Werkausgabe 05. Swallow, mein wackerer Mustang: Karl-May-Roman - Hardcover

Man möchte zitieren und immer wieder zitieren aus diesem Buch, das ein Roman ist über das Leben eines Landesmannes und Schriftstellerkollegen, zugleich die psychologische Studie über einen Außenseiter im Wilhelminischen Deutschland, exakt recherchiert, zumeist mit den neuesten Erkenntnissen der May-Forschung auf einer Höhe (...), und schließlich ein Essay über Leben, Wahrheit und Wahrscheinlichkeit, Fiktion und Lüge. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Karl May ein Name, faszinierend bis heute. Das Leben dieses Mannes, in dem die Grenzen zwischen Traum und Realität fließend waren, veranlasste Erich Loest, dem Phänomen nachzuspüren, dass Flucht ins Schreiben Flucht aus der Wirklichkeit sein kann und für Karl May größeres Glück bedeutete als die Wirklichkeit selbst. Loest, ein enger Landsmann von Karl May, erteilt diesem widerspruchsvollen Schriftsteller keine Zensuren, er belässt ihn in seiner Zeit und erklärt ihn aus ihr heraus, ohne dass Historie vordrängt. Er vertraut darauf, dass das Leben Mays so spannend ist wie der erregendste Karl-May-Roman. Der Schöpfer von Winnetou und Old Shatterhand, von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar gerät zur literarischen Figur, seine komplizierte Psyche wird aus Fakten erhellt, ein ebenso erfolgreicher wie befehdeter Autor enthüllt sich als verletzlicher, suchender, irrender, sich immerzu seiner Haut wehrender und sich häutender Mensch. Mays Geschöpfe zogen Generationen von jugendlichen Lesern in ihren Bann, seine Bücher erreichten schwindelnde Auflagenziffern, ihm widerfuhr Triumph, Feindschaft, Kritik und tötendes Schweigen. Hier wird nicht für oder gegen, sondern über einen Mann geschrieben.