Roman 20 1995 416 S. Taschenbuch, Maße: 11.3 cm x 2.4 cm x 18 cm Diogenes Verlag,
Die Inhaltsangabe kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.
Leon de Winter, geboren 1954 in ’s-Hertogenbosch als Sohn niederländischer Juden, arbeitet seit 1976 als freier Schriftsteller und Filmemacher und lebt in den Niederlanden. 2002 erhielt er den ›Welt‹-Literaturpreis, 2006 die Buber-Rosenzweig-Medaille für seinen Kampf gegen Antisemitismus, und 2009 wurde er mit dem Literaturpreis der Provinz Brabant für ›Das Recht auf Rückkehr‹ ausgezeichnet. Seine Romane wurden in 20 Sprachen übersetzt, zuletzt erschien bei Diogenes ›Stadt der Hunde‹ (2025).
Leon de Winter
Hoffmans Hunger
Durch eine spannende Spionage-Geschichte werden die Schicksale dreier Männer miteinander verwoben: Felix Hoffman, niederländischer Botschafter in Prag, der seinen leiblichen und metaphysischen Hunger mit Essen und Spinoza stillt, Freddy Mancini, Zeuge einer Entführung in Prag, John Marks, amerikanischer Ostblockspezialist. Zugleich die Geschichte von Europa 1989, das sich eint und berauscht im Konsum. Ein Rausch, der nur in einem Kater enden kann.
"Ein brillanter Roman in einer fabelhaften deutschen Übersetzung. Leon de Winter bringt etwas zustande, was die deutschsprachige Literatur seit Jahrzehnten verlernt zu haben scheint: Eine helle, klare, sarkastische Erzählung von aktueller Welthaftigkeit zu schreiben." Die Weltwoche, Zürich
"De Winter gehört in die Reihe der bedeutenden Gegenwartsautoren wie John Updike, Philip Roth oder Harry Mulisch." Brigitte, Hamburg
"Alles spricht dafür, daß Hofmans junger, als großer europäischer Gegenwartsroman, die Jahrtausendwende überdauern wird." Rheinischer Merkur, Bonn
"Ein grandioser Roman." Stern, Hamburg
" ... ungeheuer komisch." Der Spiegel, Hamburg
"....unvergeßlich." Süddeutsche Zeitung, München
Verfilmt mit Elliot Gould und Jacqueline Bisset.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.
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Taschenbuch. Zustand: Gut. 416 S. ehemaliges Bibliotheksexemplar mit den üblichen Kennzeichen u. geringen Alterungsspuren, ohne Anstreichungen und Markierungen, foliert, guter Zustand M-04-64 3257228317 Aufgrund der EPR-Regelung kann zur Zeit in folgende Länder KEIN Versand mehr erfolgen: Bulgarien, Griechenland, Luxemburg, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, Slowakei. Bitte beachten Sie: Auf Grund der vorgegebenen Versandkosten von AbeBooks / ZVAB kann es bei Büchern über 1 kg oder bei mehrbändigen Werken zu höheren Versandkosten kommen. Please note: Due to the shipping costs specified by AbeBooks / ZVAB, there may be higher shipping costs for books over 1 kg or for multi-volume works. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 279. Artikel-Nr. 17841
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Taschenbuch. Kartoniert. Zustand: Sehr gut. Taschenbucherstausgabe. 406 (8) Seiten. 18 cm. UmschlagIllustration: Max Beckmann "Quappi in Grau". Sehr guter Zustand. Vorsatz mit Namensausschnitt. - Der Spiegel Leon, der Zwitter Leon de Winter sitzt in der Küche seines Hauses, hinter ihm läuft tonlos das Fernsehen, aus dem Radio vor ihm kommt Musik. Zu seinen Füßen schnarcht Senta, ein vier Monate alter Labrador, links und rechts neben Leon liegen Teigetje und Knorr, die Katzen. Aus dem Wohnzimmer gegenüber hört man lautstark seinen Sohn und seine Tochter, die sich nicht einigen können, welches Fernsehprogramm sie sehen wollen. Ich kann nur so arbeiten", sagt de Winter, Stille macht mich verrückt, ich muss Leben um mich haben." Eigentlich müsste de Winter an seinem neuen Roman arbeiten, aber er kommt nicht dazu. Es ist zu viel los, das ihn umtreibt. Er schreibt eine wöchentliche Kolumne für das Nachrichtenmagazin Elsevier", und wenn eine Geschichte keinen Aufschub duldet, dann erscheint sie in De Volkskrant", einer linksliberalen Tageszeitung. De Winter weiß, dass er nicht nur gelesen, sondern auch ernst genommen wird. Als Ayaan Hirsi Ali, die aus Somalia stammende Abgeordnete, von der für Einwanderung und Integration zuständigen Ministerin Rita Verdonk ausgebürgert wurde, weil sie vor neun Jahren bei ihrer Einbürgerung ein wenig geschummelt und den Namen ihres Großvaters Ali als Familiennamen angegeben hatte, da setzte sich de Winter mit aller Kraft für die schwarze Voltaire" ein und griff die Ministerin als kleinlich, herzlos und hemmungslos populistisch an. Sie wollte ein Exempel statuieren." Als Verdonk innerhalb einer Woche unter Druck des Parlaments und der Öffentlichkeit zurückruderte, da forderte de Winter den Rücktritt der Ministerin, die sich als inkompetent und überfordert erwiesen habe, eine Gefahr für die Verfassung und die Demokratie". Leon de Winter ist ein Zwitter. Geht es um aktuelle Fragen, agiert und reagiert er sofort. Für seine literarischen Arbeiten nimmt er sich dagegen Zeit, viel Zeit. An Hoffmans Hunger" hat er über zehn Jahre gearbeitet, nicht ununterbrochen, aber kontinuierlich. Den Anstoß zu dem Roman gab ein Artikel, den er 1980 in der Zeit" gelesen hatte: über Eltern, die Kinder verloren haben. Zugleich war da noch eine andere Idee, über einen professionellen Außenseiter", einen Mann, der sich nirgendwo wohl fühlt, der an keinem Ort lange bleiben kann, der exzessiv lebt und leidet, seit er zwei Kinder verloren hat eine Tochter durch Krankheit, die andere durch Selbstmord. Das klingt nicht wie der Plot für eine Komödie, ich wollte einen Thriller schreiben." Aber da war er erst 26 Jahre alt und noch nicht reif für ein großes Werk". Also schrieb er, so zusagen als Übung, einen kleinen Roman über ein katholisch-protestantisches Liebespaar in Nordirland, Zoeken naar Eileen W.", der noch nicht ins Deutsche übersetzt worden ist. Es ist mein einziges Buch ohne eine jüdische Thematik und ohne jüdische Charaktere." Sonst ist de Winters Personal jüdisch, und das hat einen einfachen Grund: Ich bin Jude, also schreibe ich über Juden, wäre ich ein Pferd, würde ich über Pferde schreiben." Nach Eileen" schrieb de Winter eine Erzählung, La place de la Bastille", anschließend den Roman Leo Kaplan". Dann fühlte er sich reif genug", um Hoffman" anzugehen. Der Titel stand von Anfang an fest, ich liebe Alliterationen." Zudem klang Hoffmans Hunger" wie der Name einer Krankheit, wie Parkinson's oder Alzheimer's Disease. Ich wollte einen Mann beschreiben, der voller Wut auf die ganze Welt ist, der sich mit Gott anlegen würde, wenn es einen gäbe." De Winter ernannte Hoffman zu einem Berufsdiplomaten am Ende seiner Laufbahn, der für seine treuen Dienste mit einem Botschafterjob belohnt werden sollte, in Prag, das damals ein vollkommen unwichtiger Posten war". Hoffman trifft im Frühjahr 1989 in Prag ein, ohne zu ah nen, wie schnell und radikal sich die politische Situation ändern würde. Wie alle westlichen Diplomaten im Ostblock nimmt er Kontakt zu Dissidenten auf, besucht Partys und Empfänge, die übliche Routine. Die Tage vergehen schnell, nur die Nächte ziehen sich hin. Hoffman kann nicht schlafen, er findet ein Buch von Baruch de Spinoza, das ihn in eine ganz andere Welt entführt, und er stopft alles in sich hinein, was der Kühlschrank und die Vorratskammer hergeben, ein schlafloser Alkoholiker mit chro nischem Hunger". Leon de Winter hat für Hoffman" in Prag Material gesammelt, sich dann zum Schreiben nach Santa Monica in Ka lifornien zurückgezogen. Und während er über einen an Schlaflosigkeit und Fresssucht leidenden holländisch-jüdi schen Diplomaten in Prag fabulierte, der sich die Nächte mit der Lektüre von Spinoza vertrieb, öffnete sich der Eiserne Vorhang nichts war mehr so, wie es vor einem halben Jahr noch auf ewig sicher schien. Damit hatte ich nicht gerechnet. Was sollte ich tun?" De Winter schaute beim Schreiben CNN und baute das, was in der Welt passierte, in seine Geschichte ein. So wurde Hoffmans Hunger" der erste Roman, der vor dem Hintergrund der Zeitenwende spielt. Ich glaubte damals, wie Fukuyama und viele andere, an das Ende der Geschichte. Heute wissen wir, wie sehr wir uns getäuscht haben." Anfang 1990 kehrte de Winter nach Holland zurück. Die holländische Ausgabe von Hoffmans Hunger" erschien im Mai 1990. De Winter war glücklich, er wusste, dass ihm ein Buch gelungen war, das sich in der Welt behaupten" würde. Aber er musste einen Preis zahlen, der folgenreicher war als jeder Verriss, den er riskierte. Seine Freundin gab ihm den Laufpass. Sie sagte, ich würde das Buch mehr lieben als sie. Und sie hatte Recht. Aber ich hatte keine Wahl. Ich musste mich mit Hoffman identifizieren, sonst hätte ich das Buch nicht schreiben können." Er habe beim Schreiben geheult und geweint und am Ende nicht mehr gewusst, ob de Winter über Hoffman schreibt oder Hoffman über de Winter. Ich konnte mich nicht von ihm trennen, ich hätte gerne weitergeschrieben. Ich wollte ihm helfen und ihn trösten. Ich war überwältigt. Artikel-Nr. 67518
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Taschenbuch. Kartoniert. Zustand: Wie neu. Taschenbucherstausgabe. 406 (8) Seiten. 18 cm. UmschlagIllustration: Max Beckmann "Quappi in Grau". Sehr guter Zustand. Frisches Exemplar. Wie ungelesen. - Der Spiegel Leon, der Zwitter Leon de Winter sitzt in der Küche seines Hauses, hinter ihm läuft tonlos das Fernsehen, aus dem Radio vor ihm kommt Musik. Zu seinen Füßen schnarcht Senta, ein vier Monate alter Labrador, links und rechts neben Leon liegen Teigetje und Knorr, die Katzen. Aus dem Wohnzimmer gegenüber hört man lautstark seinen Sohn und seine Tochter, die sich nicht einigen können, welches Fernsehprogramm sie sehen wollen. Ich kann nur so arbeiten", sagt de Winter, Stille macht mich verrückt, ich muss Leben um mich haben." Eigentlich müsste de Winter an seinem neuen Roman arbeiten, aber er kommt nicht dazu. Es ist zu viel los, das ihn umtreibt. Er schreibt eine wöchentliche Kolumne für das Nachrichtenmagazin Elsevier", und wenn eine Geschichte keinen Aufschub duldet, dann erscheint sie in De Volkskrant", einer linksliberalen Tageszeitung. De Winter weiß, dass er nicht nur gelesen, sondern auch ernst genommen wird. Als Ayaan Hirsi Ali, die aus Somalia stammende Abgeordnete, von der für Einwanderung und Integration zuständigen Ministerin Rita Verdonk ausgebürgert wurde, weil sie vor neun Jahren bei ihrer Einbürgerung ein wenig geschummelt und den Namen ihres Großvaters Ali als Familiennamen angegeben hatte, da setzte sich de Winter mit aller Kraft für die schwarze Voltaire" ein und griff die Ministerin als kleinlich, herzlos und hemmungslos populistisch an. Sie wollte ein Exempel statuieren." Als Verdonk innerhalb einer Woche unter Druck des Parlaments und der Öffentlichkeit zurückruderte, da forderte de Winter den Rücktritt der Ministerin, die sich als inkompetent und überfordert erwiesen habe, eine Gefahr für die Verfassung und die Demokratie". Leon de Winter ist ein Zwitter. Geht es um aktuelle Fragen, agiert und reagiert er sofort. Für seine literarischen Arbeiten nimmt er sich dagegen Zeit, viel Zeit. An Hoffmans Hunger" hat er über zehn Jahre gearbeitet, nicht ununterbrochen, aber kontinuierlich. Den Anstoß zu dem Roman gab ein Artikel, den er 1980 in der Zeit" gelesen hatte: über Eltern, die Kinder verloren haben. Zugleich war da noch eine andere Idee, über einen professionellen Außenseiter", einen Mann, der sich nirgendwo wohl fühlt, der an keinem Ort lange bleiben kann, der exzessiv lebt und leidet, seit er zwei Kinder verloren hat eine Tochter durch Krankheit, die andere durch Selbstmord. Das klingt nicht wie der Plot für eine Komödie, ich wollte einen Thriller schreiben." Aber da war er erst 26 Jahre alt und noch nicht reif für ein großes Werk". Also schrieb er, so zusagen als Übung, einen kleinen Roman über ein katholisch-protestantisches Liebespaar in Nordirland, Zoeken naar Eileen W.", der noch nicht ins Deutsche übersetzt worden ist. Es ist mein einziges Buch ohne eine jüdische Thematik und ohne jüdische Charaktere." Sonst ist de Winters Personal jüdisch, und das hat einen einfachen Grund: Ich bin Jude, also schreibe ich über Juden, wäre ich ein Pferd, würde ich über Pferde schreiben." Nach Eileen" schrieb de Winter eine Erzählung, La place de la Bastille", anschließend den Roman Leo Kaplan". Dann fühlte er sich reif genug", um Hoffman" anzugehen. Der Titel stand von Anfang an fest, ich liebe Alliterationen." Zudem klang Hoffmans Hunger" wie der Name einer Krankheit, wie Parkinson's oder Alzheimer's Disease. Ich wollte einen Mann beschreiben, der voller Wut auf die ganze Welt ist, der sich mit Gott anlegen würde, wenn es einen gäbe." De Winter ernannte Hoffman zu einem Berufsdiplomaten am Ende seiner Laufbahn, der für seine treuen Dienste mit einem Botschafterjob belohnt werden sollte, in Prag, das damals ein vollkommen unwichtiger Posten war". Hoffman trifft im Frühjahr 1989 in Prag ein, ohne zu ah nen, wie schnell und radikal sich die politische Situation ändern würde. Wie alle westlichen Diplomaten im Ostblock nimmt er Kontakt zu Dissidenten auf, besucht Partys und Empfänge, die übliche Routine. Die Tage vergehen schnell, nur die Nächte ziehen sich hin. Hoffman kann nicht schlafen, er findet ein Buch von Baruch de Spinoza, das ihn in eine ganz andere Welt entführt, und er stopft alles in sich hinein, was der Kühlschrank und die Vorratskammer hergeben, ein schlafloser Alkoholiker mit chro nischem Hunger". Leon de Winter hat für Hoffman" in Prag Material gesammelt, sich dann zum Schreiben nach Santa Monica in Ka lifornien zurückgezogen. Und während er über einen an Schlaflosigkeit und Fresssucht leidenden holländisch-jüdi schen Diplomaten in Prag fabulierte, der sich die Nächte mit der Lektüre von Spinoza vertrieb, öffnete sich der Eiserne Vorhang nichts war mehr so, wie es vor einem halben Jahr noch auf ewig sicher schien. Damit hatte ich nicht gerechnet. Was sollte ich tun?" De Winter schaute beim Schreiben CNN und baute das, was in der Welt passierte, in seine Geschichte ein. So wurde Hoffmans Hunger" der erste Roman, der vor dem Hintergrund der Zeitenwende spielt. Ich glaubte damals, wie Fukuyama und viele andere, an das Ende der Geschichte. Heute wissen wir, wie sehr wir uns getäuscht haben." Anfang 1990 kehrte de Winter nach Holland zurück. Die holländische Ausgabe von Hoffmans Hunger" erschien im Mai 1990. De Winter war glücklich, er wusste, dass ihm ein Buch gelungen war, das sich in der Welt behaupten" würde. Aber er musste einen Preis zahlen, der folgenreicher war als jeder Verriss, den er riskierte. Seine Freundin gab ihm den Laufpass. Sie sagte, ich würde das Buch mehr lieben als sie. Und sie hatte Recht. Aber ich hatte keine Wahl. Ich musste mich mit Hoffman identifizieren, sonst hätte ich das Buch nicht schreiben können." Er habe beim Schreiben geheult und geweint und am Ende nicht mehr gewusst, ob de Winter über Hoffman schreibt oder Hoffman über de Winter. Ich konnte mich nicht von ihm trennen, ich hätte gerne weitergeschrieben. Ich wollte ihm helfen und ihn trösten. Ich war überwäl. Artikel-Nr. 70757
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Softcover. Zustand: Fair. Farbveränderung durch Alter/Sonne; Deutlicher Riss. In einer spannenden Spionage-Geschichte kreuzen sich die Schicksale dreier Männer: Felix Hoffman, niederländischer Botschafter in Prag, der seinen leiblichen und metaphysischen Hunger mit Essen und Spinoza stillt, Freddy Mancini, Zeuge einer Entführung, John Marks, amerikanischer Ostblockspezialist. Zugleich die Geschichte von Europa 1989, das sich eint und berauscht im Konsum. Ein Rausch, der nur in einem Kater enden kann. Artikel-Nr. c3c364aa-033a-46bd-9512-93ebf678cfa0
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8°, Paperback, 406 S., gut erhalten, Artikel-Nr. HR26841
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