Beschreibung
331 S., Befriedigender Zustand. Anstreichungen im Text. Einband lichtrandig. -- Eine Erörterung der Anfangs- und Grund-Probleme der Dogmatik bezieht sich nicht auf die sogenannten Prolegomena der Dogmatik, die ja selbst ein Stück der Dogmatik sind. Sie bezieht sich vielmehr auf den gesamten Problembereich, der zum Anfängen der Dogmatik führt und der als solcher die Dogmatik bedingt: Was alles läßt eigentlich den Anfang einer Dogmatik ins Werk treten und bildet so ihre Grundproblematik? Das ist die Frage, die in diese Arbeit hineingeführt hat und die der Untertitel angibt. Es wird einleuchtend sein, daß diese Arbeit daher vom Glauben handelt, wie der Obertitel sagt. Das Glauben von Christen gehört ja jedenfalls in diesen Bereich des Anfangs. Aber Glauben, auch als Glauben von Christen, ist zunächst ein sehr allgemeiner Begriff. Man wird ihn näher erläutert haben wollen. Man wird dabei hinter das Glauben als Vollzug zurückfragen und so einen Anfangsbereich ins Auge fassen müssen, in dem die Faktoren erscheinen, die das Glauben von Christen bestimmen. Unter diesen Faktoren aber steht am Anfang nicht ein Begriff, sondern eine "Person" - Jesus Christus, der Anfänger. -- "Den Anfänger des Lebens habt ihr getötet", so spricht Petrus nach der -- Apostelgeschichte die Juden an1. Diese neutestamentliche Rede von Jesus als dem Anfänger des Lebens wie des Glaubens gibt sich unserer Frage nach dem Anfang der Dogmatik als gewiesener Bezugspunkt. Was im Horizonte des Glaubens von Christen "Leben" genannt werden kann, das hat dieser Jesus in die Welt gebracht. Wie er, Jesus, datierbar und lokalisierbar ist, so ist es diese Lebensanfängerschaft. Man kann auf den "Anfänger des Lebens" raumzeitlich verweisen. Aber diese Anfängerschaft Jesu geht offenbar in jener Raum- und Zeitstelle des Lebens und Wirkens Jesu nicht auf. Die Apostelgeschichte spricht auch noch anders von dem Anfänger Jesus. Sie zeigt ihn, der zum "Anfänger und Retter" von Gott per resurrectionem erhöht worden ist2. Die Anfängerschaft Jesu geht danach nicht nur über das Leben Jesu hinaus. Sie ist vielmehr gerade in und mit der Erhöhung gegeben. Sie hat offenbar den Grund ihrer Möglichkeit durch diese Erhöhung gefunden. Ist sie damit der raumzeitlichen Fixierung enthoben? -- Diese doppelte Bezugnahme der Rede von Jesus, dem "Anfänger" des Lebens und dem Retter, ist nicht auf die Apostelgeschichte beschränkt. Auch der Hebräerbrief spricht von Jesus, dem "Anfänger", in so unterschiedlicher Verweisung. Einmal ist es Jesus von Nazareth in seinem Leben und Leiden, der viele Söhne zur Doxa leitete und der als solcher "Anfänger ihres Heils" heißt3. Und andererseits sehen alle Christen auch über Jesu Tod hinaus auf ihn, "des Glaubens Anfänger und Vollender, Jesus"4. Jesus, der "Anfänger und Begründer" des Lebens, des Heils und des Glaubens, wird also sowohl als der raumzeitlich fixierbare Beginner wie als der immer erneute Begründer des Glaubens, des Heils und Lebens genannt5, der zugleich ihr Vollender ist. -- -- Wenn wir nach dem Anfang der Dogmatik fragen wollen, so wird unser Blick also auf Jesus Christus als den "Anfänger" gelenkt. Indem unsere Frage nach dem Anfang der Dogmatik so auf den Anfänger transponiert wird, tritt sie aus ihrer Sächlichkeit heraus. Wir haben es mit diesem Jesus von Nazareth und offenbar nicht mit Prinzipien oder Lehrsätzen zu tun. Man hat die Dogmatik ja immer wieder aus Prinzipien entfalten wollen6. Aber es ist auch hiernach grundsätzlich fraglich, ob das möglich und berechtigt ist. Sollte sich der Anfänger in einen sachlich definierbaren Prinzipien-Zusammenhang übersetzen lassen? Sodann wird für unsere Frage sichtbar, daß Jesus von Nazareth "Anfänger des Lebens" zunächst im raumzeitlichen Sinne des Beginnens ist. Dieses "Leben" hat einen Anfangspunkt in Raum und Zeit, von dem her es für uns da ist. In diesem Sinne des Initiierens ist also von Jesus als dem Anfänger zu sprechen. Zugleich ist es aber deutlich, daß der Glaube Jesum über seinen Tod hinaus in n. Bestandsnummer des Verkäufers 1173909
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