Ist die »Nation« ein künstliches Gebilde, ein Kulturprodukt auf ökonomischer und politisch-ideologischer Basis? So jedenfalls sieht sie die neuere Nationalismusforschung. Der vorliegende Sammelband untersucht die wichtige Rolle der Identifikationsfelder »Sprache« und »Literatur«, die in diesem Zusammenhang bislang vernachlässigt worden sind. Die Forschungsergebnisse aus verschiedenen europäischen Philologien und Epochen verdeutlichen: Auch das vermeintlich Typische und Originelle kollektiver Selbst- und Fremdzuweisungen ist Bestandteil eines interkulturellen Argumentationszusammenhanges. Sprachpatriotismus und literarische Emanzipation - die verbindende Einsicht dieser auch innerhalb der beteiligten Fachwissenschaften beachtenswerten Beiträge - dienen dem allseitigen Ziel der Integration nationaler wie pränationaler Kollektive, und sie schöpfen hierbei aus einem nationenübergreifenden Fundus argumentativer Inhalte und Strategien. Inhalt: * Fritz Paul: Stereotype - rhetorische Formeln - Emanzipationstopoi. Vorüberlegungen zu Status und Funktion von übernationalen Argumentationsmustern im Kontext der Herausbildung »nationaler« Sprachen und Literaturen. * Gerald Moers: »Bei mir wird es Dir gut ergehen, denn Du wirst die Sprache Ägyptens hören!« - Verschieden und doch gleich: Sprache als identitätsrelevanter Faktor im pharaonischen Ägypten. * Gregor Vogt-Spira: Leiden an literarischer Abhängigkeit? Die Selbstwahrnehmung einer Rezeptionsliteratur am Beispiel des antiken Rom. * Martin Müller-Wetzel: Der Topos der Spracharmut: Typen seiner Funktionalisierung. * Bruno Luiselli: Inkulturativer und akkulturativer Prozeß der Christianisierung: die Entstehung der nationalen Literaturen und der Latein sprechenden Eliten in Westeuropa. * Nino Doborjginidze: Die identitätsbildende Funktion der Sprache und Übersetzungsprobleme bei den altgeorgischen Exegeten. * Sandra Dieckmann: Französische Sprache und Identität am englischen Hof im 12. Jahrhundert. * Gabriele Hille-Coates: Bibelsprachen - Heilige Sprachen. Zur Legitimierung des Hauptsprachenmodells im Spannungsfeld von Latein und Volkssprache im Mittelalter. * Peter Wunderli: »Volgare illustre« und »lingua italiana«. Vom Mythos zur Fast-Realität. * Almut Schneider: Anfang von Sprache - Ursprung von Macht. Zur Konstruktion der Sprachherkunft bei Johannes Rothe und bei dem Oberrheinischen Revolutionär. * Wilfried Barner: Die Witzfähigkeit des Deutschen. Heinrich Bebels Blick nach Italien. * Aleida Assmann: Erinnerung und Erwählung. Zwei Modelle von Nationsbildung im England des 16. und 17. Jahrhunderts. * Ute Lotz-Heumann: Protestantismus und nationale Identität: England und Irland im 16. und 17. Jahrhundert. * Bärbel Czennia: Nationale und kulturelle Identitätsbildung in Großbritannien, 1660-1750. Eine historische Verlaufsbeschreibung. * Gesa von Essen: Konstruktion nationaler Identität bei Herder. * Ulrike-Christine Sander: Kulturpatriotismus im Spannungsfeld von Assimilation und Dissimilation - eine Fallstudie aus dem Schweden des 17. und 19. Jahrhunderts. * Vibeke Winge: Ausgrenzung des Deutschen und Emanzipation des Dänischen 1770-1830. * Carla Mulford: Über Natur und Nationen: Anglisierung, Kreolisierung und das Finden einer amerikanischen Identität im Anglo-Amerika des 18. Jahrhunderts. * Frank Lauterbach: Legitimation und Bedeutungskonstitution angloamerikanischer Programme für literarisch-kulturelle Dissoziation im Spannungsfeld von Eigenständigkeit und Internationalität: Anregungen zu einem Modell von Ab- und Eingrenzungsstrategien. * Gerhard Neumann: Die »Schwierigen« in der Kultur. Zum emanzipatorischen Potential der Differenz zwischen Norm und Abweichung.
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Zu den Herausgebern: Ulrike-Christine Sander: Studium der Skandinavistik, Germanistik und Psychologie, Promotion über das Romanwerk Lars Gustafssons. Lehrbeauftrge am Skandinavischen Seminar der Universität Göttingen. Derzeitige Arbeitsschwerpunkte: Die skandinavische Literatur der Gegenwart, die Wechselbeziehung skandinavischer und europäischer Literaturen sowie Søren Kierkegaard. Fritz Paul: Professor für Germanische, insbesondere Nordische Philologie an der Universität Göttingen. Mitglied der Kgl. Schwedischen Akademie der Literatur, Geschichte und Altertumskunde, der Norwegischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Arbeitsschwerpunkte:Skandinavische Literaturen, Drama und Theater, Übersetzungs- und Rezeptionsforschung, Komparatistik.
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Zustand: Gut bis sehr gut. Zustandsbeschreibung: Mängelexemplar. Beiträge zur internationalen Geschichte der sprachlichen und literarischen Emanzipation. Hrsg. von Ulrike-Christine Sander und Fritz Paul. 544 Seiten, broschiert (Wallstein Verlag 2000). Statt EUR 49,00. Gewicht: 790 g - Softcover/Taschenbuch - Sprache: Deutsch. Artikel-Nr. 5094
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Zustand: Sehr gut. 1. Aufl. 544 Seiten Das Buch ist in gutem Zustand, nur geringe Gebrauchs- Alters- oder Lagerungsspuren -----Inhalt:. Ist die "Nation" ein künstliches Gebilde, ein Kulturprodukt auf ökonomischer und politisch-ideologischer Basis? So jedenfalls sieht sie die neuere Nationalismusforschung.Der vorliegende Sammelband untersucht die wichtige Rolle der Identifikationsfelder "Sprache" und "Literatur", die in diesem Zusammenhang bislang vernachlässigt worden sind. Die Forschungsergebnisse aus verschiedenen europäischen Philologien und Epochen verdeutlichen: Auch das vermeintlich Typische und Originelle kollektiver Selbst- und Fremdzuweisungen ist Bestandteil eines interkulturellen Argumentationszusammenhanges. Sprachpatriotismus und literarische Emanzipation - die verbindende Einsicht dieser auch innerhalb der beteiligten Fachwissenschaften beachtenswerten Beiträge - dienen dem allseitigen Ziel der Integration nationaler wie pränationaler Kollektive, und sie schöpfen hierbei aus einem nationenübergreifenden Fundus argumentativer Inhalte und Strategien. Inhalt: Fritz Paul: Stereotype - rhetorische Formeln - Emanzipationstopoi. Vorüberlegungen zu Status und Funktion von übernationalen Argumentationsmustern im Kontext der Herausbildung "nationaler" Sprachen und Literaturen. Gerald Moers: "Bei mir wird es Dir gut ergehen, denn Du wirst die Sprache Ägyptens hören!" - Verschieden und doch gleich: Sprache als identitätsrelevanter Faktor im pharaonischen Ägypten. Gregor Vogt-Spira: Leiden an literarischer Abhängigkeit? Die Selbstwahrnehmung einer Rezeptionsliteratur am Beispiel des antiken Rom. Martin Müller-Wetzel: Der Topos der Spracharmut: Typen seiner Funktionalisierung. Bruno Luiselli: Inkulturativer und akkulturativer Prozeß der Christianisierung: die Entstehung der nationalen Literaturen und der Latein sprechenden Eliten in Westeuropa. Nino Doborjginidze: Die identitätsbildende Funktion der Sprache und Übersetzungsprobleme bei den altgeorgischen Exegeten. Sandra Dieckmann: Französische Sprache und Identität am englischen Hof im 12. Jahrhundert. Gabriele Hille-Coates: Bibelsprachen - Heilige Sprachen. Zur Legitimierung des Hauptsprachenmodells im Spannungsfeld von Latein und Volkssprache im Mittelalter. Peter Wunderli: "Volgare illustre" und "lingua italiana". Vom Mythos zur Fast-Realität. Almut Schneider: Anfang von Sprache - Ursprung von Macht. Zur Konstruktion der Sprachherkunft bei Johannes Rothe und bei dem Oberrheinischen Revolutionär. Wilfried Barner: Die Witzfähigkeit des Deutschen. Heinrich Bebels Blick nach Italien. Aleida Assmann: Erinnerung und Erwählung. Zwei Modelle von Nationsbildung im England des 16. und 17. Jahrhunderts. Ute Lotz-Heumann: Protestantismus und nationale Identität: England und Irland im 16. und 17. Jahrhundert. Bärbel Czennia: Nationale und kulturelle Identitätsbildung in Großbritannien, 1660-1750. Eine historische Verlaufsbeschreibung. Gesa von Essen: Konstruktion nationaler Identität bei Herder. Ulrike-Christine Sander: Kulturpatriotismus im Spannungsfeld von Assimilation und Dissimilation - eine Fallstudie aus dem Schweden des 17. und 19. Jahrhunderts. Vibeke Winge: Ausgrenzung des Deutschen und Emanzipation des Dänischen 1770-1830. Carla Mulford: Über Natur und Nationen: Anglisierung, Kreolisierung und das Finden einer amerikanischen Identität im Anglo-Amerika des 18. Jahrhunderts. Frank Lauterbach: Legitimation und Bedeutungskonstitution angloamerikanischer Programme für literarisch-kulturelle Dissoziation im Spannungsfeld von Eigenständigkeit und Internationalität: Anregungen zu einem Modell von Ab- und Eingrenzungsstrategien. Gerhard Neumann: Die "Schwierigen" in der Kultur. Zum emanzipatorischen Potential der Differenz zwischen Norm und Abweichung. ISBN: 9783892443292 Wir senden umgehend mit beiliegender MwSt.Rechnung. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 798 Broschiert, Größe: 14.2 x 3.6 x 22.3 cm. Artikel-Nr. 538256
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