Beschreibung
Signierte Radierungen Hans Fronius (1903-1988), eins von 10 Künstlerexemplaren. --- Mappe mit sechs original signierten Kaltnadel-Radierungen von Hans Fronius zum Werk Hiob von Joseph Roth (Titel: Hiob - Der glückliche Vater 1. Fassung - Ankunft - In Amerika - Hiob und die Freunde - Vater und Sohn). Erschienen 1986 in der Galerie Hilger in Wien. Die Radierungen lose einliegend, ohne Titelblatt o.ä. Jeweils eigenhändig signiert, datiert (1985) und als Künstlerexemplar (KEx) gekenntzeichet, von denen es 10 gab (Normalauflage: 100). Wien, Galerie Hilger 1986 Sechs signierte Radierungen auf Büttenkarton. Format 26 x 18 cm; Bildbereich 19,7 x 14 cm. Lose einliegend in einer schwarzen Leinenmappe mit geprägtem Titel. --- Zustand: Exzellent. Über den Künstler: Hans Fronius (* 12. September 1903 in Sarajevo; gest. 21. März 1988 in Mödling) war ein österreichischer Maler, Graphiker und Illustrator. Leben: Kindheit und Studienjahre: Hans Fronius wurde am 12. September 1903 in Sarajevo geboren. Sein Vater Fritz Fronius stammte aus einer siebenbürger Patrizierfamilie. Als Stadtphysikus von Sarajevo gehörte er der höchsten österreichischen Beamtenschicht an. Seine Mutter war die Enkelin des Malers und Kupferstechers des Wiener Biedermeier Johann Nepomuk Passini. Ihr Onkel war Ludwig Passini. In seiner Autobiographie Bilderbuch eines Lebens schildert er, wie stark Kindheit und Jugend in den historischen Hintergrund des zerfallenden Habsburgerreiches eingebettet waren. Als knapp Elfjähriger wurde er am 28. Juni 1914 Augenzeuge des Attentats auf den Thronfolger Franz Ferdinand. Laut Dieter Ronte hat dieses Ereignis sein künstlerisches Werk immer durchsetzt. Im Jahr 1987 habe er dieses weltgeschichtliche Ereignis noch einmal als individuelle Erfahrung in 32 schwarzweißen Kreidezeichnungen verlebendigt. Ein Blatt mit dem zerfetzten Doppeladler als gerupftes Staatssymbol beschließe diesen Zyklus. Ende Juli 1914 übersiedelte er mit seiner Mutter und Schwester nach Graz. Nach dem Krieg folgte ihnen der Vater. Von 1922 bis 1928 studierte Fronius an der Wiener Akademie bei den Professoren Karl Sterrer und Alois Delug. Dem akademischen Historismus seiner Lehrer und seiner überkommenen Formensprache entzog sich der Student. Sein kunstgeschichtliches und malerisches Interesse galt den Werken Charles Meryons und den Schreckensbildern Goyas. Schon den Achtjährigen hatte eine Reproduktion von Goyas Gemälde Die Erschießung der Aufständischen vom 3. Mai 1808 fasziniert. Er habe es als Initialzündung für sein Künstlertum begriffen. Weiters waren James Ensor, Edvard Munch und die deutschen Expressionisten Quellen der Inspiration. In seiner Fronius-Monographie betont Wolfgang Hilger, dass sich vor allem der Holzschnitt mit seinen scharfen Kontrasten von Hell und Dunkel als ideales Medium angeboten habe. Auf der Suche nach geistigen Affinitäten habe ihm vor allem die Begegnung mit dem literarischen Werk Kafkas eine Gedankenwelt eröffnet, die ihn unmittelbar zu bildhafter Gestaltung gedrängt habe. Die frühe Hinwendung zu literarischen Themen war für Fronius wesentlich. Bereits als Gymnasiast versuchte er sich als Illustrator von Georg Büchners Dantons Tod , und auch die Werke Tolstojs, Dostojewskis und Tschechows zogen den Studenten in ihren Bann. Er habe so Hilger eine Wahlverwandtschaft mit jenen Dichtern empfunden, die Extremsituationen des Lebens, Menschenschicksale und die Frage nach der Schuldhaftigkeit darzustellen wußten , diese Nähe zur Literatur hat Fronius und sein gesamtes späteres Werk geprägt. Auf Studienreisen während der Ferien, die ihnen der Vater seines Malerfreundes Dolf Winternitz ermöglichte, lernte er die wichtigsten Kunstzentren Europas kennen. Hauptziele der Fahrten durch Italien, Deutschland, Holland, Dänemark und Frankreich waren die Bildergalerien der großen Museen. Lehrer und Künstler: Der Briefwechsel mit Alfred Kubin: 1930 entschloss sich Fronius, die Lehramtsprüfung für Kunsterziehung, Mathematik und darstellende Geometrie.
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