Verlag: [Kassel um 1824-1836], 1836
Anbieter: Kotte Autographs GmbH, Roßhaupten, Deutschland
Manuskript / Papierantiquität
EUR 9.500,00
Währung umrechnenAnzahl: 1 verfügbar
In den WarenkorbZus. 16 S. auf 8 Bl. (darunter 2 Doppelbl.). Je 16 hs. Notenzeilen. Ca. 27 x 37 cm. Konvolut von zahlreichen, spontan, meist flüchtig zu Papier gebrachten ersten Kompositionsideen des seiner Zeit überaus populären, weit bekannten und geschätzten Komponisten Louis Spohr. Anhand der Blätter lässt sich der Prozess der Komposition eindrucksvoll nachvollziehen: so warf der Musiker seine Skizzen auf das Papier, verwarf einige wiederum, wischte die Tinte, strich aus, kreuzte und strichelte die Noten mit Wellenlinien durch, jeweils in ganz unterschiedlicher Virtuosität. Beischriften mit Instrumentenangaben "Violino Imo", "V.lo", "V2", Oktavierungen "8°---", "basso" und Angaben zur Spielweise finden sich ebenfalls vereinzelt, wie: "pizz." "arco", "cal" etc. Interessant sind auch einige wohl leicht spätere Zusätze eines Bearbeiters, der mit Rötelkreide hier und da ein Vorzeichen "b", "#" oder eine Anweisung wie "col pizzicato all'octavo" hinzufügte. - Drei Blätter mit sechs eng beschriebenen Seiten sind auf bräunlichem, ziemlich brüchigen Büttenpapier erhalten, zwei Doppel- und ein Einzelblatt mit zusammen 10 Seiten stammen aus einem anderen Skizzenbuch von deutlich besserem, leicht bläulichen Papier. Drei Blätter gebräunt und mit stärkeren Randläsuren (ohne Notenverlust), ein Blatt mit kleinem Eckausriss (mit wenigem Verlust), teils leicht angestaubt, gebräunt, insgesamt aber wohlerhalten und in sehr gutem Gesamtzustand.
Verlag: [Kassel um 1821-1823], 1823
Anbieter: Kotte Autographs GmbH, Roßhaupten, Deutschland
Manuskript / Papierantiquität
EUR 9.500,00
Währung umrechnenAnzahl: 1 verfügbar
In den Warenkorb8 Seiten auf 4 Blättern (davon 1 Doppelblatt) im Quer-Folio-Format. Auf je 12 hs. Notenzeilen. Ca. 26,5 x 34 cm. Spontane, erste Skizzen zu verschiedensten Kompositionsentwürfen der am 28. Juli 1823 in Kassel uraufgeführten dreiaktigen Oper Jessonda von Louis Spohr (1784-1859) nach dem Libretto des Eduard Heinrich Gehe (1793-1850), in der der Komponist auch mehrere Tanz- und Balleteinlagen einbrachte. Beeinflusst von der Oper Der Freischütz" des Carl Maria von Weber entwickelte Spohr hier die romantischen Themen und Melodien zu eigenen Klangfarben und Motiven, mit denen er Charaktere und Situationen schilderte - die sich dann zu textlich-musikalischen Phrasen ausweiten und damit den Weg zur Hochromantik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vor allem der Musik eines Richard Wagner weisen. Die vier Blätter stammen wohl aus dem Besitz des belgischen Komponisten Henri Vieuxtemps (1820-1881), der - ebenso wie Louis Spohr - einer der bedeutenden Violinisten des 19. Jahrhunderts war und mit Spohr befreundet war. Neben einigen hs. Besitzvermerken einer späteren Schrift in Rötelkreide am oberen Rand ("Adolph Schmidt", "Marie Zeitz", "Heymar") findet sich handschriftlich der Name "Vieuxtemps" am Rand sowie von sicherlich derselben Handschrift eine kleine Beischrift auf einer Notenseite "Aus der Oper Jessonda" (in schwarzer Tinte, umgekehrt). Die vier Blätter (zwei einzeln, ein Doppelblatt) zu 12 Zeilen pro Seite enthalten Komopositionsentwürfe in virtuosem Duktus mit eigenhändigen Bezeichnungen des Komponisten wie "pizz.", "arco", "unisono", "Vom Anfang" ("da capo"), "Vom Anfang 11 Takte", oder Instrumentangaben "Horn", "Clar:" (für Klarinette), "Fag:" (für Fagott), "col V" ("col Violino"), "Fl:" (für Flauto, Flöte) etc. Interessant ist der Einblick in den Schaffensprozess des Komponisten, der hieran gut nachvollzogen werden kann. So skizzierte Spohr einen Gedanken, ein Motiv, eine Melodie, eine Orchestrierung oder eine Stimmführung, verwirft die Skizze wieder und streicht einzelne Takte mit wischigen Schrägstrichen durch oder streicht Passagen ganz mittels vieler Kreuzlinien, um dann neue Töne auf das Papier zu setzen. Immer wieder sind auch einzelne Noten durchgestrichen und korrigiert. Eine genaue Bestimmung bleibt freilich der Musikwissenschaft vorbehalten Teils leicht gebräunt, fleckig und angestaubt, hin und wieer Handrückenwischer und Tintenflecke sowie Federproben an den Rändern. Wenige winzige Randein- und Ausrisse, jedoch stets ohne Notenverlust. Musikmanuskripte von Louis Spohr sind sehr selten, unveröffentlichte Skizzen nahezu nicht mehr im Handel vorkommend.