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Anbieter: Fundus-Online GbR Borkert Schwarz Zerfaß, Berlin, Deutschland
Originalbroschur. Zustand: Wie neu. 40 S. Tadellos, nahezu ohne Gebrauchsspuren. - Die gespielte Nachahmung eines Geschehens bezeichneten die Griechen als Mimesis. Solche Rollenspiele bezogen ihre Themen aus Alltagsbegebenheiten wie aber auch aus der mythologischen Überlieferung. Seit dem späten 7. Jahrhundert v. Chr. haben diese Darbietungen ihren Niederschlag in der Bildkunst erfahren. Sie zeigen eigenwillig kostümierte Männer, sogenannte Dickbauchtänzer, in kunstvoll aufeinander abgestimmten Tanzbewegungen. In einigen Darstellungen weisen Buchstaben vor den geöffneten Mündern auf die von ihnen gesungenen oder gesprochenen Texte hin. Im Laufe des 6. Jahrhunderts wurden die Aufführungen der Dickbauchtänzer um die Darbietungen von Chorliedern (Dithyramben) bereichert, Huldigungen an den Weingott Dionysos. Die Wurzeln des antiken Theaters liegen in der untrennbaren Verbindung von Tanz, Gesang und Sprache. Die Antikensammlung des Martin von Wagner Museums besitzt Bildzeugnisse, die diese Entwicklung von ihren Anfängen bis zur reifen Ausbildung in der klassischen Epoche zur Anschauung bringen. Seit sich das Mainfranken Theater unter der Intendanz von Hermann Schneider diesem Fundus geöffnet hat, ist daraus eine nun schon mehrfach praktizierte Kooperation mit unserem Museum erwachsen. In der Spielzeit 2009/2010 erreicht diese Zusammenarbeit eine Intensität, die wohl für alle Beteiligten nicht inspirierender sein konnte: In zwei aufeinander bezogenen Produktionen setzen sich das Sprechtheater und das Tanztheater mit antiken Mythen auseinander. Zur Aufführung gelangen die Orestie des Aischylos durch das Schauspielensemble und Anna Vitas an der Medea des Euripides orientiertes Ballett durch die Compagnie. Beide Mythen handeln von betrogenen Frauen und deren blutige Reaktion auf die erlittene Demütigung. Beide Dramen entstanden im klassischen Athen des 5. Jahrhunderts v. Chr. Doch Aischylos und Euripides setzen unterschiedliche Akzente: Bei Aischylos sind die Protagonisten auch in der Lösung des Konflikts noch ganz den von den Göttern gesetzten Normen ausgeliefert. Nur eine Generation später stellt Euripides mit seiner Medea eine selbstbestimmt handelnde Frauengestalt auf die Bühne. Das hier vorgelegte Begleitheft zu beiden Produktionen möchte dazu beitragen, diesen Spannungsbogen im Spielplan des Mainfranken Theaters spürbar zu machen. (Aus dem Geleitwort). ISBN 9783899137156 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 550. Artikel-Nr. 977282
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