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Gegenstand des Buches ist ein gewöhnlich marginalisiertes und doch beharrlich präsentes Mittel der Plausibilisierung, Initiierung und Suggestibilisierung von Diskursen: das Beispiel, das in rhetorischen Regelwerken, wissenschaftlichen Argumentationszusammenhängen und populären Ikonisierungen gleichermaßen zu Hause ist. Der im Lauf seiner wandelhaften Geschichte mehr oder weniger konstante Bezug von Regel und Einzelfall, der für jede Epistemologie des Exemplarischen konstitutiv ist, wird dabei als Form und Dynamik der Wissensproduktion in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen kenntlich.
Der Band erstellt zunächst eine ausführliche Systematik, mit deren Hilfe rhetorische, wissensabbildende, wissensbildende und normative Funktionen des Beispiels unterschieden werden. Es folgen Einzelbeiträge, die sich als Fallstudien zur Epistemologie des Exemplarischen von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart begreifen. In ihnen wird diskutiert, wie Beispiele in verschiedenen Wissensbereichen verwendet, thematisiert und bewertet werden und welche verschiedenen Erscheinungsformen und Markierungen sie kennen. Im Zusammenspiel der beiden Teile ergibt der Band ein historisch-systematisches Handbuch des Exemplarischen.
Jens Ruchatz lehrt Medienwissenschaft an der Universität Erlangen.
Stefan Willer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin.
Nicolas Pethes lehrt Europäische Literatur und Mediengeschichte an der FernUniversität in Hagen.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.
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