Als im Jahr 1792 die Guillotine - als große Erfindung der Humanität begrüßt - ihr erstes Opfer fand, war das Publikum enttäuscht. Allzu schnell war das Schauspiel vorüber, und so irrte der um seinen Todeskitzel gebrachte Pöbel durch die Straßen, in Schimpfliedern fordernd, daß man seinen Galgen wiederhaben wolle. Erst als der "Terreur" den Schrecken serialisierte, als Kopf um Kopf zu rollen begann, fing das Publikum an, Gefallen daran zu finden, wurde der Tod, wenn man das sagen könnte, zum Wiederholungszwang. Auf der Speisekarte des Restaurants, das man an den Tuilerien - der Guillotine gleich gegenüber - errichtete, erwartete das Publikum nicht nur gute Sicht und eine anständige Mahlzeit, sondern es wurde auf der Speisekarte auch die Liste der Opfer verzeichnet. Diese Details, die der französische Historiker Guy Lenôtre (1855-1935) in "Die Guillotine" beschreibt, stellen das Zentrum dieser einzigartigen und kulturhistorisch bedeutsamen Studie dar. Wo man andernorts im geschichtsphilosophischen Überflug lesen kann, "daß man im Blut gebadet habe", schaut Lenôtre ins Zentrum des Schreckens, wertet aber nicht, sondern erzählt: von der Verlegenheit, welche die Beseitigung des Blutes bereitete, vom Gestank, das es hinterließ, von den administrativen Maßnahmen und den technischen Schwierigkeiten, oder dem Schicksal der nun arbeitslos gewordenen Henker. Denn es ist der abstrakte, mechanische Tod, der die Herrschaft übernimmt: Die Maschine wird zum "Meister des Todes". Und wenn es eine Position gibt, die dieser entschiedene Nichttheoretiker Lenôtre einnimmt, so die der Empathie, die sich den Handelnden nicht verschließt, nicht einmal jenen, die das Geschäft des Todes betreiben. In diesem Sinn ist die "Guillotine" eine "kleine Erzählung", ein Buch der Details, der Einzelheiten, nur daß es um so monströser und um so gewaltiger scheint, je mehr man sich darauf einläßt.
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Guy Lenôtre (1855-1935), Historiker und Mitglied der Académie française, hat zahlreiche Werke zur Französischen Revolution verfaßt.
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