Das Wort Ephemera stammt aus dem Griechischen und bezeichnet vergängliche Gegenstände, deren Lebensdauer nicht länger als einen Tag beträgt. Ephemera sind also (im engeren Sinne) Papiererzeugnisse, die eigentlich nicht zur Aufbewahrung gedacht sind. Sie sind insofern schon ein interessantes Sammelgebiet, da beim alltäglichen Nutzer regelmäßig Stücke in den Müll wandern, die der Liebhaber vielleicht gern in seiner Sammlung gewusst hätte. Was genau in die Rubrik Ephemera fällt und was nicht, ist oft nur unklar definiert und entsprechend gibt es viele Objekte, die für Ephemera-Sammler von Interesse sein können.
Briefe
Briefe sind ein überaus reiches Sammelgebiet. Es gibt sie handgeschrieben oder getippt, lang und ausführlich oder kurz und bündig, als private Notiz oder aus offiziellem Anlass. Auch wenn der Bekanntheitsgrad des Verfassers bzw. Adressaten den Wert des Stücks maßgeblich beeinflusst, so stellt der Brief in jedem Fall eine interessante Momentaufnahme vergangener Zeiten dar.
Eintrittskarten
Seit es Eintrittskarten gibt, werden sie auch gerne gesammelt. In erster Linie dienen sie als Berechtigungsscheine, eine Veranstaltung zu besuchen oder ein Verkehrsmittel zu benutzen. Darüber hinaus sind sie jedoch auch persönliche Erinnerungsstücke an schöne Reisen oder außergewöhnliche Erlebnisse. Als Sammelobjekt erhalten sie zudem einen historischen Wert.
Exlibris
Das Wort Exlibris stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt "aus den Büchern". In der Regel ist ein Exlibris ein Stück Papier (z.T. ein Stempel), das als Besitzanzeige ins Buch geklebt wird. Es trägt fast immer das Wort Exlibris und den Namen oder die Initialen des Eigentümers. Motive sind oft Wappen, aber auch symbolische Zeichen (beliebt sind etwa Eulen, Bücher, florale Elemente oder der Mond).
Poster/Plakate
Poster und Plakate sind als beliebtes Werbemedium für Produkte und Kampagnen in unserem Alltag omnipräsent. Bis heute dienen sie auch als künstlerisches Medium, sodass sich in der Geschichte des Plakats parallel zur Entwicklung in der Kunst verschiedene Stile und Epochen wie Jugendstil, Bauhaus, Futurismus usw. erkennen lassen. Entsprechend kann eine Sammlung eine künstlerische, kommerzielle oder eine politische Ausrichtung haben.
Fotografien
Fotografien gibt es seit mehr als 150 Jahren; das erste Foto der Welt nahm Joseph Nicéphore Nièpcecht im Jahr 1826 auf. Es zeigt den Blick aus seinem Arbeitszimmer. Die Gründe für das Sammeln von Fotografien sind vielzählig. Entweder besteht eine Affinität zur Fotografie als Technik bzw. Kunstform, zu einem bestimmten Fotografen oder zum abgebildeten Objekt an sich.
Lesezeichen
Als "Buchaccessoire" ist es für den Leser unverzichtbar: das Lesezeichen. Eigentlich bezeichnet das Lesezeichen eine am Kapitalband des Buches befestigte Schnur, die bis über den unteren Rand des Buchblocks hinausreicht. Solche Lesebändchen sind heute jedoch vor allem noch bei bibliophilen Ausgaben üblich. Mitte des 19. Jahrhunderts gewann das heute weit verbreitete herausnehmbare Lesezeichen an Popularität. Ursprünglich wurde es aus Stoff oder Seide gefertigt, papierne Lesezeichen wurden erst später gefertigt. Für den Sammler gibt es eine unendliche Vielfalt an Formen und Motiven zu entdecken.
Zeitungen/Zeitschriften
Zeitschriften sind ein interessantes literarisches Sammelgebiet: Sie können Vorabdrucke, Fortsetzungsromane, Interviews oder Essays von Autoren enthalten. Es gibt jedoch denkbar viele weitere Sammelgebiete: Illustrationen (etwa in Botanik- oder Modezeitschriften), die Bedeutung des Erscheinungszeitpunkts oder besondere Ausgaben (Erstausgaben, Sondernummern, Gesamtausgaben). Aufgrund des häufigeren Erscheinens von Zeitungen ist das Druckdatum hier noch relevanter. Zudem sind Artikel oft von regionalem Interesse. Bei Zeitungen ist zu beachten, dass sie eine recht geringe Lebensdauer haben. Das aus recyceltem Altpapier hergestellte Zeitungspapier ist wenig wetterbeständig und überdauert zwischen 10 und 50 Jahren (länger bei guter Lagerung).
Postkarten
Unter dem Begriff Philokartie (oder Postkartenkunde) versteht man seit Ende des 19. Jahrhunderts das Sammeln und die Erforschung von Post- und Ansichtskarten. Geprägt wurde der Begriff wohl von der Fachzeitschrift Le Philocartiste, die erstmals 1898 erschien. Das Sammeln von Postkarten geht teilweise mit dem Sammeln von Briefmarken einher. Starke Verbreitung fanden Ansichtskarten um 1900, als neue Druckverfahren, die Verbreitung der Fotografie und eine stärkeres Reiseaufkommen sie gleichermaßen ermöglichten und vonnöten machten. Beliebte Sammlerthemen sind etwa regionale Ansichtskarten (etwa aus der Heimat) oder thematische Sammlungen.
Visitenkarten
Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff "Visitenkarte" nichts anderes als Besuchskarte. Ihr Name leitet sich von ihrer ursprünglichen Verwendung ab. In früheren Zeiten dienten sie vor allem in adligen Kreisen zur Ankündigung eines Besuchs. Heute tauscht man Visitenkarten in erster Linie im Berufsleben aus, wo sie besonders unter Geschäftspartnern zur Vermittlung von Kontakten dienen. Für den Sammler können Visitenkarten Aufschluss über die Herkunft einer Person, die feine Gesellschaft oder die Geschäftswelt vergangener Zeiten geben.