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Auszug: ...Achilles nicht, und das ganze Kunststuck, womit die Gotter unsichtbar machten, bestand auch nicht in dem Nebel, sondern in der schnellen Entruckung. Nur um zugleich mit anzuzeigen, dass die Entruckung so schnell geschehen, dass kein menschliches Auge dem entruckten Korper nachfolgen konnen, hullet ihn der Dichter vorher in Nebel ein; nicht weil man anstatt des entruckten Korpers einen Nebel gesehen, sondern weil wir das, was in einem Nebel ist, als nicht sichtbar denken. Daher kehrt er es auch bisweilen um, und lasst, anstatt das Objekt unsichtbar zu machen, das Subjekt mit Blindheit geschlagen werden. So verfinstert Neptun die Augen des Achilles, wenn er den Aeneas aus seinen morderischen Handen errettet, den er mit einem Rucke mitten aus dem Gewuhle auf einmal in das Hintertreffen versetzt 8). In der Tat aber sind des Achilles Augen hier ebensowenig verfinstert, als dort die entruckten Helden in Nebel gehullet; sondern der Dichter setzt das eine und das andere nur bloss hinzu, um die ausserste Schnelligkeit der Entruckung, welche wir das Verschwinden nennen, dadurch sinnlicher zu machen. 7. Ibid. v. 446. 8. Iliad. Y. v. 321. Den homerischen Nebel aber haben sich die Maler nicht bloss in den Fallen zu eigen gemacht, wo ihn Homer selbst gebraucht hat, oder gebraucht haben wurde: bei Unsichtbarwerdungen, bei Verschwindungen, sondern uberall, wo der Betrachter etwas in dem Gemalde erkennen soll, was die Personen des Gemaldes entweder alle, oder zum Teil, nicht erkennen. Minerva war dem Achilles nur allein sichtbar, als sie ihn zuruckhielt, sich mit Tatigkeiten gegen den Agamemnon zu vergehen. Dieses auszudrucken, sagt Caylus, weiss ich keinen andern Rat, als dass man sie von der Seite der ubrigen Ratsversammlung in eine Wolke verhulle. Ganz wider den Geist des Dichters. Unsichtbar sein, ist der naturliche Zustand seiner Gotter; es bedarf keiner Blendung, keiner Abschneidung der Lichtstrahlen, dass sie nicht gesehen
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