Verlag: Druck und Verlag von Hermann Beyer & Söhne 1893-1895, Langensalza, 1893
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In den WarenkorbLeinen. Zustand: gut. 3.Aufl. Zwei klammergeheftete kaschierte Ganzleineneinbände mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel, Rückengoldprägung, reicher floraler Deckelprägung, dreiseitig marmoriertem Buchschnitt und Schmuckvorsätzen. Die Einbände etwas berieben, das Leinen am hinteren Gelenk des ersten Bandes mit Einrissen, die oberen Rückenränder von Einband und Buchblock ebd. mit kleiner Stauchung, Schnitte und Papier altersgemäß nachgedunkelt, einzelne Seiten in beiden Bänden mit wenigen Marginalien mit Bleistift (s. Beispielfotos), ansonsten guter Erhaltungszustand. Gesetzt in Fraktur. Émile oder Über die Erziehung (französisch Émile ou De l'éducation) ist das 1762 publizierte reformpädagogische Hauptwerk Jean-Jacques Rousseaus. In einer Mischung aus Abhandlung und exemplarischem Bildungsgang in Romanform beschreibt der Autor Jean-Jacques zur Veranschaulichung seiner Theorie die Erziehung Émiles von seiner Geburt an bis zu seiner Heirat mit Sophie. Die erste deutsche Ausgabe Aemil oder Von der Erziehung erschien in einer anonymen Übersetzung im selben Jahr in Berlin. Rousseaus gesellschaftskritische Schriften waren von Anfang an heftiger Kritik ausgesetzt. Wie sein Contrat social wurde sein im Mai erschienener Émile Anfang Juni 1762 beschlagnahmt. Die Sorbonne verurteilte das Buch Anfang Juni, das Parlement von Paris verbot es wenige Tage danach und erließ einen Haftbefehl gegen Rousseau. Stein des Anstoßes war vor allem die im Émile im 4. Buch als Einschub enthaltene Profession de foi du vicaire savoyard ("Glaubensbekenntnis des savoyischen Vikars"). In diesem Text trägt Rousseau eine Philosophie von Erkenntnis und Moral vor, in der das eigene Herz bzw. Gewissen die Entscheidungen trifft. Im folgenden Entwurf einer "natürlichen Religion" übt der Autor scharfe Kritik an jeglicher Religion, die sich auf eine Offenbarung gründet. Dies stieß auf Widerstand bei französischen und Genfer Autoritäten, darunter der Erzbischof von Paris Christophe de Beaumont und Vertreter des Calvinismus. In Genf und Paris wurden Exemplare des Émile, in Genf auch der Gesellschaftsvertrag, verbrannt. Rousseaus Thesen leiteten eine Revolution in der Pädagogik ein und beeinflussten alle berühmten Erzieher des 19. Jhs. wie Pestalozzi, Herbart und Fröbel. Heute gilt Rousseau als Vordenker im Detail unterschiedlicher Reformbewegungen wie der Reformpädagogik, der Erlebnispädagogik, der Anschauungspädagogik sowie der Antiautoritären Erziehung. Jean-Jacques Rousseau (* 28. Juni 1712 in Genf; gestorben 2. Juli 1778 in Ermenonville bei Paris) war ein Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist. Seine der Aufklärung zugehörige politische Philosophie erlangte Bedeutung in Europa und darüber hinaus. Er gehörte zu den Vordenkern der Aufklärung und war ein wichtiger Wegbereiter der Französischen Revolution. Rousseau hatte zudem großen Einfluss auf die Pädagogik des späten 18. sowie des 19. und 20. Jahrhunderts im europäischen Kulturkreis. Sein Werk ist unlösbarer Bestandteil der französischen und der europäischen Literatur- und Geistesgeschichte. Der Rousseau verkürzend zugeschriebene Aufruf "Zurück zur Natur!" fand zahlreiche Anhänger auf theoretischer Ebene wie auch in der gesellschaftlichen Praxis. Ernst von Sallwürk (* 7. Mai 1839 in Sigmaringen; gestorben 10. Juli 1926 in Karlsruhe) war ein deutscher Pädagoge. Ernst von Sallwürk studierte in Berlin und Tübingen Philologie. 1868 wurde er Rektor der höheren Bürgerschule in Hechingen und 1873 Professor am Gymnasium in Baden-Baden. 1874 war er dann Rektor des Pädagogiums in Pforzheim und 1877 ernannte man ihn zum Oberschulrat und Mitglied der Oberschulbehörde. Daneben war er Professor der Pädagogik an der Technischen Hochschule in Karlsruhe. Er gehörte zum "schreibenden Kern der pädagogischen Schule" Johann Friedrich Herbarts (1776-1841). (Wikipedia) In deutscher Sprache. CXXIV, 2Bl., 269, (3); VIII, 415, (1) pages. 8° (142 x 211mm).