Beschreibung
Großformatiger fadengehefteter Ganzleineneinband mit geprägtem Rückentitel, geprägtem Deckelmonogramm und illustriertem Schutzumschlag. Der Umschlag nachgedunkelt, etwas angerändert bzw. dezent randknickig, an vier Stellen hinterlegt und partiell dezent fleckig, Schnitte und Papier nachgedunkelt, eine Seite mit kleinem Randfleckchen, ansonsten guter Erhaltungszustand. "MENDELE MOJCHER SFORIM - Mendele der Bücherhändler (1836-1917) hieß eigentlich Scholem Jankew Brojde und wurde zu Kopyl, Gouvernement Minsk, in eine Gettowelt der Not und Bedrückung hineingeboren. Gegen deren Schranken lebte und schrieb er fortan, ging den dornenvollen Weg vom orthodoxen Talmudschüler zum Aufklärer und schließlich zum großen Volksschriftsteller, der im zaristischen Rußland die moderne jiddische Literatur begründete. In seinen Romanen "Der kleine Mensch" (1864), "Der Wunschring" (1865), "Die Mähre" (1873) und "Fischke der Lahme" (1869/ 88) brachte er die Leiden und Hoffnungen seines Volks zur Sprache - zur jiddischen, dem bislang verachteten Volksidiom. Und er brachte Menschen zum Sprechen, die in der Literatur bisher stumm geblieben waren; so wie der Wanderbuchhändler Mendele im Roman den stammelnden Bettler Fischke zum Erzählen bringt: von Reichen und Armen; von seiner Ehe mit der blinden Basje, seiner Liebe zur buckligen Bejle, von den Teufeleien des rothaarigen Bettlerführers Fajwusch; und immer wieder vom gemauerten Bad zu Narropol, wo alles seinen Anfang nahm. Satire und Humor, Weisheit und Menschenliebe in einer Legierung, wie sie nur dem "Sejden", dem "Großvater der jiddischen Literatur" gelungen ist. ANATOLI (TANCHUM) LWOWITSCH KAPLAN wurde 1902 in Rogatschew geboren, ebenfalls im Getto des Zarenreiches, das neben bedeutenden jiddischen Autoren bildende Künstler wie Chagall, Soutine, Malewitsch, Lissitzky, Zadkine hervorgebracht hat. Kaplan besuchte die religiöse, dann eine weltliche Schule. Die Revolution ermöglichte es dem Sohn eines Schlachthofarbeiters, Zeichenlehrer zu werden und 1922 bis 1927 an der Kunstakademie in Leningrad zu studieren. Seither lebt und arbeitet er in dieser Stadt. Nach Jahren des Suchens hatte Kaplan 1937 erstmals zu seinem Grundthema, der jüdischen Vergangenheit in Rußland, gefunden. Nach 1953 griff er es erneut auf und schuf eine Reihe berühmter Lithografien-Folgen, für die er zu Erinnerungshilfe und Inspiration Literatur gebrauchte: vor allem Scholem Alejchems "Der behexte Schneider", "Tewje der Milchmann" und "Stempenju". 1966/67 entstanden die Bilder zu Mendeles "Fischke der Lahme". Anregungen alter jüdischer Grabmalskunst nutzend, beschwört der künstlerische Urenkel die Figuren des "Sejden" wieder herauf. Sie überspringen ein Jahrhundert mit all den Abgründen und Gipfeln, die dazwischen liegen; sie nötigen den Betrachter mit der Unschärfe von Traum, Erinnerung, Utopie, sie durch Zutun kenntlicher zu machen." (Verlagstext) In deutscher Sprache. 174, (2) pages. 4° (210 x 300mm). Bestandsnummer des Verkäufers BN32213
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Bibliografische Details
Titel: Fischke der Lahme. Bettlerroman. Mit 26 ...
Verlag: Büchergilde Gutenberg (Lizenz des Verlags Philipp Reclam jun.), Frankfurt am Main
Erscheinungsdatum: 1978
Einband: Leinen
Zustand: gut
Zustand des Schutzumschlags: Schutzumschlag
Auflage: Erste Aufl. / Lizenzausgabe.