Beschreibung
A-4 (ca. 28 x 21.5 cm) ursprünglich gefaltet, Randlochung. Untere Aussenecke mit Fingerfleck. - - Einfaches Rechnungsformular in Blau, Einträge mit Schreibmaschine, dat. 28. März 1913 u. adressiert an Herrn Anton Meyer, Sohn, Handlung, Küssnacht a/Rigi*, mit grösserer Bestellung über tot. 60 kg Bonbons u. Lutschtabletten (Malzzucker Form III bzw. II, saure Drops assort.) à Frs. 1.00-1.30/kg, dazu div. Einheiten ('btes.' [ev. Boîtes]. bzw. 'kil.') weitere Artikel wie Spitzwegerichbonbons, Lanolin-Cream, 'Wurmsamen dragiert rot & weiss', 'Santonin-Schaumzeltchen 0.025 kleine Pyramiden', sowie 10 btes. à 500 gr Ovomaltine, zu insgesamt Frs. 108.80, hs. ergänzt um zwei zusätzliche Rechnungsbeträge auf tot. Frs. 225.90 wohl durch Händler a. Meyer, mit gest. Kopf ('Gegründet 1865') : bewegtes Firmenlogo, daneben Ansicht der Fabrikanlage mit Annexgebäuden (ca. 5.5 x 8.2 cm) im Areal Holzikofenweg 36/Monbijoustrasse 115/Friedheimweg 16 (INSA 2, p. 492), im Berner Stadtbezirk Weissenbühl, mit rauchendem Kamin, wenigen miniaturhaften Passanten u. 2 Fuhrwerken, der Haupteingang als Portal im einen der beiden markanten Eckbauten mit Dachreitern - Bonbons u. Lutschtabletten zum Einstandspreis pro Kilo von Frs. 1.00-1.30 (saure Drops): bei einer angenommenen Marge von 30-40% käme der Ladenpreis auf ca. Frs. 1.30/1.40, bzw. Frs. 1.70/1.80, bzw. das halbe Kilogramm Ovomaltine auf ca. Frs. 3.40/3.65 : zum Vergleich: die durchschnittlichen Stundenlöhne im Zürcher Baugewerbe betrugen gem. Gewerbekrankenkasse 1912 für Maurer 67 Rp., für Handlanger 50 und für Zimmerleute 72 Rp. (= ca. Monatslöhne von Frs. 160, bzw. 120 bzw. 173; vgl. Arbeitslöhne in Zürich, in: statistik.stadt-zuerich ch) -- Die dargestellte bauliche Situation ist kaum mehr nachweisbar : eine Luftaufnahme von Walter Mittelholzer zeigt 1920 die kompakte 'Wander Fabrik zwischen Friedheimweg und Monbijoustrasse' mit bloss noch einem Dachreiter neben einem neueren Gebäudeteil (ETH-Bibliothek Zürich, LBS_MH01-002604, bzw. doi org/10.3932/ethz-a-000343319). Geschäftlicher Erfolg dürfte laufende bauliche Veränderungen (INSA: "Erweiterungen 1903-1918 u. später") nötig gemacht haben : "Das Wachstum machte sich auch am Holzikofenweg bemerkbar. Schon 1900 ein stattlicher Bau, wuchs das Gebäude in mehreren Etappen zu einem grossen Komplex, der das Weissenbühl-Quartier von Anfang an stark prägte. Bis 1909 wurde der Neubau mehrmals in kleinerem Umfang vergrössert, bevor 1914 und 1919 das ganze Areal überbaut wurde." (M. Avet u. I. Herkommer, Holzikofenweg 36, in: Inseco 2, 2014, p. 5, mit Abbildung der Fabrik um 1925) - Noch relativ frühe Faktura dieser weltbekannten Firma : "Die im Bereich von Spezialnahrung und pharmazeutischen Produkten tätige Wander AG ging aus der 1865 von Georg Wander [1841-1897] und Albert Lohner übernommenen Mineralwasserfabrik hervor, die Georg 1867 zum chemisch-technischen Labor erweiterte. Er entwickelte in Zusammenarbeit mit Georg Albert Lücke, Theodor Langhans und Theodor Kocher schon ab den 1860er Jahren erste diätetisch-pharmazeutische Spezialitäten mit Malz als Träger von medikamentösen Substanzen. Der eigentliche Aufschwung im Sektor Diätetika erfolgte 1904 mit der [.] Ovomaltine und im Sektor Pharmazeutika 1921 mit dem von Otto Adolf Oesterle erfundenen Alucol. [.] 1908 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft, nach der Schaffung weiterer Zweigfabriken in Deutschland, Frankreich, den USA und osteuropäischen Ländern 1923 in eine Holding umgewandelt." (etc.; HLS, Wander) -- *Das grosse Haushaltswarengeschäft von Anton Meyer Sohn, auch 'Meyer zur Schmiede', eine Kolonial- und Eisenwarenhandlung am Hauptplatz 6 in Küssnacht SZ und offenbar mit Filiale in Weggis LU, war im Prinzip ein veritables Warenhaus mit umfassendem Sortiment, das von Nahrungs- und Genussmitteln bis zu Einrichtungsgegenständen und Werkzeugen reichte. A. Meyer, Mitglied bei der Einkaufsgenossenschaft Union (gegr. 1907, ab 1910 'Usego'), bezog die Waren für sein Angebot meist von Produzenten u.
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