Die Jugendweihe erfreut sich in den Neuen Bundesländern auch nach 1989 anhaltender Beliebtheit. Warum das so ist, wird durch die semiotische Analyse von Videomitschnitten aktueller Feiern, durch Interviews mit Ritualbeteiligten und durch die Beschreibung der gespaltenen öffentlichen Meinung ebenso untersucht wie durch die Abgrenzung von vergleichbaren Ritualen in Ostdeutschland und Dänemark. Das Jugendweiheritual wird generell als komplexer Text im semiotischen Sinne behandelt, dessen Bedeutung aus sprachlichen und nichtsprachlichen Elementen entsteht. Wie ein Text im herkömmlichen Sinne kann auch das Ritual gewinnbringend nach Geschichte, Kontext, Sendern und Empfängern, (Inter-)Textualität und Funktionalität befragt werden. Die Erweiterung des Textbegriffes auf komplexe Texte wie das Jugendweiheritual ist eine Reaktion auf die Veränderung unseres kulturellen Kommunikationsbewusstseins, in dem nichtsprachliche und multimediale Texte zunehmend an Gewicht gewinnen.
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Die Autorin: Wilma Kauke-Ke eci wurde 1973 in Weimar geboren. Sie studierte Germanistik und Hispanistik in Leipzig und Madrid. Im Anschluss daran war sie in der universit ren Lehre und Forschung in Leipzig und Kopenhagen t tig. Mit der Jugendweihethematik besch ftigte sie sich im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte bereits seit 1994. W hrend ihrer Promotion von 1999 bis 2001 war sie Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes.
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318 S. OKart. NaV. = Leipziger Arbeiten zur Sprach- und Kommunikationsgeschichte, Bd. 8. EA. Artikel-Nr. 59779AB
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