Simulationen sind im Prinzip eine altbekannte Sache. Als "Sandkastenspiele" - heute oft Scenarios genannt - gehorten sie praktisch immer schon zum Ausbildungsgang und Handwerkszeug der Militars. Zu einer sozialwissenschaftlichen Forschungstechnik wurden sie, wie viele andere Methoden auch, vor allem in den USA entwickelt. Zwi schen den Weltkriegen begann man hier mit formalisierten Planspielen, an denen Poli tiker, Beamte und Militars teilnahmen. (Zum Beispiel wurde der japanische Angriff auf Pearl Harbor durch eine Simulation vorausgesagt; allerdings blieb diese Prognose unbe achtet. ) Nach 1945 wurden diese Anfange hauptsachlich im Rahmen der RAND Cor poration und ahnlicher Institute weiterentwickelt; an den universitaren Forschungs einrichtungen und in der politikwissenschaftlichen Literatur breiteten sie sich erst mehr als ein J ahrzehnt spater aus, was nicht zuletzt mit der starker gewordenen F or schungsfinanzierung der Universitaten durch das Pentagon zusammenhing. Ein milita rischer Bias hinsichtlich Fragestellungen und Analysekategorien blieb in den zahlrei cher werdenden Simulationsstudien unverkennbar. Bis heute ist die Simulationsfor schung bis auf wenige Ausnahmen ihrem Ursprung, dem militarischen Sandkasten, nicht entronnen. Doch das liegt nicht an der Simulation selbst. Simulationen - als Planspiele, als Mensch-Maschine-Simulationen und als reine Com puter-Simulationen - sind Verfahren, in denen (wie immer vereinfachte) Abbilder der sozialen Wirklichkeit quasi ins Labor projiziert werden, urn den Ablauf von Prozessen und Strukturveranderungen zu beobachten, durch experimentelle Veranderungen einzelner Faktoren deren Bedeutung fur den Gesamtzusammenhang ermitteln zu konnen oder/ und urn etwas uber die Zukunft der Wirklichkeit in Erfahrung zu bringen.
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Simulationen sind im Prinzip eine altbekannte Sache. Als "Sandkastenspiele" - heute oft Scenarios genannt - gehorten sie praktisch immer schon zum Ausbildungsgang und Handwerkszeug der Militars. Zu einer sozialwissenschaftlichen Forschungstechnik wurden sie, wie viele andere Methoden auch, vor allem in den USA entwickelt. Zwi schen den Weltkriegen begann man hier mit formalisierten Planspielen, an denen Poli tiker, Beamte und Militars teilnahmen. (Zum Beispiel wurde der japanische Angriff auf Pearl Harbor durch eine Simulation vorausgesagt; allerdings blieb diese Prognose unbe achtet. ) Nach 1945 wurden diese Anfange hauptsachlich im Rahmen der RAND Cor poration und ahnlicher Institute weiterentwickelt; an den universitaren Forschungs einrichtungen und in der politikwissenschaftlichen Literatur breiteten sie sich erst mehr als ein J ahrzehnt spater aus, was nicht zuletzt mit der starker gewordenen F or schungsfinanzierung der Universitaten durch das Pentagon zusammenhing. Ein milita rischer Bias hinsichtlich Fragestellungen und Analysekategorien blieb in den zahlrei cher werdenden Simulationsstudien unverkennbar. Bis heute ist die Simulationsfor schung bis auf wenige Ausnahmen ihrem Ursprung, dem militarischen Sandkasten, nicht entronnen. Doch das liegt nicht an der Simulation selbst. Simulationen - als Planspiele, als Mensch-Maschine-Simulationen und als reine Com puter-Simulationen - sind Verfahren, in denen (wie immer vereinfachte) Abbilder der sozialen Wirklichkeit quasi ins Labor projiziert werden, urn den Ablauf von Prozessen und Strukturveranderungen zu beobachten, durch experimentelle Veranderungen einzelner Faktoren deren Bedeutung fur den Gesamtzusammenhang ermitteln zu konnen oder/ und urn etwas uber die Zukunft der Wirklichkeit in Erfahrung zu bringen.
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Taschenbuch. Zustand: Neu. Simulation internationaler Prozesse | Na Kern | Taschenbuch | 406 S. | Deutsch | VS Verlag für Sozialwissenschaften | EAN 9783663000532 | Verantwortliche Person für die EU: Springer VS in Springer Science + Business Media, Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, juergen[dot]hartmann[at]springer[dot]com | Anbieter: preigu. Artikel-Nr. 105546905
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