Software-Engineering: Objektorientierte Techniken, Methoden Und Prozesse In Der Praxis - Softcover

 
9783486575743: Software-Engineering: Objektorientierte Techniken, Methoden Und Prozesse In Der Praxis

Inhaltsangabe

Die Beiträge im vorliegenden Buch stammen von Praktikern der Objektorientierung, die ihren Erfahrungsschatz dokumentieren und anderen Anwendern zugänglich machen. Dabei wird vor allem auf Themen eingegangen, die in Grundlagenbüchern nicht oder nur am Rande behandelt werden, wie z.B. der Entwurf und die Dokumentation von Softwarearchitekturen, Aspekte des Prozess- und Projektmanagements, Geschäftsmodellierung im Kontext objektorientierter Modelle und die Verwendung prädikativer Techniken.

Die Inhaltsangabe kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.

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3 Von der Idee zum Projekt – Möglichkeiten und Grenzen der Model Driven Architecture (S. 29-30)

Juri Urbainczyk, iteratec GmbH

Heutige Softwareprojekte sind trotz allen Fortschritts mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert. Die technische Komplexität der heutigen Infrastruktur führt zu hohem Entwicklungsaufwand und trotzdem zu fehleranfälligen und wenig änderbaren Systemen. Das in einer Anwendung implementierte fachliche Wissen ist häufig kaum dokumentiert und muss bei einer technisch getriebenen oder anderweitigen Migration neu aufgenommen werden. An diesen Problemen nun setzt die Model Driven Architecture (MDA) an. Mit der Idee der Programmierung mit Modellen verspricht MDA eine höhere Produktivität und einfache Softwareentwicklung. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich gerade im Licht der historischen Erfahrungen mit CASE intensiv und kritisch mit der neuen Methode. Der Beitrag gibt zuerst einen Überblick über die theoretischen Grundlagen und bewertet dann den Ansatz im Hinblick auf den heutigen Stand der Technik. Die Vorteile und Nachteile der MDA werden diskutiert und notwendige konzeptionelle Vorarbeiten für den Einsatz in einem Entwicklungsprojekt benannt. Zum Abschluss werden Kriterien angegeben, mit denen die Perspektive eines Einsatzes der MDA in konkreten Projekten bewertet werden kann.

Über den Autor

Juri Urbainczyk, geboren 1967, studierte Physik an der Universität Münster. Seit 1993 arbeitet er in der Softwareindustrie, zunächst in Projekten für die Telekommunikations- und Finanzbranche, dann als Technical Consultant für einen internationalen Hersteller von Entwicklungswerkzeugen. Seit 1998 ist er bei iteratec GmbH als Software-Berater und Bereichsleiter in Frankfurt und München tätig. Seine Interessen liegen im Bereich Projektmanagement, Softwareprozessen und -Architekturen.

3.1 Anspruch und Grundgedanken der MDA

In den letzten Jahren hat die Softwaretechnik große Fortschritte erlebt: mit der UML hat sich ein einheitlicher Modellierungsstandard durchgesetzt. Durch die Etablierung von Objektorientierung, Komponententechnologie und Applikationsservern wurden immer größere und komplexere Systeme möglich.

Aber die heutigen Softwareprojekte sind trotz des Fortschritts mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert. Nach wie vor muss sehr viel Quelltext von Hand erstellt werden. Zusätzlich verlangt die technische Komplexität der heutigen Anwendungen von Entwicklern ein enormes Wissen an infrastrukturellen Details, die nur wenig zur tatsächlichen Funktionalität beitragen. Viele ständig wiederkehrende Aktivitäten werden manuell durchgeführt. Dies führt nicht nur zu hohen Aufwänden für Softwareprojekte sondern auch zu fehleranfälligen und schlecht änderbaren Systemen.

Die MDA ist angetreten, viele dieser heute existierenden Probleme zu lösen. Drei Hauptversprechen gehen von diesem durch die OMG [OMG 01] propagierten Ansatz aus:

1. Die Produktivität der Softwareentwicklung kann gesteigert werden, d h ein Projektziel kann schneller oder durch Einsatz von weniger Ressourcen erreicht werden.

2. Durch Trennung von Technik und Fachlichkeit wird eine stärkere Wiederverwendung fachlicher Beschreibungen und somit ein besserer Investitionsschutz möglich.

3. Durch die Verlagerung und Kapselung von infrastrukturellen Details wird die Komplexität heutiger Software wieder beherrschbar.

Zu diesem Zweck stellt die MDA Modelle in den Vordergrund der Entwicklung [Hub 02]. MDA ist somit Softwareentwicklung mit Modellen. Modelle dienen als Repräsentation eines bestimmten Teils der Funktionali

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