte. Von Anfang an war die Anlehnung an das französische Vorbild hier beschlossene Sache [.]. Neuenburg erliess am 3. Dezember 1853 das erste Buch (des personnes) seines Code civil, und es trat dasselbe in Kraft am 1. März 1854. Diesem folgte sodann das zweite Buch (des biens et différentes modifications de la propriété), sowie die drei ersten Titel (Erbrecht und Schenkungen) des dritten Buches (des différentes manières dont on acquiert la propriété) am 22. Februar 1854, in Kraft seit dem 1. April 1854, und endlich der Rest des dritten Buches am 27. Januar 1855, in Kraft seit dem 30. April 1855. Die alten Gesetze sind gesammelt in dem ?Recueil des pièces officielles? von 1655 bis 1847, drei Bände [1827?1849; Barth 25336]; seit 1848 erscheint der ?Recueil des lois?, 15 Bände [Barth 25345].? (Huber 1, 1886, p. 189, und 4, 1893, p. 54). -- Alexis Marie Piaget (Lyon 1802-1870 Neuchâtel?), Jurist, nach 1835 Rechtsanwalt in Neuenburg, wurde am 1. März 1848 von den Patrioten in La-Chaux-de-Fonds als Präsident der provisorischen Regierung ausgerufen. ?Als Vorsteher des Justizdepartementes wurde er der Gesetzgeber des Landes und spielte eine überragende Rolle in der Organisation der Republik. Ihm verdankt man u.a. das neuenburgische Zivil- und Strafgesetzbuch.? (HBLS). - Offenbar hatte Piaget sein Werk ohne ein Register abgeschlossen. Die Aufgabe, ein solches nachzureichen, wurde womöglich von Louis Théophile Sandoz (1799-1869) oder Louis Sandoz-Morthier (1804-1866) erfüllt (vgl. HBLS, Sandoz II, ?Verschiedene andere Zweige?, Nrn. 8 u. 9). ? Zeitgenöss. Vermerk ?Etat civil de St. Aubin? u. Bibliotheksstempel ?Chancellerie Republique et Canton de Neuchatel?, Besitzerstempel ?Lardy, Dr en Dr. [Docteur en Droit]? Gemäss einem Vergleichsexemplar: Charles Lardy (Les Ponts / Neuchâtel 1847?1923 Bevaix), von Auvernier, Les Ponts und Neuenburg. Jurist und Advokat. u.a. 1869?1883 Legationsrat und 1883-1917 bevollmächtigter Minister bei der Schweizer Gesandtschaft in Paris. Lardy war damit beauftragt, die Verhandlungen über Handelsabkommen mit Frankreich und verschiedenen anderen europäischen Ländern zu führen und die Schweiz in der Lat. Münzunion zu vertreten. Ab 1892 war er Mitglied (1899-1902 Präsident) des Instituts für internationales Recht sowie 1899-1922 des ständigen Internationalen Gerichtshofs in den Haag. Ab 1891 Mitglied des Militärkassationsgerichts, Oberst. (Aus: M. Perrenoud, in: HLS). Sprache: fr. Bestandsnummer des Verkäufers JU0204120
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