Beschreibung
18 cm 121,156 seiten. Illustrierter Pappeinband. gebrauchs und Lagerspuren, einband etwas an den kanten beschabt,foliert, bibliotheksexemplar mit stempel und einträgen, (BZ786). ".Liebe Leser ,Die Geschichten der «Kinder aus Nummer 6?» beginnen in Berlin. Ich erinnere mich nidit mehr genau, ob im Jahre 1952 oder schon 1951. Aber ich habe sie selber miterlebt, und was idi nicht erlebte, das haben mir meine Freunde Erwin und Paul erzählt. Sie und Mirjam sind die Hauptpersonen. Auch ihre Schicksalsgefährten sind wichtig, doch Ihr werdet sie erst später kennenlernen.Vielleicht könnten die ersten vier Geschichten ebenso in New York, in London oder Paris geschehen, in jeder größeren Stadl, wo viele Menschen in dichten Straßen und hohen sonnenlosen Häusern eng zusammen wohnen. Aber sie gehören doch nach Berlin, und das ist sehr entscheidend, nicht nur, weil die richtigen Berliner Jungen ihre eigene Aussprache haben, ganz besonders meine Freunde Erwin und Paul, sondern aus Gründen, die Ihr erst später erfahren werdet.was die Sprache meiner Freunde betrifft, die gar nicht immer richtig ist, so kann ich sie selber manchmal nicht verstehen. Sie sagen «icke» statt «ich», «det» an Stelle von «das», verwechseln «mir» und «mich» und gebrauchen Wörter, die nur ein Berliner kennt.Aber vielleicht ist das überall so. Ein Kölner spricht kölnisch, ein Hamburger hamburgisch, ein Pariser pariserisch und ein Londoner spricht den Slang der Londoner Straßen. Ein Züricher dagegen redet Züricherdeutsch und ein Basler Baseldeutsch. Ich habe mir Mühe gegeben, alles so hinzusetzen, daß auch andere es verstehen. Aber hätte ich ihre «Rede» zu säuberlich Hochdeutsch gesetzt, dann würden es eben nicht mehr meine Freunde Erwin und Paul gewesen sein, und schließlich sollt Ihr sie doch kennenlernen und liebgewinnen, denn Ihr werdet später noch viel von ihnen erfahren.Ich sage «später», weil es diesmal eine sehr lange Geschichte wird, oder besser mehrere Bände mit 14 Erzählungen, die die zustimmengehören. Ich weiß, Ihr liebt lange Geschichten. Oft sind Euch zwei Bände noch nicht genug, weil Ihr immer noch mehr erfahren wollt. Ich habe die Bücher «Die Odyssee einer Jugend» genannt. Falls meine jungen Leser nicht wissen sollten, was eine «Odyssee» ist, so muß ich das wohl zuallererst erzählen, denn es erscheint mir wichtig.Odysseus, auch der listenreiche, der verschlagene, der kluge oder der große Dulder genannt, lebte im allen Griechenland, vor so langer Zeit, daß mir sdion kaum mehr feststellen können, wo die Ge-sdiiditsüberliefcrung aufhört und die Sage anfängt. Er soll es gewesen sein, der durdi Betrug und List die Stadt Troja eroberte. Gar vieles verschuldete er, und anstatt sich seines Sieges erfreuen zu können, wurde er auf fremde Meere verschlagen. Jahrelang irrte er umher, lebte in Not, Elend und Verbannung und mußte vieles erdulden, bis er als Schiffbrüchiger bettelarm heimkehren durfte. Dort aber halten sich indessen Fremde an seinem hab und Gut gemästet, sie hatten es verpraßt, und es war schwer für ihn; sein haus von ihnen zu reinigen und ein neues Leben zu beginnen. Der Dichter Homer hat diese Irrfahrten als «Odyssee» aufgezeichnet. Ihr könnt darüber noch mehr in seinen Büchern lesen.Eine ähnliche Odyssee erlebte wohl auch das jüdische Volk, als Moses es aus der ägyptischen Knechtschaft erlösen und ins «gelobte Land» führen wollte. Vierzig Jahre irrte es hungernd und darbend in der Wüste umher, denn das «gelobte Land läßt sich nicht mit Händen greifen, sondern es muß schwer und mühsam gesucht werden.Vielleicht sind auch wir wieder auf einer Wanderung, gleichen Schiffbrüchigen und suchen ein neues besseres Land.Wenn der heutigen Jugend die Erlebnisse und Abenteuer von Kindern dieser Zeit erzählte, wollte ich einen winzig kleinen Ausschnitt jenes Gestern geben, clas ins Heute führte, und das uns hoffentlich zu einem schönen Morgen verhilft.Ich glaube, daß wir gut daran tun, nicht zu vergessen, wie viel dabei gelitten wurde durch .
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