Heinrich von Kleist, Hörbiographie: Wissen kompakt: Wissen kompakt in 80 Minuten

...Im Gedenkjahr zu Kleists Freitod vor 200 Jahren ist diese Einführung in das Leben des Schriftstellers erschienen und sie bietet denen, die sich nicht von Hause aus als Kleist-Experten fühlen, einen sicheren Einstieg. Der beginnt mit dem Ende: dem Tag der Pistolenschüsse am Kleinen Wannsee in Berlin, als Heinrich von Kleist zuerst seine Begleiterin Henriette Vogel, danach sich selbst tötete. In a-Moll begleitet Edvard Griegs Klavierkonzert im Hintergrund. Und es gibt Wolfgang de Bruyn, Leiter des Kleist-Museums in Kleists Heimatstadt Frankfurt/Oder, ein Interview, das sich durch die gesamte Aufnahmeproduktion zieht. Historische Zeugnisse, Zitate aus Briefen, werden eingeblendet und geben der erzählten Biografie sicheren Halt. Schnell muss sie gehen; denn nach dieser einen CD sind auch Leben und Werk zu Ende. Mit einer Erklärung des selbst bereiteten Kleist-Todes als sein letztes, endlich erfolgreiches Projekt, den eigenen Nachruhm inszenatorisch zu sichern. Dann der Rückblick auf Kleist im Militär, Kleist als Schulmeister seiner Verlobten, als Suchender nach einem ihm gemäßen Amt, auf Spionagereise, in der sogenannten Kant-Krise. Obwohl er weder eine befriedigende Position noch ein ebensolches Auskommen findet, bleibt er Mensch: Es wird geraucht und Bier getrunken. Auch geschrieben. Vom alten Wieland ein Lob, ein vom Weimarer Intendanten Goethe produzierter Reinfall ( Der zerbrochne Krug ). Wie wenig auch anerkannt oder wenigstens bekannt, Kleist schreibt dennoch unermüdlich weiter. Als Publizist der Berliner Abendblätter ist er kurzfristig mit Sensationen und Literatur erfolgreich, bis die Zensur ihn zur Aufgabe zwingt. Die Familie gibt ihn auf; die Lebenslage ist psychisch und finanziell katastrophal; das nächste Projekt ist das eigene Ende. Autorin Beate Herfurth-Uber hat ein kompakt solides Buch für diese Hörversion verfasst, mit Wilfried Haugg, Florian Hoffmann und Cornelia Denk als Sprecher/in ist dem Ohr gefällig... (Wiesbadener Tagblatt, 21.12.2011)

...Die Collage vereint biographische Einblicke mit Hintergründen zu Wirkungsfeldern, die sonst selten im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen... (Nordkurier, 15.11.2011)

Eine kompakte Hör-Biographie, die Einblick gibt in Leben und Werk Heinrich von Kleists. Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen war, schrieb der Dichter am Tage seines Selbstmordes an seine Schwester Ulrike. Warum ging er in den Tod? Auszüge aus historischen Briefen geben Auskunft über die Situation des Dichters und darüber, wie seine Zeitgenossen ihn sahen. Der Direktor des Kleistmuseums in Frankfurt an der Oder, Dr. Wolfgang de Bruyn, erläutert im Interview überdies Erkenntnisse der Kleist-Forschung.