Verlag: Lotter C.T., 1717-1777, 1777
Anbieter: Hammelburger Antiquariat, Hammelburg, Deutschland
EUR 1.900,00
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In den WarenkorbHardcover. Zustand: very good. Accurata Utopiae Tabula/Schlaraffenland, 1760, Lotter C.T., sehr schönes Verlagskolorit, min. gebräunt, div. kleinere Randläsuren. Blattmaß: 55x66 cm. Das Schlaraffenland (von mhd. sluraff = Faulenzer; Das Land der faulen Affen"; auch Schlarraffenland oder bei Hans Sachs Schlaweraffen Landt bzw. Schlauraffenlandt) ist ein fiktiver Ort aus diversen Märchen, in dem alles im Überfluss vorhanden ist. In den Flussbetten des Schlaraffenlands fließen Milch, Honig oder Wein statt Wasser (in Anspielung z. B. an Deuteronomium 6,3 (Dtn 6,3 LUT) und viele andere Stellen). Alle Tiere hüpfen und fliegen bereits vorgegart und mundfertig durch die Luft. Die Häuser bestehen aus Kuchen. Statt Steinen liegt Käse herum. Genießen ist die größte Tugend der Bewohner des Schlaraffenlands, harte Arbeit und Fleiß werden als Sünde betrachtet. Dem Alter wird mit dem Jungbrunnen abgeholfen, etwa: Welcher ein altes Weib hat / der schick sie auch mit in das Bad / sie baden kaum drey Tage / so wird ein junges Dirnige darauß / vngefehr bey achtzehen Jahren. Schlaraffenland wird deshalb heute meist übertragen verwendet, um auf ein Paradies des Nichtstuns und müßig essenden Herumliegens hinzuweisen. Die Idee als solche begegnet bereits in der Antike (griechische Komödie, Lukian, Herodot, Strabo). Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. gab es ähnliche Ideen bei den griechischen Dichtern Telekleides und Pherekrates (Gebratene Krammetsvögel mit kleinen Kuchen flogen Einem in den Schlund hinein). Auch die Schilderung der Aurea Aetas in Vergils 4. Ecloge weist bereits Züge der späteren Schlaraffensage auf, allerdings fehlt hier das Motiv des Überflusses und der Prasserei. Mitte des 13. Jahrhunderts entstand das französische Fabliau de Coquaigne, das in englischen und niederländischen Versionen bis ins 15. Jahrhundert fortlebte. Mitte des 14. Jahrhunderts beschreibt Boccaccio im Decamerone (3. Novelle des 8. Tages) ein Land namens Bengodi, in dem Wein, Würste, Käse und andere Delikatessen von Natur aus im Überfluss zur Verfügung stehen. In Deutschland taucht das Motiv im Fastnachtspiel des 15. Jahrhunderts auf, bevor es 1494 von dem Humanisten Sebastian Brant als Parodie auf das Paradies und als Kritik an der von einem zunehmend verweltlichten Klerus und funktionslos werdenden Adel geprägten feudalen Gesellschaft in seinem Narrenschiff (Kapitel 108) gestaltet wird.[2] Später wird es in einem Gedicht von Hans Sachs aufgegriffen. Eine kontinuierliche Tradition reicht in Texten und Bildern bis ins 19. Jahrhundert, als die Brüder Grimm mit Das Märchen vom Schlauraffenland, das sich weniger auf die kulinarischen Aspekte als allgemein auf die Thematik satirischen Rollentausches konzentriert, und Ludwig Bechstein (Das Märchen vom wahren Lügner in Deutsches Märchenbuch von 1845 und Das tapfere Bettelmännlein in Neues deutsches Märchenbuch) die heute bekannten Fassungen des Märchens schufen. Im bürgerlichen Zeitalter dient das Motiv der Durchsetzung des bürgerlichen Leistungsprinzips (Adel durch Tugend und Leistung) gegen angebliche Dekadenz des Geburtsadels. Erich Kästner lässt die Protagonisten seines Kinderbuches Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee durchs Schlaraffenland reisen. Accurata Utopiae Tabula Die Karte war dem Atlas novus terrarum beigebunden, eine spätere Ausführung druckte Matthäus Seutter. Kartograf: Johann Baptist Homann (1694). Der vollständige Titel lautet: Accurata Utopiae Tabula. Das ist Der Neu entdeckten SCHALCK WELT, oder des so oft benannten und doch nie erkannten SCHLARRAFFENLANDES. Neu erfundene lächerliche Land tabell. Worin alle und jede Laster im besonderen Königreich, Provinzen und Herrschaften ab getheilet Beyneben auch die nebst angrentzenden Länder Der FROMMEN der zeitlichen AUF und UNTERGANGS auch wegen VERDERBNIS Regionen samt eine Erklärung anmutig und nützlich vorgestellt werden durch Author anonymus. Erklärung der Wunder-seltzamen Land-Charten UTOPIÆ Johann Andreas Schneblins Erklärung der Wunder-seltzamen Land-C.
Sprache: Deutsch
Anbieter: Antiquariat Clemens Paulusch GmbH, Berlin, Deutschland
Karte
EUR 1.100,00
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In den Warenkorbmit altem Grenz- und Flächenkolorit, nach 1700, 48,5 x 57 Koeman, Atlantes Neerlandici, III, S. 119, Nr. 3. vergl. Tooley, Oddities, 87 (Ausgabe Homann). Die Karte geht zurück auf das 1694 erschienene Werk "Das neu entdeckte Schlarraffenland. Johann Andreas Schnebelins Erklärung der Wunder-seltzamen Land-Charten Utopiae." und wurde lvon P. Schenk ab 1700/10 im "Atlas Contractus" erstmals publiziert. Die Karte war augenscheinlich ein großer Erfolg, denn nur kurze Zeit später wurde sie fast identisch von Homann kopiert, die als einzigen Unterschied zum Schenk'schen Druck die 3 Unterstiche im Titel aufweist. Später erschienen noch weitere Ausgaben bei Homann und Homann Erben, diese haben einen etwas veränderten Titel "durch Autor anonymus. Prostat in Officina Homanniana", und auch bei Seutter/Lotter, diese haben eine gänzlich veränderte Kartusche. Bis knapp an die Einfassung beschnitten.
Verlag: Wohl Nürnberg, Homann, um 1730., 1730
Anbieter: Antiquariat Thomas Rezek, München, Deutschland
Kunst / Grafik / Poster
EUR 450,00
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In den Warenkorbcirca 48 x 55,5 cm. 1 Doppelblatt verso weiss "Amüsante phantastische Karte, erstmals wohl zu dem Werk "Das neu entdeckte Schlarraffenland" verlegt und dann mehrfach nachgedruckt. Hier offenbar eine frühe Fassung die teils wohl irrtümlich Schenk in Amsterdam zugeschrieben wird, aber tatsächlich von Homann stammt - mit der blossen Angabe "durch Author anonymus" ohne Verleger und ohne Unterstreichungen. " - ZUSTAND: etwas nachgedunkelt, oben kleine alt hinterlegte Papierausbrüche mit geringem Bildverlust, eine geglättete Falte oben quer, Zustand im Preis deutlich berücksichtigt - guter Gesamteindruck.
Verlag: Pieter Schenk in Amsterdam 1700, 1700
Anbieter: Garwood & Voigt, Sevenoaks, Vereinigtes Königreich
Karte
EUR 1.450,82
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In den WarenkorbZustand: Fine. 47x55cm. Pictorial cartouche, the map in full original colour. Excellent condition. Lazily spending their days eating and drinking are the characteristics of the inhabitants of the paradise of 'Schlaraffenland', hard work and diligence are regarded as a sin. Seutter's Schlaraffenland expands this perception to a land of all vice: 19 different countries are shown with greatly detailed geography, each the home of one particular vice, surrounded by 4 others: the kingdoms of Youth, of Old Age, Terra Sancta Incognita, and Tartari Regnum. The numerous place names are mostly puns, many of them extremely crude (G. Hill/Cartographical Curiosities p. 58). - Pieter Schenk (1655-1718), Dutch cartographer, engraver and publisher. Later editions by Homann and Seutter show different cartouches or variations in the title. - Map text (countries, mountains, lakes, sea, cities, etc.) in German. From the private collection of a European aristocratic family.