Ueber Hochstapelei: Perspektiven Auf Eine Kulturelle Praxis - Softcover

[Text is in German] Nicht nur die Feuilletons und die Autoren populaerwissenschaftlicher Traktate scheinen sich einig darin, dass wir im Zeichen des Hochstaplers leben. Vom Fall Bernie Madoff ueber aktuelle Faelschungsskandale in der Kunstszene bis hin zu den zahlreichen im Internet aufgedeckten wissenschaftlichen Plagiatsfaellen wird jede neue Schwindelei als Beleg dafuer zitiert, dass die Hochstapelei in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Das zur Regel gewordene Aufhuebschen des eigenen Profils in sozialen Netzwerken und das Beschoenigen des Lebenslaufs gelten gleichsam als Symptome fuer den Zeitgeist. Der These von der Omnipraesenz der Hochstapelei in der Gegenwartskultur gruendlich auf den Zahn zu fuehlen, war das Bestreben einer im Juni 2013 an der Technischen Universitaet Dresden veranstalteten, interdisziplinaeren wissenschaftlichen Nachwuchstagung, die von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefoerdert wurde. Die waehrend des zweitaegigen Symposiums praesentierten Vortraege und Diskussionen widmeten sich u.?a. der Hochstapelei als poetologischem Konzept und in verschiedenen literarischen Ausformungen, kunstgeschichtlichen Fallstudien, einem soziologischen Blick auf Hochstapelei als alltaegliche Strategie (z.B. im Bewerbungsgespraech) und dem Fall Guttenberg im Kontext der aktuellen Plagiarismus���­debatte. ueber Hochstapelei versammelt die Ertraege dieser Tagung und steckt in drei thematischen Bloecken ("Luegenlandschaft", "Expertenreich" und "Luftschloss") die Topographie der Hochstapelei als kulturelle Praxis ab, die sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche und quer durch die Epochen verfolgen laesst. Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte von Nachwuchswissenschaftler_innen (u.a. aus Medienwissenschaft, Psychologie und Literaturwissenschaft) werden dabei durch kulturjournalistische Beitraege sowie kuenstlerische Vorstoesse zum Thema Hochstapelei ergaenzt. Mit Beitraegen von Anna Foerster, Jannis Funk, Anne Herrmann, Felix Lempp, Roland Pfister, Stephan Porombka, Wieland Schwanebeck, Katharina Schwarz, Sophie Spieler, Lukas Stopczynski, Bernhard Stricker, Sebastian Thede, Sonja Veelen, Markus Wierschem und Robert Wirth.