Reseña del editor:
Die japanischen Inseln liegen auf seismisch hoch aktiven Erdplattengrenzen, daher haben die Berge und aktiven Vulkane in Japans Kulturgeschichte immer eine wichtige Rolle gespielt. Der Bergkult ist ein wichtiges Element des Shintō und ging in Gestalt der Bergasketen (Yamabushi) eine seit der Frühzeit Japans bestehende mächtige synkretistische Verbindung mit den Lehren Buddhas ein, wie sie vor allem in den Tendai- und Shingon-Sekten gelehrt und praktiziert wurden. Die Yamabushi waren Priester, Heiler, Asketen und Akteure, pflegten mit den Yamabushi-Kagura oder Bangaku ihr eigenes Theater, das auch die Herausbildung und Gestaltung von Nō und Kyōgen ab dem 14. Jahrhundert beeinflusste. Die vorliegende Studie, die als Magisterarbeit 2004 an der Universität Leipzig vorgelegt wurde, versucht durch eine Analyse des heutigen Repertoires von Nō und Kyōgen die Gestalt, Funktion und kultische Handlungsmacht der Bergasketen im Zusammenspiel mit ihren mythischen Avataren, den Bergdämonen (Tengu), nachzuzeichnen und entwickelt dabei erstmals eine Theorie zum Theatergefüge des Maskentheaters in Japan zwischen Repräsentation, religiöser Praxis und Festen des einfachen Volkes.
Biografía del autor:
Geboren in Berlin. Studium der Theaterwissenschaft, Japanologie, Literaturwissenschaft, Theologie in Leipzig und Ōsaka (Japan). 2011 Promotion an der LMU München mit einer Studie über japanische Larven (Gesichtsmasken) und Masken (Persona). Gründer und Leiter des japanischen Festivals Ohayō, Japan!, prämiert mit dem Uchimura Naoya-Preis/ITI 2011.
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