Ordo: Theologische Grundlagen - legendarische Strukturen - Ãberlieferung im geistlichen Schrifttum: 7 - Softcover

Ernst, Ulrich

 
9783412093020: Ordo: Theologische Grundlagen - legendarische Strukturen - Ãberlieferung im geistlichen Schrifttum: 7

Inhaltsangabe

Der Gregorius-Stoff gehort durch seine Verbindung mit dem Odipus-Mythos und durch Thomas Manns Neubearbeitung "Der Erwahlte" unbestritten zur Weltliteratur. Gegenuber dem modernen Stereotyp einer Unvereinbarkeit von Theologie und Poesie erweist die faszinierende mittelalterliche Versdichtung einerseits ihre konstitutive Alteritat, zeigt in der radikalen Hof- und Kirchenkritik andererseits auch moderne Zuge. Die Monographie zeigt, wie Hartmann von Aue nach einer altfranzosischen Vorlage eine gegen den hofischen Roman abzugrenzende legendarische Fassung der provokanten Inzestgeschichte schuf. Gegenuber alteren volkssprachlichen Legenden gewinnt sein Werk durch einen planvollen und in sich komplexen Aufbau und das fur einen laikalen Autor ungewohnliche theologische Ideenpotential ein besonderes Profil. Schuldproblematik und Bussthematik der Dichtung erschliessen sich nicht nur im Horizont der patristischen Theologie, sondern nehmen auch Bezug auf religiose Reformbewegungen des hohen Mittelalters. Die Studie zeigt, dass sich Hartmann an einem heilsgeschichtlich grundierten biographischen Erzahlmodell orientierte und dem besonderen Muster der conversio-Legende folgte. Der theologische Deutungsansatz der Untersuchung wird durch eine Analyse des Uberlieferungsprozesses gestutzt, die Forderungen der New Philology entspricht.

Die Inhaltsangabe kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.

Reseña del editor

Der Gregorius-Stoff gehort durch seine Verbindung mit dem Odipus-Mythos und durch Thomas Manns Neubearbeitung "Der Erwahlte" unbestritten zur Weltliteratur. Gegenuber dem modernen Stereotyp einer Unvereinbarkeit von Theologie und Poesie erweist die faszinierende mittelalterliche Versdichtung einerseits ihre konstitutive Alteritat, zeigt in der radikalen Hof- und Kirchenkritik andererseits auch moderne Zuge. Die Monographie zeigt, wie Hartmann von Aue nach einer altfranzosischen Vorlage eine gegen den hofischen Roman abzugrenzende legendarische Fassung der provokanten Inzestgeschichte schuf. Gegenuber alteren volkssprachlichen Legenden gewinnt sein Werk durch einen planvollen und in sich komplexen Aufbau und das fur einen laikalen Autor ungewohnliche theologische Ideenpotential ein besonderes Profil. Schuldproblematik und Bussthematik der Dichtung erschliessen sich nicht nur im Horizont der patristischen Theologie, sondern nehmen auch Bezug auf religiose Reformbewegungen des hohen Mittelalters. Die Studie zeigt, dass sich Hartmann an einem heilsgeschichtlich grundierten biographischen Erzahlmodell orientierte und dem besonderen Muster der conversio-Legende folgte. Der theologische Deutungsansatz der Untersuchung wird durch eine Analyse des Uberlieferungsprozesses gestutzt, die Forderungen der New Philology entspricht.

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