Der Glaube an Wunder stellte ein zentrales Element des mittelalterlichen Weltbildes dar. Daher konnten Erzählungen vom wunderbaren Eingreifen Gottes in die Welt in verschiedensten Kontexten göttlichen Beistand vor Augen führen. Die als Reaktion auf die Mailänder Pataria für den dortigen Priesternachwuchs verfaßte Historia Mediolanensis nutzt Wunderepisoden als Beleg für die Kontinuität, mit der Gott die ambrosianische Kirche seit ihrer Begründung verteidigt hat. Die Vita Arialdi des Andrea von Strumi schildert, daß Wunder, die das Leben des Patareners Ariald begleiteten, ihn als von Gott gegen die Mißstände des Weltklerus nach Mailand gesandten Propheten bestätigen. Indem nachgezeichnet wird, wie sich Themen, Motive und Figuren aus den Wunderepisoden mit anderen Passagen der Gesamttexte verknüpfen, läßt sich aufzeigen, wie die beiden Werke in ihrer intendierten Verwendungssituation wirken sollten.
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Der Autor: Christoph Dartmann wurde 1969 in Hiltrup (Westf.) geboren. Ab 1990 Studium der Geschichte und der Katholischen Theologie in Münster und Bologna. 1997 Erstes Staatsexamen. 1998 Promotion in Mittlerer Geschichte. 1994-1999 Mitarbeiter im DFG-Sonderforschungsbereich 231 «Träger, Felder, Formen pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter». Seit 2000 Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 496 «Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter zur Französischen Revolution».
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Zustand: Wie Neu. Zustandsbeschreibung: Mängelexemplar. Die Wunderberichte in der 'Historia Mediolanensis' des sogenannten Landulf Senior und in der 'Vita Arialdi' des Andrea von Strumi. Die "Historia Mediolanensis" nutzt Wunderepisoden als Beleg für die Kontinuität, mit der Gott die ambrosianische Kirche seit ihrer Begründung verteidigt hat. Die "Vita Arialdi" des Andrea von Strumi schildert, daß Wunder, die das Leben des Patareners Ariald begleiteten, ihn als von Gott gegen die Mißstände des Weltklerus nach Mailand gesandten Propheten bestätigen. Indem nachgezeichnet wird, wie sich Themen, Motive und Figuren aus den Wunderepisoden mit anderen Passagen der Gesamttexte verknüpfen, läßt sich aufzeigen, wie die beiden Werke in ihrer intendierten Verwendungssituation wirken sollten. "Den Gegenstand der Abhandlung bilden zwei Werke, formal von historiographischem bzw.hagiographischem Charakter, die beide um 1075 entstanden sind und sich - bei konträrer Parteinahme - auf die Vorgänge zur Zeit der Pataria beziehen. Der Verfasser analysiert die in beiden Schriften eingebauten Berichte über Wunder mit einem textlinguistischen Ansatz, um Richtung und Struktur der Argumentation zu ermitteln, die er dann in andere Passagen des Werkes hinein verfolgt. Vor dem Hintergrund des Lebenskontexts hebt er die Wirkabsicht der Texte hervor und beleuchtet die Situation des Rezeptionsmilieus, dem die Schriften Orientierung geben sollten. Gezeigt wird, wie der Glaube an das Eingreifen Gottes in das Leben durch wunderhafte Zeichen und die vorhandene Bereitschaft, Wunder wahrzunehmen, genutzt werden, und zwar in einer literaten Kommunikationsgemeinschaft, um Lebenshaltungen zu bestärken und dogmatisch-politische Positionen argumentativ zu bekräftigen. Damit beleuchtet die Arbeit von einem eigenen Punkt her eine spezifische Position des Schriftgebrauchs und des Umgangs mit Wundern im Zeitalter des Investiturstreits" (aus dem Geleitwort). XII,262 Seiten mit drei Beilagen in Rückentasche, broschiert (Gesellschaft, Kultur und Schrift - Mediävistische Beiträge; Band 10/Peter Lang Verlag 2000). Statt EUR 68,95. Gewicht: 382 g - Softcover/Taschenbuch - Sprache: Deutsch. Artikel-Nr. 9060
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