Reseña del editor:
Aus einem vagabundierenden, von den Eltern alleingelassenen, verträumten ostpreußischen Knaben wird nach den Schrecknissen des Krieges - wie Vergewaltigungen der Frauen, Scheinerschießungen, selbsterlebter exzessiver roher Gewalt und todessehnsüchtiger Einsamkeit - ein angesehener Mediziner. Im gespaltenen Deutschland geht er von West nach Ost, erfährt erste Bestätigung seiner Begabung von einem ehemaligen SS-Panzerkommandanten. Er studiert, wird Berufsschullehrer, später Arzt. Seine Sehnsucht nach Liebe, seine Begegnungen mit Frauen tragen erotomane Züge. Wie eine Wiedergutmachung, als hätten nicht andere sich schuldig gemacht, sondern er. Dem Staat, der ihn etwas werden ließ, ist er bis zu dessen Untergang dankbar. In sein Tagebuch schreibt er den Satz: Wir sind wieder eins. Ein großes starkes Vaterland. Auch ein bergendes Mutterland? Die Agonie des Staates und eine schwere persönliche Krise Agatons fallen zusammen. Depressiv, wie oft schon von Selbstmordgedanken getrieben, begibt er sich in Behandlung eines Freundes. Als er bei diesem nicht mehr erscheint, veröffentlicht der Freund ungewiss über Agatons Schicksal dessen Tagebuch. - Ein knapper Text von ungeheurer Wucht. Nicht ohne feinen Humor. Ein deutsches Drama.
Biografía del autor:
Dr. Martin Goyk wurde 1941 in Königsberg/Ostpreußen geboren. Dem Schulbesuch mit Abitur im sächsischen Burgstädt folgte ein Medizinstudium in Rostock und Leipzig. Martin Goyk war fünf Jahre Schiffsarzt bei der Fischerei- und Handelsflotte und war als Psychiater und Psychoanalytiker klinisch tätig. Bekannt geworden ist er durch die vielgelesenen Bücher 'Arztnovelle' und 'Rosen im Meer', Aufzeichnungen eines Schiffsarztes (beide Bücher auch in einem Band unter dem Titel 'Stationen' veröffentlicht). Mit dem Tagebuch-Roman 'Dr. Agaton' legt der Leipziger Autor sein drittes Buch vor.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.