Search preferences

Produktart

  • Alle Produktarten
  • Bücher (1)
  • Magazine & Zeitschriften
  • Comics
  • Noten
  • Kunst, Grafik & Poster
  • Fotografien
  • Karten
  • Manuskripte &
    Papierantiquitäten

Zustand

  • Alle
  • Neu
  • Antiquarisch/Gebraucht

Einband

Weitere Eigenschaften

  • Erstausgabe
  • Signiert
  • Schutzumschlag
  • Angebotsfoto

Land des Verkäufers

Verkäuferbewertung

  • Hardcover. Zustand: gut. 1994. Niemals zuvor und nie danach habe ich ein Buch gelesen, das mir ähnlich viel gebracht hat. Natürlich schrecken zunächst fast 1400 Seiten ab. Aber nach kurzer Zeit verfolgt man die Geschichte der tapferen Unternehmerin, die gesellschaftliche Entwicklung und die Liebesgeschichte gebannt und ist am Ende fast enttäuscht, dass das Buch schon zu Ende ist. Die Philosophie hinter diesem Buch ist zunächst fast abschreckend aber in weiten Teilen von einer bestechenden Klarheit. Der Roman "Atlas Shrugged", wörtlich übersetzt "Atlas zuckte mit den Schultern", der 1905 als Kind deutschstämmiger Juden in Petersburg geborenen Autorin; erschien bereits 1957 und gilt in Amerika als eines der einflussreichsten politischen Bücher des 20. Jahrhunderts. Ayn Rand beschloss mit neun Jahren Schriftstellerin zu werden, erlebte 1917 die Februarrevolution und auch die Oktoberrevolution; bei der ihre Eltern all ihre Besitztümer verloren. Die Erlaubnis für einen befristeten Verwandtenbesuch in den USA nutzte sie, um die Sowjetunion zu verlassen. Sie hasste ihre Heimat, sowohl die vorherrschende Neigung zum Kollektivismus als auch den russischen Mystizismus. In den USA wurde sie eine begeisterte Anhängerin der feien Marktwirtschaft und des "Laissez-faire-Kapitalismus". Der Titel "Atlas wirft die Welt ab" steht als Metapher für den mythologischen griechischen Riesen Atlas, der mythologisch den Himmel auf den Schultern trägt. Der Roman spielt in den fiktiven Vereinigten Staaten der 1950 er Jahre. Die Protagonistin ist Dagny Taggart, Erbin und Vizepräsidentin der transkontinentalen Eisenbahngesellschaft Taggart Transkontinental. Ihre Gesellschaft ist in finanzielle Schieflage geraten, deshalb baut sie eine neue Eisenbahntrasse zu den Ölfeldern von Ellis Wyatt. Ein Unbekannter überredet Wyatt dazu seine Ölfelder niederzubrennen und zu verschwinden. Dagny entwickelt in der Folge die Theorie des Zerstörers", der Unternehmer zum Aufgeben überredet und damit in ihren Augen zum ärgsten Feind der Menschheit wird. Für sie führt solches Verhalten zum Ende der Zivilisation. Dagnys Bruder James Taggert, arbeitet auch unter dem Alibi sozialer Verantwortung daran, Unternehmer zu enteignen und einen sozialistischen Volksstaat zu gründen. Rand versucht mit einer grenzenlosen Differenzierung der Charaktereigenschaften ihres Personals die Vorzüge des Objektivismus und die Nachteile anderer Betrachtungsweisen zu fokussieren. So stehen clevere, sympathische und erfolgreiche Vertreter des Objektivismus wie Dagnys seelenverwandter Stahlindustrieller Hank Rearden oder der den Roman als Leitmotiv durchziehende John Galt den wenig dominanten, intriganten, unsympathischen und über weite Strecken sieglosen Exponenten anderer Ideologien wie Dagnys Bruder James oder Reardens Ehefrau Lillian gegenüber. Und immer wieder findet man den Verweis, dass Entscheidungsschwäche und die Abwälzung der Entscheiddungsfindung auf andere ein grundsätzlicher Fehler ist der den Erfolg verhindert. Und in diesem Zusammenhang fragt die Autorin mit Blick auf Atlas als Metapher, was passieren würde wenn die tragenden Menschen der Gesellschaft plötzlich nicht mehr präsent sein würden. Was würde passieren wenn sich die Eliten, die Leistungsträger, auf Grund der Tatsache, dass sie wegen Gesetzen und Restriktionen, die scheinbar dem vermeintlichen Allgemeinwohl dienen, nicht mehr frei handeln und forschen können, zurückziehen und eine neue Gesellschaft gründen? Dieses über Strecken radikale Gedankenexperiment trägt hauchdünne Science Fiction Züge. Also, nicht die Handlung ist der wahre Inhalt dieses Romans, sondern die von Rand entwickelte Philosophie des Objektivismus, wonach Eigensucht, Erfindungsreichtum, Fantasie, Innovationskraft und Kreativität die höchsten Tugenden sind. Auch die Liebe ist nach Ansicht der Autorin alles andere als uneigennützig, sie ist rational begründeter Eigennutz. Selbstlosigkeit gilt allgemein als lobenswerte Tugend, sie ist jedoch nach Rands kritischer Analyse eines der Hauptgründe für das Scheitern anderer Systeme, wie Sozialismus und Kommunismus. Die unvoreingenommenste Lösung wird am Ende des Romans in einem Gelöbnis zum Ausdruck gebracht:"Ich schwöre bei meinem Leben und meiner Liebe, dass ich niemals zum Wohl eines Anderen leben werde und niemals von einem Anderen verlangen werde, für mich und mein Wohl zu leben." "Atlas wirft die Welt ab" ist ein kompromissloses Ideenbuch, eine hingebungsvolle und idealisierte Hymne auf den wagemutigen großen Kapitalisten und zugleich eine Watschen für alle die, die allein im Sozialstaat die Ultima Ratio vermuten. Spannend und nachdenklich. Ein Buch zum immer wieder lesen! Atlas wirft die Welt ab [Gebundene Ausgabe] von Ayn Rand (Autor), Hansjürgen Wille und Barbara Klau (Übersetzer) In deutscher Sprache. 493 pages. 14,5x21,5cm.