Konzepte der Elternbildung (Elternkurse und offene, stadtteilbezogene, partizipative Elternbildungsarbeit in Form von Elternwerkstätten und Erziehungspartnerschaften in Kindertageseinrichtungen) stellen sich vor und werden im Rahmen eines Kompetenzprofils zugeordnet. In einer Synopse werden die Ansätze nach ihren Zielen, Inhalten und Methoden verglichen. So können potenzielle NutzerInnen von Elternbildungsangeboten sich rasch informieren, welches Angebot für ihre jeweiligen Bedürfnisse am besten geeignet erscheint.
Elternbildungsangebote sollen bedarfsgerecht die Stärkung der Erziehungsverantwortung der Eltern unterstützen. In diesem Buch werden im ersten Teil sowohl standardisierte Konzepte der Elternbildung als auch offene partizipative Modelle vorgestellt. Zu den hier präsentierten programmatischen Angeboten, den Elternkursen, zählen: das Gordon Familientraining, „Starke Eltern – Starke Kinder®“ des Deutschen Kinderschutzbundes, das aus Australien stammende Elterntraining Triple P, das aus Amerika adaptierte Elternkursprogramm STEP, die individualpsychologischen Konzepte „Encouaraging“ (Konzept der Ermutigung) und „KESS“ (kooperativ, ermutigend, sozial und situationsorientiert), das Konzept Familienteam, das niedrigschwellige Familienprogramm FuN (Familie und Nachbarschaft) und die dialogische Elternarbeit „Eltern Stärken“. Als Beispiele für offene Konzepte, bei denen die Eltern in die pädagogische Arbeit von Kindertageseinrichtungen oder Familienzentren einbezogen werden, sind in diesem Buch mit ihren Ansätzen vertreten: Pen Green, das Early Excellence Centre aus Großbritannien und das Familienzentrum Berlin-Schillerstraße, weitere Beispiele für partizipative Ansätze der Elternarbeit aus einer Kindertagesstätte in Hannover (Elternwerkstatt) und einer integrativen Kindertagesstätte (Arche) aus Konstanz, Modelle der Erziehungspartnerschaften (lebendige Lerngemeinschaften zwischen Eltern – ErzieherInnen und Kindern) und die Zusammenarbeit mit Müttern mit Migrationshintergrund in einer Kindertageseinrichtung und einem Stadtteil (Stadtteilmütter in Essen). Die Beiträge werden von Autorinnen und Autoren vorgestellt, die entweder die Konzepte selbst (mit) entwickelt haben oder mit ihnen arbeiten. Anschließend werden weitere Angebote der Elternbildung in einem Überblickartikel präsentiert. Damit sich die potentiellen Nutzerinnen und Nutzer von Elternbildungsangeboten über die Ziele, Methoden, Inhalte schnell informieren können, werden die Elternkurse im zweiten Teil des Buches in einer Synopse gegenübergestellt, außerdem werden alle im Buch vorgestellten Angebote einem Kompetenzprofil zugeordnet, das die Bereiche Wissensvermittlung, Erweiterung der Handlungsoptionen, Selbsterfahrungsansatz, Netzwerkorganisation erfragt. In einem Fünf-Säulen-Modell der Erziehung, das die Herausgeberin entwickelt hat, wird erörtert, was eine entwicklungsfördernde von einer entwicklunghemmenden Erziehung unterscheidet. Zehn Qualitätsanfragen an Elternkurse, denen sich zwei gegensätzliche Konzepte exemplarisch stellen müssen („Triple P“ und „Eltern Stärken“) runden den kritischen Überblick ab.
Die Herausgeberin: Prof. Dr. Sigrid Tschöpe-Scheffler, Fachhochschule Köln, Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften, Direktorin des Instituts für Kindheit, Jugend und Familie, Leiterin der Forschungsstelle: Elterliche Erziehungskompetenz