Inhaltsangabe:
Jeder Mensch verlässt irgendwann unsere Erde und macht damit Platz für kommende Generationen. Bis es aber einmal so weit ist, sollte alles dafür getan werden, ein Leben aufrechtzuerhalten und dafür zu kämpfen. Nichts ist schlimmer als das Gefühl zu verspüren, dass es deinem Gegenüber, dem Menschen, dem du dein Leben anvertraust, egal ist, ob du bleibst oder gehst. Heute, genau vor fast zwei Jahren, änderte sich mein Leben komplett. Durch grenzenloses Vertrauen, gegenüber denen, die sich verpflichteten, zu helfen, hatte ich meine Gesundheit verloren, hatte Qualen erdulden müssen, wurde gedemütigt und bin dem Tod nur knapp entgangen. Ich habe das Urvertrauen verloren, das Gefühl von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein erlebt und erlebe es noch heute in meinen Alpträumen. Ich sehe Szenarien, die ich am liebsten vergessen möchte, bin traumatisiert von Geschehnissen, die ich nicht einmal meinen ärgsten Feind wünsche. Meine Seele wurde gebrochen, meine Gesundheit zerstört, meinen Überlebenswillen konnten sie mir aber nicht nehmen. Ich möchte, nach einer Zeit des Grübelns, der vielen unbeantworteten Fragen, nach dem warum und wieso, den immer wiederkehrenden Erinnerungen, des langsamen Verarbeitens meiner Erlebnisse und nun wo ich ein wenig Abstand zur schlimmsten Zeit meines Lebens habe, noch einmal darüber schreiben. Tatsache ist, dass in diesem Krankenhaus 48 Diagnosen diagnostiziert wurden, von denen mehrere lebensbedrohlich waren. Des Weiteren wurden 19 Operationen und zahlreiche Eingriffe innerhalb von 82 Tagen an mir vorgenommen. Meine 1. Auflage des Tatsachenberichts: „Der finalen Endlösung ausgeliefert“, schrieb ich unmittelbar nach der durchlebten Hölle von meiner Seele, da ich das Gefühl hatte, die Angst und die Ohnmacht würden mich regelrecht zerquetschen. Meine vordergründigen Gedanken dabei waren, wenn ich es aufschreibe und dann verteile, dann muss ich nicht mehr allein diese schweren Lasten tragen. Leider trat eine Verbesserung nicht ein. Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass inzwischen nach fast zwei Jahren sich eine weitere Diagnose bestätigte. Ein renommierter Schmerztherapeut schrieb in seinem Arztbrief: deutliche Anzeichen einer PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung) bei Langzeitintensivbehandlung. Er klärte mich über diese Diagnose auf, verwies darauf, dass die Symptome dieser Krankheit nicht sofort in den Vordergrund, sondern erst später, nach Wochen oder Monaten in Erscheinung treten. Dieses ist jetzt passiert, denn die schlimmen Erinnerungen wurden von Tag zu Tag stärker, raubten mir den Schlaf, begannen meine Psyche zu beeinflussen und verursachten weitere körperliche Schmerzen. Da ich den ganzen Tag dazu verdammt bin im Bett zu liegen, nutzte ich die Zeit um mich zu belesen und das, was ich bis zum jetzigen Zeitpunkt gefunden habe, wirft bei mir neue Fragen auf. Hätten die Ärzte mit der Operation noch warten können und müssen, wenn sie sich intensiv mit meiner Vorgeschichte befasst hätten? Wäre mir vielleicht der ganze Leidensweg erspart geblieben? Fragen über Fragen, und doch keine Antworten. Noch dazu kommt, dass mein Krankheitsverlauf einem externen Gutachter zur Überprüfung übergeben wurde und ich vor einigen Tagen sein Gutachten in den Händen hielt. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht eine Farce, was mich nach meinen Recherchen nicht verwundert. Wie ich darauf reagierte, erzähle ich später, natürlich im Tatsachenbuch.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.