Beschreibung
XX, 425 S., 322 Abb. auf Tafeln. Einband leicht berieben und verschmutzt. - Es ist keineswegs ein Zufall, daß gerade unsere Zeit den Manierismus, diesen lang verkannten künstlerischen Stil, der in der Krise der Renaissance Gestalt gewann, neu entdeckte und neu bewertete. "Der revolutionäre Wandel", so charakterisiert Professor Hauser klar und treffend die Situation, "der in der Geschichte der Kunst mit dem Manierismus eintrat und vollkommen neue stilistische Wertmaßstäbe schuf, bestand wesentlich darin, daß die Wege der Kunst von denen der Natur sich zum erstenmal bewußt und absichtlich trennten." Und zwar nicht nur in der bildenden Kunst, sondern zugleich in der Dichtung. Unverkennbar liegt in diesem Wandel auch der Ursprung der modernen Kunst. Expressionismus, Surrealismus und abstrakte Kunst bereiteten den Boden für ein Neuverständnis des Manierismus, und Hauser zeigt, wie diese Umwertung eine noch tiefere Zäsur in der Geschichte des Geistes bedeutet als die Krise der Renaissance selbst, in der der Manierismus entstand. Mit diesen Sätzen ist aber das Problem nur angedeutet, das in seiner ganzen geschichtlichen und thematischen Vielfalt von Professor Hauser ausführlich dargestellt wird. Wie schon in seiner , Sozialgeschichte der Kunst und Literatur'beschränkt sich der Verfasser nicht auf die kunstgeschichtliche Betrachtung der Entwicklung. Vielmehr behandelt er im ersten Teil auch die Entstehung der naturwissenschaftlichen Weltanschauung zur Zeit der Renaissance, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwälzung, die religiösen Bewegungen und politischen Ideen, das Problem der Entfremdung und des Narzißmus als Schlüssel zum Verständnis des Manierismus. Und der zweite Teil, der die Geschichte des Manierismus innerhalb und außerhalb Italiens darstellt, bietet nicht nur, gestützt auf 322 Abbildungen, ausgezeichnete Analysen von Werken der bildenden Kunst, sondern bringt auch die Hauptvertreter der Literatur des Manierismus in Italien, Spanien, Frankreich und England zur Sprache. Nicht minder aber werden im dritten Teil Parallelen und Verbindungslinien gezogen zwischen Kunst und Literatur -von Baudelaire bis hin zu Kafka-, um Formgesetze und Gehalt aufs deutlichste erkennbar zu machen. (Klappentext). - I. DER BEGRIFF DES MANIERISMUS - - 1. Die Neuentdeckung und Umwertung des Manierismus - - 2. Die Kurzlebigkeit klassischer - - Stile - - 3. Die Krise der Renaissance. - - 4. Versuch einer Definition des Manierismus - - 5. Die Einheitlichkeit des Manierismus - - II. DIE AUFLÖSUNG DER RENAISSANCE - - 1. Der Antiklassizismus - - 2. Der Antinaturalismus. - - 3. Die Geburt des modernen - - Menschen - - 4. Manierismus oder Manierismen? - - 5. Zur Kritik des Manierismus - - III. DIE ENTSTEHUNG DER NATURWISSENSCHAFTLICHEN WELTANSCHAUUNG - - 1. Die kopernikanische Wendung - - 2. Die acht Minuten Keplers. - - 3. Das wogende und wechselnde Ich - - 4. Das auf den Kopf gestellte Universum - - IV. DIE WIRTSCHAFTLICHE UND GESELLSCHAFTLICHE UMWÄLZUNG - - 1. Die Entstehung des modernen Kapitalismus - - 2. Die Weltmacht des Finanzkapitals - - 3. Die Wirtschaftskrise in Italien - - V. DIE RELIGIÖSEN BEWEGUNGEN - - 1. Die Prädestinationslehre - - 2. Der Bauernkrieg. - - 3. Protestantismus und Kapitalismus - - 4. Reformation und Gegenreformation - - 5. Das Trienter Konzil - - 6. Die katholische Reformbewegung - - VI. DIE AUTONOMIE DER POLITIK - - 1. Machiavellis kopernikanische Tat - - 2. Die doppelte Moral 3. Die Theorie des politischen Realismus - - 4. Der Ideologiegedanke - - 5. Die doppelte Morak und die Tragödie - - VII. DIE ENTFREMDUNG ALS SCHLÜSSEL ZUM MANIERISMUS - - 1. Der Begriff der Entfremdung. - - 2. Der Marxsche Begriff der Entfremdung - - 3. Die Entfremdung von der Gesellschaft - - 4. Der Prozeß der Veranstaltlichung - - 5. Die Kunst in der Welt der Entfremdung - - VIII. DER NARZISSMUS ALS PSYCHOLOGIE DER ENTFREMDUNG - - 1. Soziologie und Psychologie - - 2. Sich-Lieben und Sich-Sehen - - 3. Der narzißtische Typus - - IX. TRAGÖDIE UND.
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