Críticas:
Der Dschungel von Upton Sinclair begründete seinen Ruhm als Fürsprecher der ausgebeuteten Arbeiter in der Massenproduktion der nordamerikanischen Industrie. Zugleich machte das Werk ihn zum berüchtigten und bekämpften Publizisten. Entstehung: Dem Herausgeber des sozialistischen Blattes Appeal to Reason hatte Sinclairs Südstaaten-Roman Sklaverei (1904) gefallen; er regte ihn an, im Norden der USA über Unterdrückung von Einwanderern zu recherchieren, was Sinclair sieben Wochen lang in den Schlachthöfen von Chicago tat. Der Roman wurde 1905 in der Zeitschrift fortsetzungsweise gedruckt. Vier Verlage hatten das Buch zuvor wegen der unzumutbaren Details abgelehnt. Inhalt: Der litauische Einwanderer Jurgis Rudkus kommt mit seiner Braut Ona samt einer im Grunde bäuerlichen Familie um 1900 nach Chicago. Alle finden Arbeit in den Schlachthäusern, aber die hygienischen und Sicherheitsstandards sind so niedrig, die Anforderungen so hoch, die Bedingungen so inhuman, die Bezahlung so erbärmlich, dass die gutwilligen, aber vertrauensseligen Immigranten keine Chance haben. Jurgis Vater stirbt, er selbst verliert durch einen Unfall seine Arbeit, später auch seine Frau, die von einem Vorarbeiter vergewaltigt wurde. Ihr Kind stirbt, aus dem Haus, dessen Abzahlung von vornherein kaum möglich war, wird die Familie exmittiert. Auf illegalen Wegen ist er gezwungen, Geld zu verdienen. Als er sich sogar als Streikbrecher prostituiert hat, erkennt er die Notwendigkeit, systematisch für Reformen zu arbeiten und engagiert sich fortan für die Sache des Sozialismus. Aufbau: In 31 Kapiteln wird, beginnend mit der Hochzeitsfeier, beschrieben, wie die Familie Rudkus Schritt für Schritt versklavt und z. T. vernichtet wird. Drastisch werden die Ekel erregenden Details der Massenschlachtung und der Düngerherstellung geschildert. Dabei liegt dem Autor daran, die melodramatisch zugespitzte Handlung mit dokumentarischer Sachlichkeit zu fundieren. Der Zielsetzung und deshalb auch dem Stil nach orientiert er sich am Naturalismus der 1880er Jahre, besonders an Émile R Zola. Sinclair charakterisiert die Figuren nach einem Schwarzweißschema. Die Familie Rudkus ist gutwillig, fleißig, aber naiv die Vorarbeiter, Bank- und Versicherungsvertreter, Makler und die Kapitalisten sind skrupellos und geldgierig. Wirkung: Die skandalösen Verhältnisse in den Schlachthöfen sollten das gesamte ausbeuterische System des Kapitalismus repräsentieren. Tatsächlich hatte der Sensationserfolg des Buchs konkrete Folgen; hauptsächlich für die monopolistische Produktion des Fleischtrusts. Sinclair wurde von Präsident Theodore Roosevelt (1858 1919) nach Washington eingeladen; die Branche sah sich aufgrund der Enthüllungen mit juristischen Konsequenzen der Regierung konfrontiert, die erhebliche merkantile Einbußen nach sich zogen. Die noch im Erscheinungsjahr 1906 gedruckte erste Übersetzung von E. E. Ritter Sinclair sollte in der Weimarer Republik zu einem der meist gelesenen Autoren werden versuchte, die Titelmetapher dem Bildhorizont der deutschen Sprache anzupassen. So wurde aus dem Dschungel der Großstadt Chicago der Sumpf. Erst 1974 übernahm die Version von Ingeborg Gronke erstmals den originalen Titel. A. H. . -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels. (OT The jungle OA 1906 (Vorabdruck1905 in Appeal to Boston) DE 1906Form Roman Epoche Moderne)
Heute liest sich dieses furiose Epos über Lohnsklaven, Einwandererfamilierfamilien und Sozialisten wie das Drehbuch zu einem Film über den Urknall des Klassenkampfes. ((Süddeutsche))
Reseña del editor:
Der litauische Einwanderer Jurgis Rudkus kommt mit seiner Verlobten um 1900 nach Chicago. Alle finden Arbeit in den Schlachthäusern, doch die Hygiene- und Sicherheitsstandards sind so niedrig, die Anforderungen so hoch, die Bedingungen so inhuman, die Bezahlung so erbärmlich, dass die Immigranten keine chance haben. Nachdem die Familie durch mehrere Tragödien unverschuldet zerstört wird und ihre Existenz verliret, ist Jurgis gezwungen auf illegalen Wegen Geld zu verdienen. Nach und nach erkennt er aber die Notwendigkeit, systematisch für Reformen zu arbeiten und engagiert sich fortan für den Sozialismus. In Chicago beginnt der Kampf für eine gerechtere Welt.
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