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Verlag: Bern: (Heinzmann), 1790-1791., 1790
Anbieter: Antiquariat von Matt, Stans, Schweiz
Zustand: 0. Nro. I, III-X (9 Bände). Blaser I, 233. HBLS IV, 131. - Unterhaltungszeitschrift belehrenden Charakters De Orig.-Broschur, unbeschnitten, gering eselsohrig u. teils etwas stockfl.
Verlag: Leipzig, bei Breitkopf und Härtel 1800., 1800
Anbieter: Antiquariat Carl Wegner, Berlin, B, Deutschland
Verbandsmitglied: GIAQ
Erstausgabe
Softcover. 8°. 22 x 13 cm. Graue Originalbroschur mit Fadenheftung, Umschlag mit Schmuckrahmen. Seiten (2), 123 - 200 mit einer mehrfach gefalt. Kupfertafel. Erste Umschlagseite mittig mit Schmutzstreifen, hinten mit zwei Knickstellen, insgesamt etwas fleckig und gebräunt. Der Rücken mit einer Zierleiste. Seiten nicht aufgeschnitten, randgestaubt, die Seitenränder wellig und etwas rissig. Gutes Exemplar. Das Allgemeine Journal der Chemie, gegründet mit Band 1 (1798) - Band 10 (1803), wurde fortgeführt als Neues Allgemeines Journal der Chemie mit Band 1 (1803) - Band 3 (1806). Der Herausgeber Scherer war Prof. an der Friedrichsuniversität zu Halle.-- Bitte Portokosten außerhalb EU erfragen! / Please ask for postage costs outside EU! / S ' il vous plait demander des frais de port en dehors de l ' UE! -- Herzlichen Dank für Ihre Bestellung! K01907-314682.
Verlag: "Strasburg in Frankreich, im vierten Freiheits-Jahr", 1792., 1792
Anbieter: Antiquariat Wolfgang Braecklein, Berlin, Deutschland
Eine der seltensten und radikalsten Zeitschriften der Revolutionszeit, Sprachrohr der deutschen Exildemokraten, weder bei Diesch noch bei Kirchner verzeichnet. Christoph Friedrich Cotta (1758-1807), Lehrer an der Karlsschule in Stuttgart und ältester Bruder des berühmten konservativen Verlegers, siedelte 1791 nach Straßburg über, traf sich dort mit dem Kreis um den rührigen Eulogius Schneider und erwarb das französische Bürgerrecht. Sein zuerst vierzehntägig, ab Juli monatlich erscheinendes Journal gründete er, nicht um "Revolution zu predigen", sondern "um über Frankreich und seine Konstitution aufzuklären", und zwar unparteiisch im Gegensatz zu Publizisten wie z. B. Schirach, der "die zufälligen Nachtheile des Freiheits-Eifers" entstelle und vergrößere, während er zugleich die "unzertrennlichen Vortheile" verkenne oder gar verschweige (Vorrede). Cotta hat hier alle Nachrichten aus dem revolutionären Frankreich wie auch Stimmen für und gegen die Revolution veröffentlicht. Auf den bedruckten Umschlägen werden weitere Publikationen angekündigt. Neben dem Abdruck von Dekreten und Protokollen beklagt Cotta das demokratischen Schriftstellern wie Wekhrlin, Würzer oder Schubart von der Obrigkeit zugefügte Unrecht und bietet auch revolutionären Autoren wie Clauer und Schneider eine publizistische Plattform. Nach Beginn der militärischen Feindseligkeiten am 20. April 1792 appelliert Cotta an die deutschen Truppen, sich wie freie Männer zu verhalten und sich, statt gegen die Franzosen, gegen die eigenen Unterdrücker zu wenden. In weiteren Aufsätzen fordert er eine Nationalversammlung für ganz Deutschland durch allgemeine Wahlen, veröffentlicht auch das berüchtigte Manifest des Herzogs von Braunschweig, Custines Proklamation 'An die unterdrückte Menschheit in Deutschland' und Georg Forsters programmatische Adresse 'Ueber das Verhältnis der Mainzer gegen die Franken'. Dieses revolutionäre Glaubensbekenntnis wurde gleichzeitig auch als Flugschrift verbreitet (vgl. den Mainzer Kat. 'Dt. Jakobiner' Bd 2, S. 39). "Mit dieser . Rede begann Forsters Einsatz für eine Mainer Republik weithin deutlich zu werden. . Hier zeigt sich besonders deutlich Forsters Wendung von der Theorie zur Praxis, die Bereitschaft, seine philosophische Erkenntnis in einer Entscheidung fordernden politischen Situation in die Tat umzusetzen" (Steiner, Forster, S. 76). Die Umschlagseiten 2 und 3 des Novemberhefts enthalten den wohl ersten Abdruck der 'Marseillaise' in einer deutschen Publikation: "Das Thedeum der Neu-Franken". Berühmtheit hatte das Lied erst kurz vorher, am 30. Juli 1792 erlangt, als Bataillone aus Marseille in Paris damit singend einmarschiert waren. Der Vertrieb des 'Strasburgischen politischen Journals' in Deutschland durch die Thurn und Taxis'sche Post wurde durch Verbote in Württemberg schnell unterbunden. Obwohl das Journal daher nur auf schwierigen Umwegen nach Deutschland gelangen konnte, enthält es erstaunlich viele anonyme Briefe aus Köln, Nürnberg, Stuttgart und anderen Städten und wurde zum Sprachrohr der deutschen Exil-Demokraten. Anfangs erschienen zwei Hefte pro Monat, ab Juli nur noch 1 Heft. Ende des Jahres 1792 wurde das Erscheinen eingestellt. Unbeschnitten in den bedruckten Orig.-Lieferungsumschlägen Das 1. Aprilheft kartoniert, die Umschläge sind beigebunden. Das Titelblatt für das erste Halbjahr 1792 ist im 2. Juniheft zusammen mit drei Blatt Register beigebunden. Auf der 3. Umschlagseite dieses Heftes begründet Cotta den Wechsel zum Erscheinen nur eines Heftes pro Monat u.a. mit den Umtrieben einer unterirdischen Druckerei" sowie den gegenwärtigen Einschränkungen der Publicität in Teutschland". Ohne die Hefte Januar 2, Februar 1 und Dezember. Dafür liegt ein anastatischer Neudruck der gesamten Zeitschrift bei, gebunden in zwei stilvollen modernen Halblederbänden. Seit über 50 Jahren ist nur ein vollständiges Exemplar im deutschsprachigen Handel nachweisbar. In deutschen Bibliotheken können wir vollständige Exemplare nur in Marbach und in der UB Heidelberg nachweisen, letzteres ohne Orig.-Umschläge. Die Exemplare in Weimar und Zürich sind ebenfalls lückenhaft. Die Heftung der ersten vier Broschuren ist sorgfältig stabilisiert. Die ersten vier Seiten des Augusthefts mit Tintenflecken. Unterschiedlich stockfleckig, gutes Exemplar. VD18 90287819; Fischer, Cotta I, 86; Marbacher Katalog Nr 44: 5, 6 (S. 95-97) und 11, 1 (S. 209-213); Neugebauer-Wölk. Revolution und Konstitution. Die Gebrüder Cotta, S. 143 ff. Nicht bei Diesch und Kirchner. Zu Forsters Aufsatz vgl. Fiedler 246 (kennt diesen frühen Abdruck nicht).