Críticas:
Der Autor nimmt die Entwicklung nach dem 11. September zum Anlass, um die Psychologie von Großgruppen zu untersuchen. Volkan ist emeritierter Professor für Psychologe der Universität Virginia und hat außerdem Erfahrung mit der Betreuung im Bereich der Diplomatie. Sein psychoanalytischer Zugang steht im Vordergrund der tendenziell populärwissenschaftlichen Untersuchung, die grundsätzlich Ähnlichkeit mit Lembergs Ideologieansatz hat. Das Buch gliedert sich in vier Teile. Im ersten behandelt Volkan die Großgruppenpsychologie allgemein in Form der Konstruktionselemente der Identität, des Verhaltens unter einer Bedrohung und der gruppenbildenden Rituale. Im zweiten Abschnitt erläutert er den Sonderfall fundamentalistischer religiöser Gruppen. Darauf folgt die Darstellung der ambivalenten Beziehung zwischen politischen Führern und ihren Anhängern. Zuletzt soll am Beispiel Albaniens die weit reichende Wirkung kollektiver Angst veranschaulicht werden. Auf diesem Weg will der Autor zeigen, wie die Massenmanipulation durch Führer, die in einem Zustand der Bedrohung besonders wirksam sei, ungeheure Gewalt lostreten könne. Der Ansatz, den Terrorismus als Fall allgemeiner Großgruppenmechanismen zu verstehen, ist viel versprechend, sodass die interdisziplinäre Auseinandersetzung für Politikwissenschaftler wichtig ist. (ZPol 1/06 165 Rubrik 2.24)
Reseña del editor:
Aufgrund seiner immensen Erfahrung in soziopolitischen Konflikten spricht sich Volkan für die Anwendung moderner psychoanalytischer Erkenntnisse in Konfliktlösungsprozessen auf höchster Ebene aus. In seinem aktuellen Werk untersucht er regressive Bewegungen in Großgruppen in unterschiedlichen Krisenzeiten. Er analysiert dabei Großgruppen mit ihren Führern, wie etwa Stalin, Bin Laden, Milosevic oder den Sektenführer David Koresh, und entwickelt neue, auf tiefenpsycholologischen Erkenntnissen basierende Konfliktlösungsstrategien für die Krisengebiete unserer Zeit. Ergänzend untersucht Volkan die Phänomene "Religion" und "Fundamentalismus", wobei das Thema "Selbstmordattentäter" besondere Aufmerksamkeit erfährt.
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