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Das Haus der Temperamente von Johann Nestroy, renoviert und aufgemoebelt: Volume 1 (Jugendliche Stücke für großes Ensemble) - Softcover

 
9781494742911: Das Haus der Temperamente von Johann Nestroy, renoviert und aufgemoebelt: Volume 1 (Jugendliche Stücke für großes Ensemble)
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Reseña del editor:
Von Nestroys „Haus der Temperamente“ kennt man oft nur den ersten Akt. Der zweite gilt wegen seiner komplexen Verflechtungen als schwer spielbar. Aus einer jahrelangen Beschäftigung mit dieser Komödie entstand das Bedürfnis, einzelne Abschnitte grundlegend umzuschreiben, um dem ersten Part ein verständlicheres Ende zu geben. Im Zuge der Bearbeitung hat sich allerdings auch der Sprachstil und letztendlich der Gesamteindruck gewandelt. Die Darstellung der vier Temperamente folgt hier im Großen und Ganzen den Angaben Nestroys, doch zu den bekannten Einseitigkeiten gesellen sich neue Nuancen. So äußert sich in der vorliegenden Version das melancholische Temperament beispielsweise nicht mehr nur weinerlich-grüblerisch, sondern auch gefasst und tiefgründig; das cholerische nicht mehr nur reizbar-heroisch, sondern ab und zu sogar nachsichtig und betroffen. Die Rollen der Dienstboten erhielten mehr Gewicht, im Gegenzug ließen sich kleinere Nebenrollen streichen. Während der erste Akt seine Struktur und Ausgestaltung mehr oder weniger beibehalten hat, wurde der zweite Akt gänzlich neu konzipiert. Hier erinnern nur noch einzelne Zitate an die ursprüngliche Fassung. Johann Nestroy konnte sich gegen diese Umbaumaßnahmen nicht wehren, denn sein grandioses Werk ist längst gemeinfrei. Ich hoffe trotzdem, seinem „Haus“ keinerlei ernsthaften Schaden zugefügt zu haben. Die erste Fassung wurde nochmals überarbeitet und dabei durchgehend rhythmisiert. Der Text ertönt nun in einem modernen, ungezwungenen Blankvers, der anfänglich vielleicht ein wenig apart klingt, mit der Zeit jedoch treffsicher Charme und Dynamik entfaltet. Till von Grotthuss, Jahrgang 1956, lebt als Autor und Lehrer in Bayern. 2011 erschien sein erster Roman "Die Augen der Liebe so blind", 2014 eine Theaterbearbeitung „Der Revisor“ nach Nikolaj Gogol. Weitere Theatertexte sind in Arbeit.
Reseña del editor:
Von Nestroys "Haus der Temperamente" kennt man oft nur den ersten Akt. Der zweite gilt wegen seiner komplexen Verflechtungen als schwer spielbar. Aus einer jahrelangen Arbeit an diesem Lustspiel entstand das Anliegen, einzelne Abschnitte grundlegend umzuschreiben, um den ersten Part folgerichtig enden zu lassen. Im Zuge der Bearbeitung haben sich allerdings auch der Sprachstil und der Gesamteindruck gewandelt. Die Darstellung der vier Temperamente folgt im Großen und Ganzen den Angaben Nestroys, doch zu den bekannten Einseitigkeiten gesellen sich neue Nuancen und Forschungsergebnisse. So äußert sich in der vorliegenden Version das melancholische Temperament beispielsweise nicht mehr nur weinerlich-grüblerisch, sondern auch gefasst und tiefgründig; das cholerische nicht mehr nur reizbar-heroisch, sondern hin und wieder sogar nachsichtig und betroffen. Die Rollen der Dienstboten erhielten mehr Gewicht, im Gegenzug ließen sich kleinere Nebenrollen komplett streichen. Während der erste Akt seine Struktur und Ausgestaltung mehr oder weniger beibehalten hat, wurde der zweite Akt völlig neu konzipiert. Hier erinnern nur noch einzelne Zitate an die ursprüngliche Fassung. Die Handlung spitzt sich jetzt dramatisch zu und hebt die Komik gleichsam auf eine neue Ebene, weil nun die Charaktere gezwungen sind, ein jeweils anderes Temperament zu spielen, sie dabei aber ihre eigentliche Rolle nicht ganz verleugnen wollen. Johann Nestroy konnte sich gegen diese Umbaumaßnahmen nicht wehren, denn sein grandioses Werk ist längst gemeinfrei. Ich hoffe trotzdem, seinem „Haus“ keinen größeren Schaden zugefügt zu haben. Sich intensiv mit den vier Temperamenten zu befassen, ist wohl eine soziale Forderung der Zeit. Man wird beharrlich dazu angeregt, auf engstem Raum Toleranz und Selbsterkenntnis zu trainieren. Als Schauspieler muss man sein eigenes Temperament bis an die Grenze ausloten. Als Zuschauer erfreut man sich an den eigenen Verzerrungen mindestens so stark wie an den "Fehlern" der Kontrahenten. Im besten Fall verhilft man der Andersartigkeit an sich zu einer heiteren, ihr angemessenen Gleichberechtigung. Till von Grotthuss, Jahrgang 1956, lebt als Autor und Lehrer in Bayern. 2011 erschien sein erster Roman "Die Augen der Liebe so blind." Weitere Theatertexte sind in Arbeit.

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